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  akin-Pressedienst.
  Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 1.September 2021; 9:00
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  Aktuelle Infos zu Lobauautobahn und Stadtstraße:
  
  > Baustelle der "Stadtstraße" besetzt
  
  Wien, 30. August: Die Aktivist:innen, die seit den frühen Morgenstunden eine
  Baustelle der Stadtautobahn in Hirschstätten blockieren, haben nach sieben
  Stunden Sitzblockade ihre Zelte aufgeschlagen.
  "Die Polizei präsentierte sich von ihrere netten Seite und ließ uns
  gewähren. Bestimmt hat sie Angst, vor Skandalen wie bei der Klimademo 2019,
  deren Konsequenzen noch heute zu Prozessen gegen einzelne Polizisten führt",
  erzählt Lucia Steinwender, von System Change, not Climate Change, die schon
  seit 2019 für eine gerechte Mobilitätswende kämpft.
  Fridays for Future und ÖH Wien haben indes eine Mahnwache zur Unterstützung
  der Besetzung angemeldet. Die Asfinag verkündete, man wolle auf
  Kommunikation setzen und mit den Aktivist:innen in Dialog treten.
  Standort: Hirschstettner Straße 44, 1220 Wien
  (Aussendung systemchange-not-climatechange.at / gek.)
  
  Stand der Dinge am Dienstag (31.8.) laut "Ticker: Lobau bleibt":
  "Die Baustelle ist weiterhin blockiert, alle Baustellenfahrzeuge sind
  abgezogen. Das verdanken wir den mutigen Aktivistis, welche neben der
  Autobahn ein Camp auf der Baustelle errichtet haben.
  Wir wollen dieses Klimakiller-Projekt endgültig einstapfen und dafür
  brauchen wir euch.
  Um den Protest langfristig aufrecht zu erhalten, müssen wir mehr werden. Den
  Aktivistis vor Ort geht langsam die Luft aus und daher ist eine
  zwischenzeitliche Ablösung extrem hilfreich.
  Auch wenn man nur für ein paar Stunden am Tag vorbeikommen kann.
  Die ASFiNAG wartet bis wir keine Kraft mehr haben, denn sie haben nicht vor,
  eine polizeiliche Räumung zu vollziehen, vorerst! Werde jetzt Teil der
  Klimagerechtigkeitsbewegung und komm heute noch zum Protestcamp!
  (Verpflegung und öKlo gibt es vor Ort.)
  PS: Wir brauchen noch wetterfeste Planen für das Baustellencamp."
  
  Mittwoch früh nach Redaktionsschluß der Druckausgabe war die Situation immer
  noch unverändert.
  Daneben existiert immer noch das Camp in der Parkanlage Anfanggasse (bei der
  Spargelfeldgasse) wo es laufend Veranstaltungen gibt. ###
  
  Updates unter:
  https://systemchange-not-climatechange.at
  https://twitter.com/ViennaForFuture
  Telegram: @Lobaubleibt, https://t.me/s/Lobaubleibt
  Programm fürs Camp in der Anfanggasse:
  https://www.fridaysforfuture.at/events/camp-fur-die-lobau
  
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  > Neues zur rechtlichen Ebene der S1-Pläne
  
  Der andere Teil der umstrittenen Wiener Ost-Um- und Durchfahrungspläne
  scheint eine weitere Hürde genommen zu haben. Für die geplante Wiener
  Schnellstraße S1 liegt die nächste Teilbewilligung vor: Der wasserrechtliche
  Bescheid des Landes NÖ für das Teilstück Schwechat-Groß-Enzersdorf - also
  die Lobau-Querung.
  Allerdings wird auch diese erstinstanzliche Entscheidung so schnell nicht
  rechtskräftig werden. "Wir legen 1.000-prozentig Beschwerde beim
  Bundesverwaltungsgericht (BVwG) ein", kündigt Wolfgang Rehm, Sprecher der
  Umweltschutzorganisation VIRUS, an. Mit einer Verhandlung im Instanzenzug
  ist erst kommendes Jahr zu rechnen. Damit steht aber auch die Sinnhaftigkeit
  der Stadtstraße in Frage, da diese ja den Knoten Hirschstetten (S2) mit der
  S1 verbinden soll. ###
  
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  > WWWebtip:
  
  https://www.semiosis.at/2021/08/28/um-eine-busspur-auf-der-tangente-einzurichten-braucht-es-keine-stadtstrasse/
  https://tinyurl.com/16AKINLAA
  
  https://wien.arbeiterkammer.at/interessenvertretung/meinestadt/verkehr/Oeffentlicher_Verkehr_in_den_Aussenbezirken_2019_7.pdf
  https://tinyurl.com/16AKINAK
  
  Auf dem Semiosis-Blog erschien kürzlich ein Interview mit Barbara Laa,
  Verkehrswissenschaftlerin am Forschungsbereich für Verkehrsplanung und
  Verkehrstechnik an der TU Wien. Darin geht es um die zweite
  Argumentationslinie pro Stadtstraße: Die Anbindung des
  Stadterweiterungsgebiets Aspern! Das ist insofern schräg, weil ja die
  Seestadt ursprünglich als möglichst autoarm geplant und der Öffentlichkeit
  verkauft worden war. Allerdings ist die Argumentation offensichtlich gar
  nicht so abwegig. Denn, so Laa: "Leider ist beim Ausbau des öffentlichen
  Verkehrs in der Donaustadt in den letzten Jahrzehnten einiges verschlafen
  worden. Zwar wurde die U2 in die Seestadt verlängert, das reicht jedoch
  nicht aus für eine flächendeckende Versorgung. Ein Blick auf die
  ÖV-Güteklassen zeigt, dass der Bezirk trotzdem sehr schlecht abschneidet:
  die Erreichbarkeit entspricht nur punktuell hohen Güteklassen. Es ist
  verständlich, dass die Menschen hier auf den privaten Pkw ausweichen."
  Die Stadt Wien kann also mit ihrer eigene Untätigkeit und Unfähigkeit die
  Notwendigkeit des Autoverkehrs argumentieren. Wie katastrophal die Situation
  in manchen Teilen der Außenbezirke und speziell in Transdanubien ist, zeigt
  eine Studie der Arbeiterkammer von 2019. Die ist unter dem zweiten Link zu
  finden. Eine aussagekräftige Karte der Donaustadt ist dort auf Seite 91 zu
  sehen.
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