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  akin-Pressedienst.
  Aussendungszeitpunkt: Donnerstag, 24. Februar 2022; 03:03
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  Wien/SPÖ/Verkehr:
  
  > Zwei Schmankerln
  
  Im Zusammenhang mit der Verkehrspolitik der Wiener SPÖ hätten wir da noch
  zwei Schmankerln. Das erste ist eine Geschichte aus den 90ern um den
  legendären, aber leider schon verstorbenen Fahrradaktivisten Manfred Steidl:
  
  *
  
  > Manfred und die Svihalek-Tram
  
  Der frühere Stadtrat Fritz Svihalek begab sich volksnah in eine Straßenbahn,
  die am Ring im Kreis fuhr. Jeder, der wollte, konnte zusteigen und mit dem
  Stadtrat persönlich sprechen. So auch ein gewisser Hr. Steidl, der zustieg.
  Der Unterschied zu den anderen Fahrgästen bestand darin, dass er nicht ohne
  Geschenk zustieg, sondern eine ca. 1x1x1 Meter große Schachtel, in der
  einmal ein Fernseher drinnen war, mitnahm. Mit dieser fiel er bereits beim
  Einsteigen auf, denn es war nicht einfach, diese Schachtel in die Tram zu
  bringen, aber die mitfahrenden Personen halfen ihm sofort alle bereitwillig,
  in der Tram zuzusteigen.
  
  Am Weg zu einem Sitzplatz eckte er mit dieser Schachtel überall an, drückte
  andere Fahrgäste weg und wurde bald von mitfahren Rathausbeamten genauer
  beäugt. "Sind da Tiere drin", wurde er gefragt, oder was ist in der
  Schachtel? Manfred meinte, das wird er mit dem Stadtrat besprechen. Da er
  warten musste, ging er mit der Schachtel auf und ab, war überall im Weg und
  wurde somit vorgenommen, damit er nicht die anderen Fahrgäste störte.
  
  Als er bei "Svi" am Tisch saß, war auch dieser neugierig. Was ist in der
  Schachtel drinnen? Manfred ließ ihn nicht lange zappeln und sagte
  (sinngemäß):
  "Schauen sie, es ist wie mit dem Autoverkehr. Wenn man unnötig viel Platz
  braucht, allen im Weg ist und dabei auch noch stört, hat man sofort die
  Aufmerksamkeit der Rathausbeamten, ist sofort bei ihnen am Tisch und alle
  interessieren sich für einen. Es wird alles unternommen, damit ich mit
  dieser unnötigen Schachtel einigermaßen ungestört in der Tram auf- und
  abgehen kann. Man muss also nur unnötig viel Platz verbrauchen, und wird
  sofort ernst genommen. Und es ist wie mit dem Autoverkehr: denn keiner
  fragt, ob diese Schachtel überhaupt notwenig ist."
  
  Dann machte er die Schachtel vor Stadtrat Svihalek auf und sie war - LEER.
  
  "Sehen sie, es ist auch wie beim Autoverkehr! Das ganze Trara wegen viel
  unnötig mitgeführter Luft. Ich hoffe, sie haben verstanden, was ich damit
  sagen will."
  
  *
  
  Was hat die SPÖ aus dieser Geschichte gelernt? Wohl nur, daß die Propaganda
  besser werden muß, wie dieses Beispiel zeigt:
  
  *
  
  > Stadtstraße eSPlained
  
  Habt ihr gewußt, daß die umstrittene "Stadtstraße" ein Klimaschutzprojekt
  ist? Und ganz wichtig, um die Zersiedlung des Wiener Stadtrands zu
  verringern? Und daß es die SPÖ unheimlich geschmerzt hat, daß das
  Protestcamp am 1.Februar geräumt wurde? Und daß diese Räumung auch gar nicht
  vom Rathaus beschlossen worden ist, sondern von der Polizei!?
  
  Das habt ihr sicher nicht gewußt! Übrigens wußten das wohl auch nicht die
  Wiener SPÖ-Mitglieder, weswegen ihnen ihre Partei -- serviceorientiert, wie
  sie nunmal ist -- das auch am Tag der Räumung ganz genau erklären mußte.
  
  Da wollen wir als akin natürlich nicht weniger Service bieten und
  veröffentlichen daher hier diesen Brief der SPÖ Wien, damit auch Ihr so
  wohlinformiert wie die sozialdemokratischen Genossinnenossen seid!
  
  *
  
  Liebe Genossin, lieber Genosse!
  
  Nach vielen -- leider vergeblichen -- Versuchen, mit den Besetzer*innen der
  Stadtstraßen-Baustelle in Dialog zu treten, wurde nun von Seiten der Polizei
  entschieden, das Protestcamp zu räumen. Diese Entwicklung ist bedauerlich,
  war aber leider vorhersehbar. Denn von Seiten der Stadt gab es unzählige
  Gesprächsangebote an die Aktivistinnen, um den Konflikt sachlich zu lösen,
  die oftmals aber leider abgelehnt wurden und letztendlich ergebnislos
  blieben. Dass eine polizeiliche Räumung am Ende notwendig geworden ist, ist
  schmerzlich, war aber das allerletzte Mittel. Zu viel steht auf dem Spiel:
  Wird die Stadtstraße nicht gebaut, bedeutet dies, dass sich die
  Lebensqualität für tausende Wiener*innen zum Teil massiv verschlechtern
  wird.
  
  Wien steht für Klimagerechtigkeit, das heißt der Schutz unserer
  Lebensgrundlage ist auch eine soziale Aufgabe. Im Mittelpunkt stehen daher
  Maßnahmen, die nicht nur gut für die Umwelt und das Klima, sondem auch gut
  für die Menschen sind. Darüber hinaus ist die Stadtstraße Teil eines
  klimagerechten und nachhaltigen Verkehrsgesamtkonzepts, das vor allem aus
  einem gut ausgebauten, funktionierenden Öffi-Netz, Radwegen sowie aus einem
  effizienten Straßennetz in und um Wien besteht. Neben der Solaroffensive und
  dem Bau von nachhaltigem Wohnraum ist dies ein wichtiger Aspekt der Wiener
  Klimastrategie.
  
  Wir wollen eine Stadt der kurzen Wege. Die Stadtstraße emröglicht es, in den
  umliegenden Gebieten leistbaren und nachhaltigen Wohnraum für 60.000
  Menschen zu schaffen. So wird auch der Abwanderung in ländliche Gebiete
  entgegengewirkt, die durch langes Pendeln und mehr versiegelte Fläche durch
  Einfamilienhäuser eine größere Belastung für die Umwelt darstellt. Und für
  die vielen Bewohnerinnen der rasch wachsenden Donaustadt bringt die
  Stadtstraße eine längst überfällige Verkehrsentlastung.
  
  Die Stadtstraße ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu mehr
  Klimagerechtigkeit. Ihr Bau trägt dazu bei, dass Wen eine leistbare und
  soziale Stadt bleibt, die ihren Bewohnerinnen höchste Lebensqualität bietet.
  
  Freundschaft!
  
  Deine SPÖ Wien
  
  
  
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