Samstag, 24. Januar 2009
 
Gegen "mörderische Söldnerbanden". Jean Ziegler eröffnet Alternativgipfel PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von Hermann Dworczak   
Mittwoch, 6. Juni 2007

Der Alternativgipfel zum G 8-Treffen der " Macher der Welt " wurde Dienstag in der Rostocker Nikolaikirche mit einer Rede Jean Zieglers, UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung eröffnet. Einer Rede, die an inhaltlicher Schärfe , kaum zu überbieten war.

Der bekannte Genfer Politikprofessor geisselte den Hunger in der Welt, das tagtäliche massenhafte (Kinder)sterben - in einer Welt enormen aktuellen und potentiellen Reichtums: "es wäre möglich, das Doppelte der heutigen Bevölkerung auf dem Planeten zu ernähren".

Das es anders läüft, ist weder naturgegeben, noch unabwendbar. " Es ist  die mörderische Logik der kapitalistischen Profitmaximierung, die das Elend gebiert". Und die G-8 Vertreter in "ihrem Löwenkäfig in Heiligendamm " (eine Anspielung auf den zwölf Millionen Euro teuren Stacheldrahtzaun hinter dem Bush, Merkel, Putin & Co. tagen) sind die Exekutoren dieser Logik. Für "drei Viertel der Menschheit ist die Globalisierung nichts als organisierter Terror ".

An Weltbank und WTO kann nicht reformerisch herumgeflickt werden, diese "mörderischen Söldnerbanden" können nur "ersatzlos gestrichen" werden.

Jean Ziegler blieb jedoch nicht bei der - schrecklichen-  Bestandsaufnahme stehen. "Es gibt Hoffnung - eine andere Welt ist sehr wohl möglich". Er erinnert die Herrschenden an Pablo Nerudas Prophezeiung im Canto General: "Sie können wohl alle Blumen abschneiden, aber sie können den Frühling nicht verhindern".

Die weltweite globalisierungskritische Bewegung verfügt über eine klare Analyse der neoliberalen Misere und sie hat eine Vision von einer anderen, besseren Welt. Jetzt gilt es gemeinsam ,brüderlich und schwesterlich über die nächsten taktischen schritte zu beraten und kollektiv zu handeln.

Der Alternativgipfel, der bis Donnerstag, 7. Juni,  andauert , soll zu diesem Konkretiseierungs- und Realisierungsprozeß beitragen.

Hermann Dworczak ( Aktivist im Austrian Social Forum / ASF; 0043/676-97231 )

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