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  akin-Pressedienst.
  Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 27. Januar 2021; 23:24
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  Initiativen:
  
  > JA zur Einbürgerung hier geborener Kinder!
  
  Petition von SOS Mitmensch: Mehr als 220.000 Menschen sind in Österreich
  geboren, ohne bislang die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten zu
  haben. Mehr als 80.000 weitere Menschen leben bereits seit sie ein Kleinkind
  sind in Österreich, aber sind bisher ebenfalls von der österreichischen
  Staatsbürgerschaft ausgeschlossen geblieben. Grund dafür sind die extrem
  hohen und unsozialen Einbürgerungshürden. So müssen selbst hier geborene
  Kinder und Jugendliche über ihre Eltern ein Mindesteinkommen nachweisen, um
  eine Chance auf Einbürgerung zu haben. Für viele Eltern mit niedrigem
  Vollzeiteinkommen, Teilzeitbeschäftigung oder ohne Erwerbsarbeit ist das
  aber unmöglich.
  
  Die Kinder und Jugendlichen gelten dann bis ins Erwachsenenalter und oft
  auch darüber hinaus für den Staat als "Fremde", obwohl sie von hier sind.
  Das führt zu massiver Ungleichbehandlung. Rechte werden eingeschränkt. Die
  Beteiligung an der Demokratie wird blockiert. Integration und Zugehörigkeit
  werden gehemmt.
  
  Während in anderen Ländern Kinder, die im Land zur Welt kommen, automatisch
  eingebürgert werden, ist das in Österreich nicht einmal dann der Fall, wenn
  die Eltern schon viele Jahre hier leben.
  
  Forderungen:
  
  · Die automatische Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft an
  alle, die hier geboren sind bzw. hier zur Welt kommen, wenn zumindest ein
  Elternteil schon 6 Jahre hier lebt.
  
  · Die bedingungslose und kostenfreie Einbürgerung von hier geborenen
  Kindern, deren Eltern bei der Geburt erst kurz im Land sind, spätestens im
  Alter von sechs Jahren.
  
  · Die bedingungslose und kostenfreie Einbürgerung aller jungen Menschen, die
  als Kinder nach Österreich gekommen sind, spätestens nach sechs Jahren,
  damit sie mit 16 wählen können!
  
  (SOS Mitmensch/bearb.)
  
  
  Weitere Informationen:
  https://www.sosmitmensch.at/ja-zur-einbuergerung-hier-geborener-kinder
  
  Petition: http://hiergeboren.at/
  
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  > Good Morning, Vienna!
  
  "Heute zum Vorletzten Mal: Gute Nacht Österreich!" So verabschiedete sich
  Peter Klien letzten Freitag von seinen Zuseherinnen und Zusehern -- nachdem
  er haarklein eine Viertelstunde lang über die Coronakrisengewinnler und
  deren Unterstützer in der Bundesregierung hergezogen ist. Auch sonst waren
  Kliens "Erklärstücke" -- sehr sauber recherchiert von dossier.at -- nur
  selten angenehm für die Regierung. Manchmal zerlegte er auch andere, wie
  beispielsweise die ungarische Regierung -- mit Untertiteln auf ungarisch,
  damit man das dort auch wirklich mitbekommt. War aber wohl auch nicht lustig
  für den Gesalbten, schließlich ist ja der Reichsverweser in Ungarn immer
  noch ein Parteifreund und auch Garant für das Bestehen der Festung Europa.
  
  Die ORF-Mächtigen wollten Comedy. Bekommen haben sie beissende und
  wohlinformierte Satire, wie man sie sonst im deutschsprachigen
  öffentlich-rechtlichen Rundfunk nur von "Die Anstalt" im ZDF kennt. Aber in
  Österreich geht das halt nicht. Das zieht sich durch die Geschichte der
  Zweiten Republik -- immer wenn es heikel wird, zieht irgendjemand die
  Notbremse. Man erinnere sich an die Erzählung von Georg Kreisler über die
  Sendung "Die heisse Viertelstunde" im Radio, die man langsam sterben hat
  lassen, indem man sie immer später und später im Programm ansetzte, weil sie
  unangenehm geworden war. Oder auch "Die 4 da" -- nach der Folge "Der
  Landeshauptmann von Mittelösterreich" war Schluß. Absurderweise
  thematisierte diese Folge die Macht der Landeshauptleute und wie man sich im
  ORF davor fürchtet -- die Absetzung der Serie bewies genau, wie recht das
  Quartett mit seiner Kritik hatte. Im ORF gilt halt immer noch "Der Guglhupf"
  als Maßstab für Satiresendungen -- der durfte 31 Jahre lang jede Woche
  serviert werden, weil er nur sanft spöttelte und niemandem wirklich weh tat.
  
  Jetzt steht GNOE auf der Abschußliste -- böse Zungen behaupten ja, das hätte
  was mit der Neuwahl des ORF-Generaldirektors zu tun, aber das stimmt sicher
  nicht.
  -br-
  
  Petition für den Erhalt von Gute Nacht Österreich:
  
  https://mein.aufstehn.at/petitions/fur-die-fortsetzung-der-satire-sendung-gute-nacht-osterreich-mit-peter-klien-1
  Oder:
  https://tinyurl.com/02akinGNOE
  
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  > Regierung lässt Alleinerzieherinnen im Stich
  
  Der Verein AÖF - Autonome Österreichische Frauenhäuser, der Österreichische
  Frauenring (ÖFR) und der Verein Feministische Alleinerzieherinnen (FEM.A)
  sind empört über die Ignoranz der Regierung gegenüber der prekären Situation
  von armutsgefährdeten Alleinerzieherinnen in Österreich. Laut einer
  parlamentarischen Anfrage ist die Einführung einer Unterhaltsgarantie - eine
  langjährige Forderung für die Gerechtigkeit gegenüber Alleinerzieherinnen -
  durch die türkis-grüne Regierung nicht vorgesehen. Im Wahlkampf vor der
  Nationalratswahl 2017 signalisierten noch alle SpitzenkandidatInnen ihre
  Zustimmung für eine Unterhaltsgarantie - alle hielten das "Ja-Taferl" in die
  Höhe, auch die ÖVP und die Grünen. Jetzt, wo sie an der Macht sind, ist die
  Unterhaltsgarantie für die türkis-grüne Regierung offensichtlich vom Tisch!
  
  Die Lage der Alleinerzieherinnen - mehr als 90% davon sind Frauen - hat sich
  auch durch die Beschränkungen während des Lockdowns weiter dramatisch
  verschlechtert. Zusätzlich zum Homeoffice sind sie meistens auch allein für
  Care-Arbeit und Homeschooling verantwortlich. Oft wird ihre Lage durch
  Existenzsorgen aufgrund von Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit erschwert.
  Alleinerziehende sind durch ihre sozio-ökonomischen Situation mehr als
  doppelt so oft von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen - besonders
  leiden darunter auch ihre Kinder. Ihre Teilhabe am sozialen Leben ist im
  Vergleich zu ihren FreundInnen und SchulkollegInnen oft signifikant
  eingeschränkt.
  
  Das türkis-grüne Regierungsprogramm sieht zwar eine umfassende Reform des
  Scheidungs- und Unterhaltsrechts vor, auf die dabei so wichtige
  Unterhaltsgarantie wird aber offensichtlich kein Wert gelegt. Nach wie vor
  gibt es nur einen Unterhaltsvorschuss vom Staat, wenn der von der Mutter
  getrennt lebende Kindsvater nicht zahlt. Da dieser Betrag jedoch am Gehalt
  des unterhaltspflichtigen Elternteils orientiert ist, ist er für jedes Kind
  unterschiedlich. Wir fordern daher eine längst überfällige
  Kinderkostenanalyse - die bisher letzte wurde 1964 (!) erstellt -, nach der
  errechnet wird, wie viel ein Kind im Jahr 2021 tatsächlich kostet. Nach
  dieser Analyse soll dann ein angemessener Unterhaltsgarantiebetrag
  festgelegt werden, der allen betroffenen Kindern bei Zahlungsunwilligkeit
  des unterhaltspflichtigen Elternteils, unabhängig von dessen Einkommen,
  grundsätzlich zusteht.
  (Aussendungstext/gek.)
  
  
  Kontakt: Maria Rösslhumer, AÖF, maria.roesslhumer@aoef.at, Tel. 0664 793 07
  89, www.aoef.at ; Andrea Czak, FEM.A, office@verein-fema.at, verein-fema.at
  ; Klaudia Frieben, ÖFR, klaudia.frieben@proge.at, www.frauenring.at
  
  
  
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