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  akin-Pressedienst.
  Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 3. Februar 2021; 22:05
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  > Widerstandschronik
  
  16. Jänner 2021: 10-15.000 bei Aufmarsch von Corona-Maßnahmen-GegnerInnen,
  VerschwörungsideologInnen und Rechtsextremen +++ Blockade durch
  Antifaschist*innen
  
  Am 16. Jänner demonstrierten nach Angaben von Michael Bonvalot rund 800
  Antifaschist*innen gegen eine Großdemonstration von
  Corona-Maßnahmen-GegnerInnen und Rechtsextremen. Einigen AntifaschistInnen
  gelang es mit Blockaden auf Höhe Stubentor, den Aufmarsch der mehr als eine
  halbe Stunde aufzuhalten.
  
  Die Polizei löste die antifaschistischen Blockaden auf, kesselte
  AntifaschistInnen stundenlang ein, nahm die Identitäten der Beteiligten auf,
  zeigte sie an und nahm einige AntifaschistInnen fest.
  
  Kundgebungen und Demonstration der Maßnahmen-GegnerInnen und Rechtsextremen
  wurden trotz massiver Verstöße gegen die Notmaßnahmenverordnung ermöglicht
  und beschützt.
  
  Nach Zählung von noch-richten.net zogen nach parallelen Auftaktkundgebungen
  am Heldenplatz und Maria-Theresien-Platz rund 10.000 bis 15.000
  MaßnahmengegnerInnen über die Ringstraße und den Franz-Josefs-Kai zurück zu
  Heldenplatz und Maria-Theresien-Platz.
  
  Unter den DemonstrantInnen war auch HC Strache, der allerdings - im
  Gegensatz etwa zu einem Politiker der deutschen AfD - nicht reden durfte.
  Weiters befanden sich unter den DemonstrantInnen bekannte Rechtsextreme wie
  Gottfried Küssel, Georg Immanuel Nagel und zahlreiche Identitäre.
  
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  16./17. Jänner 2021: Ein Wochenende für Moria
  
  In der Nacht vom 16. auf den 17. Jänner fand im Sigmund-Freud-Park ein Camp
  in Solidarität mit jenen Menschen, die unter unmenschlichen Bedingungen in
  Flüchtlingslagern leben müssen, statt. Zu einem Lichtermeer am Abend des 16.
  Jänners kamen mehr als 300 Personen. Gefordert wurde unter dem Motto "Ein
  Wochenende für Moria" unter anderem die Evakuierung von Lagern wie in Moria,
  Kara Tepe, . und die Aufnahme von Geflüchteten.
  
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  19.Jänner 2021: FahrradbotInnen für betriebliche Mitbestimmung für freie
  Dienstnehmer*innen
  
  Während am 19. Jänner im Catamaran des ÖGB die
  (Fahrrad)bot*innen-Kollektivvertragsverhandlungen stattfinden, demonstrieren
  davor ~40 Personen mit dem Riders Collective - unterstützt von der
  Gewerkschaft VIDA - für echte betriebliche Mitbestimmung für freie
  Dienstnehmer*innen, eine deutliche Erhöhung des Mindestlohns und bezahlten
  Krankenstand.
  
  Bei den Kollektivvertragsverhandlungen wurde für angestellte
  Fahrradbot*innen 2,2% Lohnerhöhung und eine Anhebung des Kilometergeldes von
  0,14 ? auf 0,24 ? erreicht - aber eben nur für das Drittel der Bot*innen,
  das angestellt ist.
  
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  23./24.Jänner 2021: Zweites Wochenende für Moria
  
  Wie auch schon am Wochenende 16./17. Jänner wurde am 23. und 24. Jänner wie
  auch in anderen Städten Österreichs im Sigmund-Freud-Park ein "Wochenende
  für Moria" begangen. Mit Übernachtungen in Zelten und einem Lichtermeer
  wurde unter anderem die Evakuierung der menschenunwürdigen Lager für
  geflüchtete Menschen und deren Aufnahme hier und jetzt gefordert.
  
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  21. und 28.Jänner 2021 und .: Donnerstage fürs Donaufeld
  
  Seit Monaten protestieren zahlreiche Menschen gegen die geplante Verbauung
  des Donaufelds im 21. Bezirk. Am Donnerstag, den 21. Jänner nahmen rund 65
  Menschen an der Demo "Donnerstag fürs Donaufeld" teil. Am 28. Jänner bei
  starkem Regen 16. Die nächste Demonstration "Hände weg vom Donaufeld" findet
  am 11. Februar als Faschingsumzug statt, bei dem sich die TeilnehmerInnen
  als Tiere des Donaufelds verkleiden sollen. Treffpunkt ist am 11. Februar um
  17 Uhr an der Ecke Nordbahngasse/Fultonstraße.
  
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  27.Jänner 2021: Antifaschistischer Budenbummel
  
  Am 27. Jänner, dem Tag der Befreiung des Konzentrations- und
  Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau thematisieren in Wien rund 300
  Antifaschist*innen im Rahmen eines "Budenbummels" zu den Häusern
  deutschnationaler Burschenschaften den Antisemitismus der deutsch-völkischen
  Verbindungen. [Redenausschnitt]
  
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  27. und 28.Jänner 2021: Proteste und Blockaden gegen Abschiebungen von
  Wiener Schüler*innen
  
  In den frühen Morgenstunden des 28. Jänner wurde die zwölfjährige Wiener
  Schülerin Tina, ihre vierjährige Schwester und ihre Mutter sowie die
  zwanzigjährige Wiener Schülerin Sona, ihr Bruder und ihre Eltern nach
  Georgien bzw. Armenien abgeschoben.
  
  Am 27.Jänner demonstrierten dagegen bereits untertags vor allem Kolleg*innen
  der Schüler*innen vor dem Familienabschiebezentrum in der Zinnergasse und
  winkten ihren Freund*innen über die Mauer zu.
  
  In der Nacht wurden es nach Angaben des Presseservice Wien rund 120
  Menschen, die rund um das Abschiebezentrum gegen die Abschiebungen
  protestierten. Unter ihnen antirassistische Aktivist*innen, Mitschüler*innen
  und auch Politiker*innen von SPÖ, NEOS und Grünen. Ein Polizeikonvoi, mit
  denen die Schüler*innen und ihre Familienangehrigen zum Flughafen gebracht
  werden sollten, wurde stundenlang blockiert. Kurz vor 5 Uhr früh wurden die
  Sitzblockaden von der Polizei mit WEGA und Hundestaffel geräumt. Die
  Abschiebungen wurden planmäßig durchgeführt.
  
  Am Abend des 28. Jänner demonstrierten 1000-1300 Personen von der
  ÖVP-Zentrale in der Lichtenfelsgasse zum Innenministerium - gegen
  Abschiebungen, gegen die Politik der Unmenschlichkeit und für ein
  Bleiberecht für alle! Am Minoritenplatz trafen sie auf hunderte Menschen,
  die sich dort bereits zu einer von vor allem sozialdemokratischen
  Jugendorganisationen organisierten Kundgebung gegen Abschiebungen versammelt
  hatten.
  
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  29.Jänner 2021: Solidarität mit tschetschenischen Geflüchteten in Schubhaft
  
  Am 29. Jänner demonstrierten rund 40 Menschen vor dem Polizeianhaltezentrum
  Hernalser Gürtel Solidarität mit tschetschenischen Geflüchteten, die am 31.
  Jänner nach Russland abgeschoben werden sollen und in Schubhaft in
  Hungerstreik getreten sind. [Redenausschnitt]
  
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  30.Jänner 2021: Solidarität statt Krise
  
  Am 30. Jänner demonstrierten nach Angaben von Michael Bonvalot rund 150
  Menschen beim Deserteursdenkmal am Ballhausplatz für Solidarität statt
  Krise, gegen prekäre Arbeitsverhältnisse, Arbeitslosigkeit und
  Massenverarmung - für Arbeitszeitverkürzung, ein unbefristetes
  Arbeitslosengeld mit 80 % Nettoersatzrate und Löhne, die ein gutes Leben
  ermöglichen, für den massiven Ausbau des Bildungs-, Sozial- und
  Gesundheitsbereiches, gegen Rechtsextremismus und Verschwörungsmythen, für
  eine Welt ohne Wirtschafts-, Klima- und Gesundheitskrisen.
  
  Aufgerufen hatten unter anderem der KZ-Verband Wien und die Offensive gegen
  rechts.
  
  Eine für den 31. Jänner geplante Demonstration der Plattform für eine
  menschliche Asylpolitik unter dem Motto "Unsere Solidarität gegen
  Coronaleugner*innen, Faschismus und FPÖ" wurde von der Polizei untersagt.
  
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  30.Jänner: Polizeiprügel in Innsbruck
  
  Bei der Grenzen-töten-Demo in Innsbruck versucht die Polizei einen von ihr
  als solchen identifizierten schwarzen Block vom Rest der Demo abzuspalten --
  Vorwurf: Corona-Regeln würden nicht eingehalten und Bengalos gezündet. Der
  Abspaltversuch gerät zum Angriff der Polizei auf die ganze Demo von etwa 600
  Personen. Prügel und Pfefferspray kommen zum Einsatz, es gibt 19 Festnahmen.
  Nach Angaben der Demo-Organisatoren saßen am 2.Februar immer noch zwei der
  Festgenommenen in Haft. Am 5.2. soll es am Landhausplatz um 15h eine
  Kundgebung gegen Polizeigewalt geben.
  
  (nochrichten.net/akin)
  
  
  
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