
**********************************************************
akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Donnerstag, 20. Mai 2021; 02:10
**********************************************************
Polizei/Regierung: > "Stürzte über die Gehsteigkante"
Nichts Neues von der Wiener Polizei
Am 1.Mai provozierte ein ziviler Polizeibeamter eine Eskalation einer völlig friedlichen 
Mai-Abschlußkundgebung im Sigmund-Freud-Park. Das war wohl nicht beabsichtigt, 
führte aber zu einer beserkerhaften Pfefferspray-Orgie seiner uniformierten Kollegen. 
Am 8.Mai kam es wegen einer Identitären-Demo zu Gegendemonstrationen und damit 
wieder zu einer Konfrontation mit der Polizei. Auf einem Video ist zu sehen, wie 
aus den hinteren Reihen einer Demo Gegenstände Richtung Polizei geworfen wurden. 
Die Polizei setzte zum Sturm an und verprügelte zwei Personen, die vorher in der 
vordersten Reihe gestanden hatten. Diese hatten offensichtlich nichts geworfen 
und wollten das Geschehen ruhig verlassen, weil sie keinen Grund sahen, zu rennen. 
Sekunden später fanden sie sich am Boden wieder und wurden von schwer armierten 
Beamten verdroschen. 
Zumindest wegen einem der Beamtshandelten mußte die Rettung kommen. Der Polizei-Twitter-Dienst, 
darauf angesprochen, meldete: "Das stellen wir hier sofort klar - die Person ist 
beim Laufen aus eigenem über eine Gehsteigkante gestürzt." Mit dem Video konfrontiert 
kam von @LPDWien die Behauptung, das wäre eine andere Person als eine der dort 
zu sehenden gewesen. Auf Rückfrage, was denn aber nun der Grund gewesen sei, warum 
diese beiden dann derart beamtshandelt worden wäre, kommt: "Dieser Ausschnitt 
wurde unmittelbar nach den Bewürfen auf d Kolleg*innen aufgezeichnet. Wir nehmen 
diese Vorwürfe ernst, erheben i.w. Folge, ob auch interne Aufzeichnungen dazu 
bestehen & haben das Video zur Überprüfung an d zuständigen Stellen weitergeleitet. 
Diese Stellen sichten in weiterer Folge das Videomaterial in Hinblick auf etwaige 
strafrechtliche oder disziplinäre Verfehlungen der/s Beamt*innen und leiten gegebenenfalls 
weitere Schritte ein." Im Übrigen werden man sich dazu nicht mehr äußern, da das 
jetzt Angelegenheit der Untersuchungsbehörden sei.
Der Polizeipräsident ließ per Presseaussendung verkünden, es wären acht Polizeibeamte 
bei diesem Einsatz verletzt worden. Die Anfrage bei den Polizeitwitterern, ob 
es denn auch eine Aussendung über die Zahl der von Polizisten verletzten Demonstranten 
gäbe, wird dann so beantwortet: "Nein, dazu gibt es keine Presseaussendung. Bis 
dato ist uns diesbezüglich nichts bekannt."
Anti-Terror-Paket
Einen Tag vorher, am 7.Mai, hatte die Bundesregierung verkündet, daß nun das "Anti-Terror-Paket" 
nationalratsfertig sei -- mehr oder weniger ohne Änderungen nach der Begutachtung. 
Zusammenfassend meinte der Oberleutnant im Innenministerrang: "Manchmal ist es 
für die Freiheit vieler notwendig, die Freiheit einiger weniger zu beschränken."
Man werde in Fallkonferenzen über bedingte Entlassungen in Hinkunft auch das Umfeld 
der Verurteilten näher analysieren, so die Justizministerin bei der Präsentation, 
insofern nämlich, ob es bei der Deradikalisierung helfen könnte oder eher gefährlich 
wäre. Da wartet offensichtlich eine interessante Aufgabe auf die jetzt wieder 
einmal umbenannte StaPo.
Die Sache mit der Schutzhaft, wie sie ja auch im Koalitionsabkommen steht, und 
nach dem Allerseelen-Anschlag von der ÖVP wieder aufs Tapet gebracht worden ist, 
ist auch noch nicht vom Tisch: Diese Idee, ganz nett "Maßnahmenvollzug" genannt, 
läge laut Justizministerin "generell im Argen, ich bitte noch um etwas Zeit. Das 
ist eine viel größere Reform, die wir demnächst in Angriff nehmen."
Was anderes steht übrigens auch im Koalitionsabkommen: "Konsequente und unabhängige 
Ermittlung bei Misshandlungsvorwürfen gegen Polizeibeamtinnen bzw. Polizeibeamte 
in einer eigenen Behörde in multiprofessioneller Zusammensetzung, die sowohl von 
Amts wegen ermittelt als auch als Beschwerdestelle für Betroffene fungiert und 
mit polizeilichen Befugnissen ausgestattet ist." Davon haben wir jetzt allerdings 
schon länger nichts gehört.
*Bernhard Redl*
***************************************************
Der akin-pd ist die elektronische Teilwiedergabe der nichtkommerziellen Wiener 
Wochenzeitung 'akin'. Texte im akin-pd muessen aber nicht wortidentisch mit den 
in der Papierausgabe veroeffentlichten sein. Nachdruck von Eigenbeitraegen mit 
Quellenangabe erbeten. Namentlich gezeichnete Beitraege stehen in der Verantwortung 
der VerfasserInnen. Ein Nachdruck von Texten mit anderem Copyright als dem unseren 
sagt nichts ueber eine anderweitige Verfuegungsberechtigung aus. Der akin-pd wird 
nur als Abonnement verschickt. Wer versehentlich in den Verteiler geraten ist, 
kann den akin-pd per formlosen Mail an akin.redaktion@gmx.at abbestellen. 'akin 
- aktuelle informationen'
postadresse a-1170 wien, lobenhauerngasse 35/2
vox: 01 53 56 200
redaktionsadresse: dreyhausengasse 3, kellerlokal, 1140
vox: 0665 65 20 70 92
http://akin.mediaweb.at
blog: https://akinmagazin.wordpress.com/
facebook: https://www.facebook.com/akin.magazin
mail: akin.redaktion@gmx.at
bankverbindung lautend auf: föj/BfS,
bank austria, zweck: akin
IBAN AT041200022310297600
BIC: BKAUATWW