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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Donnerstag, 7. Januar 2021; 08:46
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Medien/Soziales:

> Bundesheer und Polizei für "Licht ins Dunkel"


Ich schreibe diese paar Zeilen am 24.12., weil ich mir "Licht ins Dunkel"
ansehe. Nicht nur, dass es unwürdig, menschenunwürdig ist, dass man Menschen
mit Beeinträchtigungen von Spenden abhängig macht, dabei einen nationalen
Konsens schafft, statt wie selbstverständlich davon ausgeht dass ein Mensch
mit Beeinträchtigung jedes Recht darauf hat, dass seinen Bedürfnissen
ohnehin entsprochen wird, es kommt noch schlimmer.

Die Sendung Licht ins Dunkel bedankt sich bei Polizei und Bundesheer für
deren Mitwirkung beim Spenden sammeln. Bei der Polizei. Aha. Bekommen dann
die geschädigten, von der Polizei verprügelten Menschen, häufig
Demonstrant-innen ein bisserl Geld, um ihre Reha und Medikamentenkosten
leichter tragen zu können? Bekommen dann junge Menschen, die von Polizisten
gnadenlos verprügelt werden eine Entschädigung, damit sie sich eine
therapeutische Aufarbeitung ihrer Erfahrungen leisten können? Oder gibt es
Geld für Polizisten, die im Dienst einen (Dach)schaden erlitten haben.

Das Bundesheer hilft auch. Ein Obstler des Heeres erklärte stolz vor der
Kamera, dass das Bundesheer auch für Inklusion steht, man hätte etliche
"Behinderte" bei der Armee beschäftigt. Darauf sei man stolz. Jetzt stehen
nach den Frauen auch die "Behinderten" auf der Agenda. Wann kommen die
Kinder dran? Aktuell zynisch ist es schon, dass das Heer eine neue Form der
Tauglichkeit eingeführt hat, bzw. wiederentdeckt hat. Eine Form der
Teiltauglichkeit, die es Menschen noch mehr erschweren soll, sich der Armee
gegenüber als gänzlich untauglich zu behaupten.

Die Armee der Selbstzufriedenen hat leider recht. Aus der Unzufriedenheit
der in staatlichen Zwang gepressten Menschen entsteht noch lange nicht
Widerstand. In einer Gesellschaft, die sich immer autoritärer entwickelt,
tut sich auch das Heer leichter, unliebsame Paragraphen zu neuem Leben zu
erwecken.

Polizei und Bundesheer sind integraler Bestandteil des Spendenkonsens der
"Österreicher-innen" an Weihnachten. Friede, Freude, Eicherkuchen. An einem
Abend, an dem über Frieden gesungen und gesprochen wird, sieht man im
Fernsehen einen hochdekorierten uniformierten Bundesheer-Angehörigen. Und
niemanden fällt etwas auf. Die Waffe hat er wohl zu Hause oder in der
Kaserne gelassen. Oder schafft man mit einer Waffe keine Toten und
"Behinderten", für die man dann an Weihnachten ans Spendentelefon für Licht
ins Dunkel stolziert?

Beim Bundesheer lernt man nicht, Menschen zu helfen, zu heilen, zu
therapieren, beim Bundesheer lernt man das Töten. Mit der Waffe in der Hand
soll man einen "Feind" treffen, wer auch immer das sein soll. Aber im
gleichen Atemzug will man nicht hinten anstehen, um "benachteiligten"
Menschen an Weihnachten eine kleine Freude zu machen. Herr Huainigg, ein der
konservativen Ausrichtung zugeschriebener Politiker, hatte sich bereits
eindeutig dazu geäußert, dass Menschen mit Beeinträchtigung keine Menschen
sind, die von einer romantischen Spendengnade abhängig gemacht werden
dürfen -- dessen Motto: "Nicht ins Dunkel". (1)

Und wenn eine so populäre Sendung wie Licht ins Dunkel ausgestrahlt wird,
und sich so viele Prominente gerne in ihr Licht rücken, sieht man Glitzer,
Glemmer und Reichtum. Jeder und jede sonnt sich in der eigenen
Wohlgefälligkeit. Dass es Armut dort gibt, wo es Reichtum gibt, dass es
Herrschaftsverhältnisse gibt, die Reichtum und damit Armut schaffen ist kein
Thema bei denen, die gerne ein "Glas Milch" verschenken, abgesehen davon,
dass sie es ohnehin im Überfluss haben.

Es ist nicht zynisch, es ist grausam, dass sich Menschen in ihrem
unverschämten Reichtum zu Schau stellen und sich noch gut dabei fühlen,
"armen" Familien dabei geholfen zu haben, sich für ein paar Fühler lang über
Wasser halten zu können.

Ich verabschiede mich nicht mit "Bundesheer abschaffen!", ich verabschiede
mich mit der Hoffnung, "Licht ins Dunkel" abzuschaffen.

*Rosalia Krenn*


(1)
https://www.derstandard.at/story/2000071038513/respekt-kein-mitleid-bitte-nicht-ins-dunkel



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