**********************************************************
akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Donnerstag, 7. Januar 2021; 08:34
**********************************************************
Corona:
> Unendlich wütend
Antisemitische Coronaleugner demonstrieren von Hitlers Geburtshaus
"Für Frieden, Freiheit und Demokratie - Nie wieder Faschismus - Millionen
Tote mahnen!" Ich bin so unfassbar zornig. Unendlich wütend darüber, was
gestern in meinem Heimatort Braunau geschehen ist. Dass über 50
antisemitische Coronaleugner seelenruhig vor Hitlers Geburtshaus und dem
Gedenkstein gegen Krieg und Faschismus für ein Foto posieren und die
ungeheuerlichen Verbrechen des Nationalsozialismus an einem der
geschichtsträchtigsten Orte der Gegenwart verharmlosen konnten.
Nein, Braunau ist nicht gestern. Nicht zugeschüttet durch leere Worte wie
Nie Wieder. Braunau ist hier und jetzt. Ist heute. Braunau hat mich
unwiderruflich geprägt. Ist ein Grund, weshalb ich mein Leben und meine
politische Arbeit als historischen Auftrag sehe. In Braunau bin ich
aufgewachsen. Bin zur Schule gegangen. Habe meine ersten politischen
Gehversuche unternommen.
In Braunau habe ich gelernt, historische Verantwortung zu übernehmen und zu
leben. In Braunau habe ich zusammen mit FreundInnen und GenossInnen zum
ersten Mal mit Hakenkreuzfahnen pöbelnde Neonazis von antifaschistischen
Konzerten verjagt. In Braunau habe ich jedes Jahr mit Menschen gegen
Faschismus demonstriert. Bin aufgestanden gegen Rechtsextreme, die zum
Hitlergeburtstag ihrem Idol an einem ganz bestimmten Ort gedenken wollten.
Wir haben gesagt: Ihr kommt hier nicht durch ¡No pasarán!
In Braunau habe ich gemeinsam mit AntifaschistInnen das Mahnmal gegen Krieg
und Faschismus vor Hitlers Geburtshaus gegen Rechtsradikale, gegen
unverbesserliche Antisemiten, gegen moderne Rassisten, gegen
Geschichtsrevisionisten, gegen kornblumentragende Salonfaschisten
verteidigt.
2021, über 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs, posieren nun
antisemitische Coronaleugner jubelnd vor diesem Mahnmal. Vor Hitlers
Geburtshaus. Vergleichen sich, das Recht auf Versammlungsfreiheit in
Anspruch nehmend, mit Opfern und Widerstandskämpfern. Verharmlosen den
Holocaust. Spucken auf die Gräber von über 11 Millionen systematisch
ermordeter Menschen. Machen damit über geschickte Marketingstrategien auch
noch horrende Umsätze. Und reichen zugleich Nazis, der "Identitären
Bewegung" und der FPÖ die Hand zum Gruß. Ihr widert mich an.
Als Braunauer schwöre ich eines: Egal ob in Braunau oder anderswo, wir
werden euch 2021 dahin jagen, wo ihr hingehört: In eine Fußnote der
Geschichte.
*David Albrich*, 3.1.2020
***************************************************
Der akin-pd ist die elektronische Teilwiedergabe der nichtkommerziellen
Wiener Wochenzeitung 'akin'. Texte im akin-pd muessen aber nicht
wortidentisch mit den in der Papierausgabe veroeffentlichten sein. Nachdruck
von Eigenbeitraegen mit Quellenangabe erbeten. Namentlich gezeichnete
Beitraege stehen in der Verantwortung der VerfasserInnen. Ein Nachdruck von
Texten mit anderem Copyright als dem unseren sagt nichts ueber eine
anderweitige Verfuegungsberechtigung aus. Der akin-pd wird nur als
Abonnement verschickt. Wer versehentlich in den Verteiler geraten ist, kann
den akin-pd per formlosen Mail an akin.redaktion@gmx.at abbestellen.
*************************************************
'akin - aktuelle informationen'
postadresse a-1170 wien, lobenhauerngasse 35/2
redaktionsadresse: dreyhausenstraße 3, kellerlokal, 1140
vox: 0665 65 20 70 92
http://akin.mediaweb.at
blog: https://akinmagazin.wordpress.com/
facebook: https://www.facebook.com/akin.magazin
mail: akin.redaktion@gmx.at
bankverbindung lautend auf: föj/BfS,
bank austria, zweck: akin
IBAN AT041200022310297600
BIC: BKAUATWW