Von März
bis Juni 2007 findet in ganz Wien eine Grundeinkommens-Untersuchung statt.
Dabei wird gefragt, was die Menschen tun würden, wenn es 2015 bereits ein
bedingungsloses und existenzsicherndes Grundeinkommen gäbe. Bundesminister Dr.
Erwin Buchinger war der erste, der im Rahmen der Veranstaltung "Neue Armut
in Österreich" in Wien-Stadlau am 27.März dazu geantwortet hat. Während
der Sozialminister für sein persönliches Leben keine Veränderungen durch ein
Grundeinkommen erwartet, kann er sich vorstellen, dass es bei einem
bedingungslosen Grundeinkommen keinen Niedriglohnsektor mehr gibt, weil niemand
solche Arbeiten annehmen würde.
Die
Grundeinkommens-Untersuchung ist eine Initiative der Grundeinkommens-Bewegung,
der mittlerweile zahlreiche Initiativen und Gruppen in ganz Österreich
angehören. Ziel der Untersuchung ist es, mit den Menschen in Dialog über die
Möglichkeiten und Chancen eines bedingungslosen Grundeinkommens zu treten.
"Die
vorgeschlagene Mindestsicherung der Bundesregierung wird voraussichtlich eine
Sozialhilfereform sein, die den sozialen Herausforderungen nicht gerecht
wird", so die Gruppe. "Wir gehen davon aus, dass die Menschen viel an
Potenzial haben und sich gesellschaftlich sinnvoll einbringen wollen. Verstärkt
verspüren wir den Wunsch der Menschen, dass sie in Freiheit tätig sein
können", so die AktivistInnen. "Ein Grundeinkommen würde es
ermöglichen, frei Erwerbsarbeit und andere Formen des Tätigseins zu
kombinieren".
Während es
immer mehr Menschen gibt, die Einkommen ohne Arbeit haben (z.B. aus
Kapitalerträgen), haben immer mehr Menschen Arbeit ohne Einkommen (z.B. working
poor) oder gar keine Erwerbsarbeit. Die Untersuchung ist begleitet von
Informationen zum Thema Prekarisierung, Armut, Verteilung des Reichtums und
Sozialstaat.
An der
Befragung, die an den verschiedensten Orten in Wien stattfinden wird, kann
man/frau sich auch über: www.grundeinkommen.at beteiligen. Informationen zum
Thema Grundeinkommen bietet die Seite des "Netzwerks Grundeinkommen und
sozialer Zusammenhalt": www.grundeinkommen.at.