Attac Österreich sieht im veröffentlichten Weltreichtumsbericht von
Merrill Lynch und CapGemini eine Bestätigung für die zunehmende globale
Ungerechtigkeit.
"Sowohl die Zahl der Reichen als auch ihr Vermögen
wachsen schneller als Weltbevölkerung und Weltwirtschaft. Das kann nur
auf Kosten der Ärmeren funktionieren. Zudem wächst der Druck auf Löhne
und Arbeit, wenn dieser Reichtum dauerhaft auf Renditen oberhalb des
Weltwirtschaftwachstum drängt", so Christian Felber von Attac
Österreich. Halbes Prozent würde für die Finanzierung der UN-Millenniumsziele reichen
Für eine soziale gerechte und friedliche Zukunft wäre es daher unabdingbar, diesen gigantischen und galoppierend wachsenden Reichtum global angemessen zu besteuern. Ein halbes Prozent würde bereits ausreichen, um die UN-Millenniumsziele zu finanzieren (160 Milliarden US-Dollar). Der Reichtum wuchs im Vorjahr um 9,4%. "Bei einer Steuer von 0,5 % hätten die Reichen den Unterschied kaum bemerkt. Angesichts der Tatsache, dass die Erreichung der UN-Millenniumsziele derzeit aussichtslos scheint, sollte die Staatengemeinschaft, voran die EU und Österreich, eine Initiative setzen, um die Elite, die von der Globalisierung so maßlos profitiert, global koordiniert zu besteuern. Die Vermögenssteueroase Österreich kann allein den Beginn machen und die 1993 abgeschaffte Vermögenssteuer wieder einführen und das Bankgeheimnis aufheben", so Felber.
Zum Vergleich: Laut UNO sind folgende Summen erforderlich - AIDS-Behandlung und Impfstoffe gegen andere Epidemien: 19 Milliarden US-Dollar - Die Slums in Wohnviertel umwandeln: 20 Milliarden US-Dollar - Basisgesundheitsvorsorge und Ernährungssicherheit für alle Menschen: 13 Milliarden US-Dollar - Weltbevölkerung stabilisieren: 10,5 Milliarden US-Dollar - Sauberes Trinkwasser für alle: 9 Milliarden US-Dollar - Zugang zur Grundbildung für alle: 6 Milliarden US-Dollar - Ozonschicht schützen: 5 Milliarden US-Dollar - Tretminen beseitigen: 2 Milliarden US-Dollar
Attac empfindet es als zutiefst beschämend, dass das riesige weltweite Elend und die ebenso riesigen Reichtümer nicht in Zusammenhang gesehen werden. "Wer eine Welt will, muss Armut und Reichtum zusammen betrachten und die logischen politischen Konsequenzen daraus ziehen" so Felber.
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