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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Donnerstag, 14. Oktober 2021; 02:50
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Wien/Initiativen:
> Markthalle tötet den Naschmarkt
Die Bürgerinitiative Freiraum Naschmarkt fordert strukturelle Maßnahmen zur
Sanierung des bestehenden Naschmarkts. Die Stadtregierung solle die
Gesprächsverweigerung beenden und den Dialog mit den BürgerInnen suchen:
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Unter dem Titel "Wem gehört die Stadt? Wem gehört der Naschmarkt?" fand
Samstagnachmittag auf Einladung der Bürgerinitiative Freiraum Naschmarkt
eine Podiumsdiskussion mit ExpertInnen sowie MarktstandlerInnen am
Naschmarktparkplatz statt. Bernhard Cella von der Bürgerinitiative: "Die
Diskussion hat gezeigt, dass viele MarktstandlerInnen die Hallenpläne von
Stadträtin Ulli Sima strikt ablehnen. Für uns Anrainerinnen ist das
Desinteresse der Stadtpolitik an der weiteren Entwicklung des Naschmarktes
komplett unverständlich und wir fordern Bürgermeister Ludwig auf endlich
tätig zu werden, da Stadträtin Sima überfordert scheint."
Die HändlerInnen brachten ihre Befürchtung zum Ausdruck, dass eine
Markthalle den Naschmarkt binnen weniger Jahre "töten" würde. Eine
Markthalle würde nicht mehr Kunden und Kundinnen bringen, sondern Kaufkraft
vom Markt abziehen.
Eine Ausdehnung der Öffnungszeiten des Flohmarkts würde laut HändlerInnen
eine Umsatzsteigerung bringen, denn viele FlohmarktbesucherInnen flanieren
über den Naschmarkt nach Hause. Unzufrieden sind die MarktstandlerInnen
zudem mit den Kernöffnungszeiten am Samstag, da bereits um 16 Uhr mit dem
Abbau begonnen werden muss, um am Samstag um 18 Uhr schließen zu können. Die
HändlerInnen fordern an allen Tagen dieselben Öffnungszeiten von 6 bis 21
Uhr.
Peter Degischer, TU Wien, Agenda Gruppe Wieden "Raum fair teilen", schlägt
Flugdächer, fixe Tische mit Sonnenschirmen und Sitzgelegenheiten für den
bereits bestehenden Bauernmarkt am Samstag vor, um diesen attraktiver zu
gestalten. "Es braucht auch bei schlechtem Wetter einen attraktiven
Bauernmarkt für regionale Produkte."
Andreas Vass, Architekt und Vorstandsvorsitzender der Österr. Gesellschaft
für Architektur, über die Pläne der Stadtregierung, eine Markthalle zu
errichten: "Die Entwicklung des Naschmarkts in den vergangenen Jahrzehnten
ist fragwürdig. Es lässt sich allgemein eine Tendenz beobachten, dass nur in
Gebäuden, nicht in Räumen gedacht wird. Mit Gebäuden kann man viel Geld
machen - öffentliche Räume kosten Geld. Eine Markthalle besetzt mehr Raum
als sie Raum freigibt."
Simon Andreas Güntner, Soziologe an der TU Wien / Raumplanung, ergänzt: "Es
gibt den historischen Auftrag für diesen Raum, ein Boulevard zu sein. Es
muss hier um eine Freiraum-Planung gehen."
Trotz Einladung blieben Bürgermeister Michael Ludwig, die StadträtInnen Ulli
Sima, Jürgen Czernohorsky und Christoph Wiederkehr sowie der Mariahilfer
Bezirksvorsteher Markus Rumelhart der Podiumsdiskussion fern.
Bernhard Cella von der Bürgerinitiative fordert die Stadtregierung auf, die
Gesprächsverweigerung zu beenden, den Dialog zu suchen sowie endlich ihre
Aufsichtspflicht wahrzunehmen und den Naschmarkt nicht weiter verkommen zu
lassen.
(Aussendung Freiraum Naschmarkt / gek.)
Weitere Infos: www.freiraum-naschmarkt.at sowie
www.facebook.com/freiraum.naschmarkt
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