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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 27. Januar 2021; 23:24
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Initiativen:

> Gegen Abschiebung georgischer Familie

[Um 3 Uhr soll abgeschoben werden, siehe Update weiter unten]

Am Montagabend erreicht eine Schülerin eines Wiener Gymnasium der
verzweifelte Anruf einer Mitschülerin. "Bei uns daheim sind 13 Polizisten,
die nehmen uns mit, weil wir abgeschoben werden sollen". Das berichtet die
asylkoordination.

Die Familie (Mutter mit zwei Kindern eines in Österreich geboren) sitzt
inzwischen in der Zinnergasse im Familienabschiebezentrum und soll am
Donnerstag nach Georgien abgeschoben werden - mitten in der Pandemie nach 15
Jahren in Österreich.

Die Mitschüler*innen und deren Eltern und Lehrer*innen sind entsetzt, haben
eine Petition gestartet, an den Kanzler, den Bundespräsidenten und andere
Entscheidungsträger*innen geschrieben. Für Donnerstag ist eine Kundgebung
geplant.

Neben der konkreten Tragik in diesem Fall wirft dieser auch wieder einmal
ein Licht auf das seit 2011 bestehende Simmeringer Abschiebezentrum in der
Zinnergasse 29a. Offiziell heißt dieses Haus ganz harmlos
"Familienunterbringung Zinnergasse" und wird betrieben vom berüchtigten,
aber ebenfalls sehr euphemistisch benannten "Verein Menschenrechte
Österreich". Das Absurdeste daran: Zinnergasse 29b, also gleich nebenan, ist
die Adresse der Flüchtlingssiedlung "Macondo". Eine Regisseurin, die einen
Film über die Siedlung gemacht hat, brachte es einmal auf den Punkt: "Jene,
die bleiben dürfen, schauen zu denen, die abgeschoben werden, beim Fenster
rein und umgekehrt - es ist der pure Zynismus". Und es ist auch so
praktisch: Bis zum Flughafen ist es dort nicht mehr weit, aber Proteste
gegen Abschiebungen lassen sich dort nicht so leicht organisieren.

(asylkoordination/akin)

Die Petition:
https://secure.avaaz.org/community_petitions/de/menschen_tina_und_ihre_familie_befreien
Oder:
https://tinyurl.com/02akinSCHUB

Bericht über das Abschiebezentrum von 2012

https://raw.at/raverse/2012/wie-die-zinnergasse-29a-ein-abschiebeknast-wurde/

Update 27.1., 23h: Mittlerweile ist die Geschichte schon groß in den Medien.
Gesundheitsminister Anschober hat seinen Protest gegen die Abschiebung
angemeldet. Die Autonome Antifa protestierte heute mit einer
adhoc-Kundgebung in der Zinnergasse. Eine reguläre Kundgebung am Donnerstag
wird es wohl nicht mehr geben, denn nach Informationen von puls24 wird die
Familie jetzt um 3 Uhr früh aus der Zinnergasse zum Flughafen gebracht.
Möglicherweise kommt es zu dieser Stunde aber doch zu Protest in Simmering.



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