Vom 13. bis 16. Mai 2008 soll parallel zum Treffen der Staatschefs aus den Ländern Europas, Lateinamerikas und der Karibik in Lima das alternative Gipfeltreffen Enlazado Alternativas 3 (EA3) durchgeführt werden. VertreterInnen sozialer Organisationen aus beiden Kontinenten wollen in Perus Hauptstadt alternative Modelle von wirtschaftlicher Zusammenarbeit zwischen den Regionen erarbeiten und diskutieren. Doch die peruanische Regierung legt diesem Vorhaben Steine in den Weg.
Auf einer Pressekonferenz beklagten VertreterInnen des Netzwerkes Enlazando Alternativas, das EA3 organisiert, dass die peruanische Regierung starken Druck ausübe. So wolle sie verhindern, dass EA3 im Mai dieses Jahres in Lima stattfinden kann. In ihren Ausführungen brachten sie ihr Unbehagen und ihre Sorge angesichts der Kampagne der peruanischen Regierung zum Ausdruck, die den Gipfel als destruktiven Gegengipfel präsentiert. VertreterInnen von Enlazando Alternativas sowie die TeilnehmerInnen des Alternativengipfels würden dargestellt als GewalttäterInnen, deren Ziel es sei, die Regierung des Landes zu destabilisieren.
Der Koordinator des Alternativengipfels, Miguel Palacín, führte gegenüber der peruanischen Radiostation Coordinadora Nacional de Radio (CNR) aus, dass die Regierung vor allem verhindern will, dass für EA3 öffentliche Räumlichkeiten genutzt werden. So sagte der Rektor der Limaer Universität San Marcos Palacín gegenüber, dass auf ihn Druck ausgeübt worden sei, um zu verhindern, dass er als Rektor Räume der Universität für Enlazando Alternativas zur Verfügung stelle.
Angesichts der verzerrenden Darstellungen des Alternativengipfels durch die peruanische Regierung betonten die VertreterInnen des Netzwerkes noch einmal, dass es sich bei EA3 um einen offenen Diskussionsraum handele. In diesem sollen durch die TeilnehmerInnen Vorschläge erarbeitet und reflektiert werden, die eine Alternative zu den geplanten wirtschaftlichen Assoziierungsabkommen der Europäischen Union und Lateinamerika sowie der Karibik darstellen, die gerade verhandelt werden.
Erinnert wurde zudem daran, dass die Alternativengipfel seit 2004 veranstaltet werden, jeweils parallel zu den Treffen der Staatschefs und Staatschefinnen aus den beteiligten Regionen: erstmals in Guadalajara im Jahr 2004, dann in Wien 2006 und dieses Jahr in Lima. In Guadalajara und Wien erfuhr Enlazando Alternativas die Unterstützung seitens der gastgebenden Regierungen. Den TeilnehmerInnen des Alternativengipfels wurde dort das Recht eingestanden, sich zu treffen und ihre Meinung zu äußern über Themen und Probleme, die sie betreffen.
Die VertreterInnen von Enlazando Alternativas fordern von der peruanischen Regierung, dass sie ihre negative Kampagne gegenüber EA3 beendet und es dem Netzwerk erleichtert, einen Ort zu finden, um die geplanten Aktivitäten durchzuführen. Andernfalls, so Miguel Palacín, werde man sich wohl in den Plätzen und Straßen von Lima versammeln müssen.
Nachrichtendienst poonal, Nr. 798
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