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  akin-Pressedienst.
  Aussendungszeitpunkt: Donnerstag, 6. Mai 2021; 03:51
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  Arbeit:
  
  > Arbeitslosenindustrie: Das Geschäft brummt, 
  > denn Arbeitslose bleiben rechtlos
  
  *Aktive Arbeitslose* zum 1.Mai
  
  
  Während privates, kulturelles und zivilgesellschaftliches Leben von der
  autoritären Regierung weiter im Lockdown gehalten werden, reibt sich die wie
  ein Krebsgeschwür wachsende Arbeitslosenindustrie die Hände: Die
  Kursindustrie und der zweite Arbeitsmarkt fahren nach kurzer Pause wieder
  hoch, denn unter dem autoritären Lockdownregime ist die Organisation von
  Widerstand de facto unmöglich.
  
  Während in Deutschland die Zahl der Sanktionen um rund 80% zurück gegangen
  ist, ist die Zahl der Bezugssperren beim AMS trotz Aussetzung der Sanktionen
  während dem ersten Lockdown nur um 30% zurück gegangen!
  
  Das Geschäft mit den aussortierten Menschen boomt weiter!
  
  Dank zusätzlicher Budgetmittel soll die auf der Gewalt beruhenden
  Zwangsbewirtschaftung der Arbeit Suchenden durch Sinnloskurse und ungefragte
  Verfolgungsbetreuung sowie Arbeit am letztklassigen "zweiten Arbeitsmarkt"
  (Umgehung regulärer Kollektivverträge, keine gewerkschaftliche Vertretung!)
  weiter ausgebaut werden. Die Dachverbände der Betriebe des zweiten
  Arbeitsmarktes dürfen sich über steigendes Budget in Millionenhöhe für ihr
  eigenes Lobbying auf Kosten der versicherten Arbeiter*innen freuen, während
  Arbeitslosenselbstorganisationen weiter nichts bekommen. Und das, obwohl im
  Regierungsentwurf zum Arbeitsmarktservicegesetz
  Arbeitslosenselbsthilfeprojekte und -betriebe zur Förderung vorgesehen sind,
  aber eben nicht Unternehmensdachverbände!
  
  Die Zwangsbefürsorgerbranche giert auch schon nach neuen Geschäftsfeldern:
  So sollen nach dem Willen eines einstimmigen Beschlusses des Parlaments
  "Behinderte" leichter für "arbeitsfähig" erklärt werden und die
  "Arbeitsunfähigkeit" unter 25 Jahren soll sogar generell abgeschafft werden.
  Damit würden weitere Tausende Menschen dem AMS-Zwangsregime zur Befüllung
  von Zwangsmaßnahmen zur Verfügung stehen. Eine logische Konsequenz des
  neoliberalen Aktivierungs- und Arbeitszwangregime, das möglichst viele
  Menschen auf den Arbeitsmarkt bis zur Endverwertung treiben will.
  
  Auch die Abschaffung der befristeten Invaliditätspension macht sich für die
  Arbeitslosenindustrie bezahlt, denn seit Verschärfung des Zugangs zur
  Invaliditätspension steigt die Zahl der langzeitarbeitslosen Menschen
  kontinuierlich an, die über 5 Jahre lang unter dem AMS-Regime stehen.
  Behinderte und gesundheitlich ruinierte Menschen, die für die Wirtschaft als
  Ausbeutungsobjekte wenig interessant sind, rechtfertigen scheinbar einen
  künstlich geschaffenen Befürsorgungssektor, der nicht nur die überflüssig
  gemachten Menschen kontrolliert und zurichtet, sondern in Form der
  Befürsorger*innen auch potentiell kritische Menschen der gut gebildeten
  Mittelschicht den Schein einer sinnvollen Beschäftigung gibt und so das
  herrschende System einzementiert.
  
  #lockdownams
  
  Da im Realraum weiter Vereinstreffen verboten und somit die
  Vereinigungsfreiheit durch den verfassungswidrigen de facto Ausnahmszustand
  weiterhin massiv eingeschränkt ist, ruft der Verein Aktive Arbeitslose
  Österreich wenigstens zum virtuellen Widerstand gegen die durch das auf
  Gleichschaltung durch Angstmache beruhende Coronapolitik verschärfte neu
  alte Normalität der Herrschaft von Staat und Kapital auf: Unter dem Hashtags
  #allesdichtmachen, #lockdownams, #lockdownarbeitslosenindustrie mögen auf
  antisocial Media Text- und Bildbeiträge über die Zumutungen in der
  "Arbeitslosenindustrie" (und überhaupt im Coronakapitalismus) kreativ und
  widerständisch dokumentiert und angeprangert werden.
  (gek.)
  
  
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