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  akin-Pressedienst.
  Aussendungszeitpunkt: Donnerstag, 6. Januar 2022; 00:52
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  Deren Heer:
  
  > Was machen Soldaten des neutralen Österreich in Mali?
  
  Schon bislang waren bis zu 15 Soldaten bei der sogenannten
  "Stabilisierungsmission" (MINUSMA) der UNO in Mali in Westafrika stationiert.
  Ab Dezember 2021 wird nun die "EU-Trainingsmission" in Mali (EUTM MALI)
  weiter aufgestockt, sodass dann 100 österreichische Soldaten vor Ort sind.
  Offiziell heißt es: zur "Beratung, Unterstützung und Ausbildung der
  malischen Streitkräfte" (APA- Bundesheer-Aussendung, 3.11.21) gegen "Terror
  & Drogen" (Kronen-zeitung, 27.11.21). Warum aber wird dann das
  "Jägerbataillons 25" des Jagdkommandos, also die ausgewiesene Kampfeinheit
  des Bundesheeres (BH), dorthin geschickt? Verteidigungsministerin Tanner: Um
  "unseren Beitrag im Rahmen der gemeinsamen Sicherheits- und
  Verteidigungspolitik der EU zu leisten". (Kronen- Zeitung, 27.11.21)
  
  Auch die SPÖ-Opposition mit ihrem Wehrsprecher Laimer jubelt über die
  Chance: "Auf europäischer Ebene ist es wichtig, auch im neutralen Österreich
  einen verlässlichen Partner zu haben ..." (SPÖ-APA-Aussendung, 27.11.21).
  
  Wozu sind wir dann neutral? Um eben nicht bei der EU-Kriegspolitik
  mitzumachen und das eben nicht als "Chance" sehen, sondern als Gefahr erst
  recht wieder in Konflikte und Kriege hineingehzogen zu werden?
  
  
  Was hat das neutrale Österreich in Mali zu "verteidigen"?
  
  In Mali herrscht seit einigen Jahren Krieg. Es geht dort um die Uran- und
  Ölvorkommen und die fran- zösischen Uranminen im angrenzenden Niger. Das
  neutrale Österreich hat dort nichts zu suchen. Österreichs Herrschende
  ergreifen einseitig Partei, sie schützen mit dem Bundesheer ganz und gar
  nicht die Menschen dort, sondern nur die Profite der EU-Atom- und
  Öl-Konzerne! Dafür übernimmt sogar der österreichische Brigadier Christian
  Riener jetzt für sechs Monate das Kommando über insgesamt 1.000 Soldaten aus
  26 Staaten.
  
  MINUSMA gilt seit vielen Jahren als die gefährlichste Mission in Mali wo
  sich z.B. allein von 2013 bis 2016 die Verluste auf 119 Militär- und
  Polizeikräfte beliefen. Und am 25. Juni 2021 wurden bei einem Anschlag auf
  die MINUSMA-Mission in Mali zwölf deutsche Soldaten verwundet, drei von
  ihnen schwer. Ein weiterer Blauhelm-Soldat wurde verletzt. MINUSMA gilt mit
  fast 250 Todesopfern als der derzeit gefährlichste Einsatz der UNO!
  
  Kein Wunder, dass bei der Verabschiedung der Soldaten vom
  Bundesheer-Kommandeur, von ÖVP- Verteidigungsministerin Tanner oder vom SPÖ-
  Wehrsprecher Laimer folgendes als wichtigstes Ziel der "Mission" genannt
  wird: "Wichtigstes Ziel: Wieder heil nach Hause zu kommen" (Brigadier Riener
  im ORF/Ö1 Abendjournal, 26.11.21).
  
  Doch das sicherste Mittel, heil zu bleiben wäre - und das ist ganz und gar
  mit der Neutralität Österreichs vereinbar, dass die Soldaten gar nicht erst
  nach Mali gehen, sondern einfach zu Hause bleiben!
  (GewerkschafterInnen gegen Atomenergie und Krieg)
  
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  Videowebtip: ÖGB-Veranstaltung zur Neutralität
  
  Der ÖGB organisierte eine Veranstaltung anlässlich des 66. Jahrestages der
  Neutralität Österreichs. Statements, Referate und Podiumsdiskussion von
  ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian, Friedensforscher Thomas Roithner (Int.
  Versöhnungsbund), NRAbg. Ewa Ernst-Dziedzic (Grüne), NRAbg. Robert Laimer
  (SPÖ), Wilfried Leisch (GGAE), Elisabeth Kapeller (WILPF Austria), Marcus
  Strohmeier, Internationaler Sekretär im ÖGB können in einer Aufzeichnung
  nachgeschaut und nachgehört werden.
  
  https://youtu.be/Q-PKaYXazaA
  
  
  
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