**********************************************************
akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 29. September 2021; 22:54
**********************************************************
Flucht/EU:
> Die ersten Toten auf der Belarus-Route
Die Situation an der belarussisch-polnischen Grenze wird immer dramatischer.
(Siehe auch akin 16/2021.) Mittlerweile sind sechs Todesfälle bekannt
geworden von Flüchtlingen, die an dieser stacheldrahtbewehrten Grenze
gestrandet waren. Es dürften aber wohl schon mehr sein, denn daß aus diesem
Gebiet noch irgendwelche unangenehmen Nachrichten gelangen, ist selten
geworden. Anfang September hatte der polnische Präsident den Ausnahmezustand
für die Grenzregion verkündet, seither dürfen sich dort außer den
Einheimischen nur mehr Polizisten, Soldaten und Terytorialsi, Angehörige
einer recht seltsamen Bürgerwehr, aufhalten.
Nicht einmal Frontex hat zu dem Gebiet mehr Zutritt, von Hilfsorganisationen
oder Journalisten gar nicht zu reden.
Wie die taz berichtet, machen derzeit der Innen- und der
Verteidigungsminister mit drastischen Bildern Stimmung, die suggerieren
sollen, daß es sich bei den Flüchtlingen um Zoophile, Pädophile,
Drogenhändler und Terroristen handle. Die Minister fordern deswegen eine
Verlängerung des Ausnahmezustands.
Von Protesten der EU-Kommission oder der österreichischen Regierung gegen
die menschenrechtswidrigen Zustände und die rassistische Propaganda ist
wenig bekannt. Die beschweren sich hauptsächlich darüber, daß Belarus die
Flüchtlinge an diese Grenze schickt, und sehen die Betroffenen ebenfalls als
Bedrohung an. Ein namentlich nicht genannter Sprecher der EU-Kommission
bemerkte lediglich, daß man Menschenrechte schützen müsse: "Wir bitten die
Behörden der Mitgliedsstaaten sicherzustellen, dass Menschen an den Grenzen
die notwendige Hilfe und Unterstützung erhalten." Dies aber wohl auch nur
deswegen, weil die zuständige EU-Kommissarin die linkssozialdemokratische
Schwedin Ylva Johansson ist, die versucht, mit der polnischen Regierung
irgendwie in ein Gespräch zu kommen.
Die taz titelte ihren Bericht mit "Sterben ohne lästige Zeugen". Damit ist
wohl alles gesagt.
(akin)
Mehr dazu mit weiterführenden Links:
https://taz.de/!5800488/
***************************************************
Der akin-pd ist die elektronische Teilwiedergabe der nichtkommerziellen
Wiener Wochenzeitung 'akin'. Texte im akin-pd muessen aber nicht
wortidentisch mit den in der Papierausgabe veroeffentlichten sein. Nachdruck
von Eigenbeitraegen mit Quellenangabe erbeten. Namentlich gezeichnete
Beitraege stehen in der Verantwortung der VerfasserInnen. Ein Nachdruck von
Texten mit anderem Copyright als dem unseren sagt nichts ueber eine
anderweitige Verfuegungsberechtigung aus. Der akin-pd wird nur als
Abonnement verschickt. Wer versehentlich in den Verteiler geraten ist, kann
den akin-pd per formlosen Mail an akin.redaktion@gmx.at abbestellen.
*************************************************
'akin - aktuelle informationen'
postadresse a-1170 wien, lobenhauerngasse 35/2
redaktionsadresse: dreyhausenstraße 3, kellerlokal, 1140
vox: 0665 65 20 70 92
https://akinmagazin.at/ oder https://akin.mediaweb.at
blog: https://akinmagazin.wordpress.com/
facebook: https://www.facebook.com/akin.magazin
mail: akin.redaktion@gmx.at
bankverbindung lautend auf: föj/BfS,
bank austria, zweck: akin
IBAN AT041200022310297600
BIC: BKAUATWW