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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Donnerstag, 2. September 2021; 01:30
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Linz:

> Eisenbahnbrücke ohne Schienen

"Linz ist Schilda", könnte man noch im neuen heiß diskutierten Linzer
Tourismus-Video ergänzen. Denn dieser Tage wurde die Eisenbahnbrücke
eröffnet, auf der das Wichtigste für eine solche Brücke fehlt:
Eisenbahnschienen. Die politisch Verantwortlichen bringen damit zum
Ausdruck: Die Verbindung der Mühlkreisbahn zum Linzer Hauptbahnhof wird sich
wohl mindestens bis in die 2030er Jahre verschleppen.

Am 28. August wurde die neue Eisenbahnbrücke ohne Eisenbahnschienen
eröffnet. Und das wird - wenn es nach dem Willen der politisch
Verantwortlichen geht - noch lange so bleiben. Irgendwann "in den 30er
Jahren" werde die Verbindung ins Mühlviertel folgen, erfahren wir aus dem
Landesblatt "Unser Oberösterreich" (Sonderausgabe Mobilität 2021). Das
heißt: Im kommenden Jahrzehnt wird die Eisenbahnbrücke vorwiegend dem
Autoverkehr dienen. Nicht einmal einen anvisierten Termin, zu dem die
Bahntrasse fertiggestellt sein soll, liefert die Politik. Gleichzeitig gibt
es aber mit 2030 sehr wohl ein Datum für die geplante Fertigstellung der
A26-Bahnhofsautobahn. Die Prioritäten der Stadtpolitik sind völlig klar:
eine Stadt Linz, die vorrangig auf den Autoverkehr ausgelegt ist und in der
mit Autobahnen noch mehr Autoverkehr aus dem Oberen Mühlviertel ins Linzer
Stadtzentrum geleitet wird. Allein durch die geplante Bahnhofsautobahn,
liebevoll "Westring" genannt, sollen 30.000 zusätzliche Fahrten pro Tag laut
ASFINAG entstehen. Untragbar für das Bahnhofsviertel und die dichtbesiedelte
Innenstadt!

Dass auf der Eisenbahnbrücke keine Schienen verlegt werden, rechtfertigt die
Stadtpolitik damit, dass "es noch länger dauert, bis die Stadtbahn kommt"
(OÖN, 14.8.2021). Aber genau das ist der Fehler! Denn als Ergänzung zu
diesen Stadtbahnplänen könnte SOFORT nach der Eröffnung der Eisenbahnbrücke
eine Bahnverbindung umgesetzt werden - nämlich oberirdisch über die bereits
existierende Hafenbahn, wofür nur wenige Hundert Meter Gleis fehlen. Eine
solche Hafenbahn würde auch das Linzer Industriegebiet mit seinen vielen
Arbeitsplätzen und den dort geplanten neuen Wohnanlagen gut mit dem
öffentlichen Verkehr erschließen und die Güterverkehrsanbindung der
Mühlkreisbahn verbessern.
(verkehrswende-jetzt.at/gek.)

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> Veranstaltung

Was braucht der Linzer Verkehr, um klimafit zu werden? Überlegungen zum
Mobilitätsleitbild für den Großraum Linz. Vortrag und Diskussion mit Lukas
Beurle

Do, 2. September 2021, 18.30 Uhr, afo - architekturforum oberösterreich,
Herbert-Payer-Platz 1, Linz. Veranstalter: Initiative Verkehrswende jetzt!

Seit 40 Jahren verspricht die Verkehrspolitik in OÖ und Linz eine
Verkehrswende hin zum Umweltverbund (Öffis, Rad, Fuß), doch real passiert
genau das Gegenteil: der Anteil des Umweltverbunds sinkt, der Anteil des
motorisierten Individualverkehrs steigt. 2018 legten Stadt Linz und Land OÖ
ein "Mobilitätsleitbild für den Großraum Linz" vor und jetzt vor kurzem die
Stadt Linz auch ein darauf aufbauendes Mobilitätskonzept, wo zum
wiederholten Mal ein Anstieg des Umweltverbundes versprochen wird.
Gleichzeitig wird jedoch nach wie vor eine Verkehrspolitik forciert, die
vorrangig den Bau neuer Autobahnen umfasst, weswegen - trotz Jahr für Jahr
sich stärker abzeichnender Klimakatastrophe - eine Richtungsänderung nicht
zu erwarten ist.

Lukas Beurle von der "Initiative Verkehrswende jetzt!" und jahrzehntelanger
Radlobby-Aktivist hinterfragt die offiziellen Mobilitätskonzepte für den
Großraum Linz und versucht aufzuzeigen, wie viel entschlossenere Szenarien
es erfordert, um bis 2030 die Klimaziele auch im Verkehrsbereich zu
erreichen.



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