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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Donnerstag, 16. Dezember 2021; 05:14
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Das Vorletzte / Medien:

> Muß Liebe schön sein!

Die Leitmedien dieses Landes weinen gar bitterlich über den Abgang des
talentierten Politknaben.


"ExKnazler Sebastian Kurz steht unmittekbar vor seinem völligen Rückzug aus
alen politischne Spitzenfunktoinen. Er hat inenr seien Rücjtritt als
ÖVPParteihcfe udn als Kbobmann angekündigt." So sieht Panik aus, wenn die
"Presse" von der bevorstehenden Entrückung ihres Lieblingspolitikers
berichtet. Oder schreibt man dort Online-Eilmeldungen mittlerweile per
Smartphone bei abgeschalteter Autokorrektur?

Nach getaner Verabschiedung läßt die Panik nach, die Liebe aber bleibt: "Bei
seiner Abschiedsrede zeigt Sebastian Kurz noch einmal, was er rhetorisch
drauf hat. Perfekt vorbereitet, professionell, sachlich, geschliffen. Ein
Ausnahmetalent." Thomas Mayer vom Standard ist auf Twitter schon in der
Trauerphase.

Und der ORF macht gleich eine ZiB-Spezial im Hauptabendprogramm dazu.

Der Krone-Postler Michael Jeannée sieht den Schon-wieder-Exkanzler natürlich
als Opfer: "Die widerlichste Kampagne gegen einen Spitzenpolitiker in der
Geschichte der Zweiten Republik. Erfunden und getragen von hassenden
Journalisten, beleidigten Konkurrenten und einer ratlosen Opposition." Dabei
war er doch so ein "Naturtalent. Von keinen Selbstzweifeln geplagt. ...
Einer der argumentiert statt lamentiert. ... Ein Sieger. Ein Niki Lauda der
Politik. Einer, an dem die Gegner verzweifeln. Eine Mauer, an der sie
zerschellen."

Doch das ist jetzt vorbei. Seinem Sebastian, den er, als der Ältere,
gönnerhaft duzt, ruft der Postler nach: "Es war eine schöne, eine
interessante, eine lehrreiche, aufregende und spannende Zeit mit Dir." Und
schließt: "Kurz ist jetzt weg. Du bist weg. Armes Österreich!"

Irgendwie scheint "Talent" bei diesen Kommentatoren alles zu sein. Erinnert
ein wenig an das unabwendbare Ende der Karriere eines Sängerknaben, der in
den Stimmbruch kommt. Kein Wunder, daß man bei der auch immer noch empörten
Martina Salomon im Kurier Ähnliches liest: "Die Staatsanwälte der WKStA samt
'befreundeter' Medien und aggressiver 'Ankläger' im Ibiza-Ausschuss dürfen
nun jubeln: Sie haben mit Handy-Zufallsfunden und wackligen Vorwürfen einen
der talentiertesten Politiker Europas aus allen Ämtern geschossen."

Und eigentlich ist ja der Koalitionspartner schuld: "Die Grünen trieben die
angeschlagene ÖVP zuletzt vor sich her. Sie erzwangen den Kurz-Rücktritt,
stimmten einem 'ÖVP-Korruptionsausschuss' zu, drückten gegen den Willen der
Türkisen einen Lockdown für alle durch und stoppten den Bau des
Lobau-Tunnels." Hauptfehler des Gesalbten hingegen wäre laut Salomon vor
allem gewesen: Er "agierte oft sozialpopulistisch".

Ja, stimmt schon: Liebe macht blind. Aber muß diese Blindheit auch noch in
der Zeitung dokumentiert werden? Oder sollte das nicht Privatsache bleiben?
*Mario Czerny*


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