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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 21. Oktober 2020; 23:12
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Corona/EU:

> Die Impfgegner freuen sich schon

Die Arzneimittelzulassungsstellen riskieren mit der Coronakrise gerade ihren
guten Ruf


Manchmal muß man wirklich den Eindruck gewinnen, die hohe Politik will es
den Verschwörungstheoretikern und Impfgegnern möglichst leicht machen. Nein,
natürlich werden auch weiterhin keine RFID-Chips verimpft und die Impfungen
dienen auch nicht dazu, die Bevölkerung steril zu machen und autistisch wird
man davon ebenfalls nicht. Aber seriöse Pharmapolitik sieht auch anders aus.

Befeuert durch Aussagen unseres Bundesmaturanten wie auch weltweit vieler
seiner Amtskollegen, daß ein normales Leben erst mit der Ausgabe eines
Impfstoffs möglich sein wird, wird derzeit ein bisserl verdächtig viel
beschleunigt in den Zulassungsverfahren. Während früher galt, daß ein
solches Verfahren erst nach Abschluß aller Studien gestartet könne, setzt
jetzt unter anderem die Europäischen Arzneimittelagentur EMA auf "Rolling
Reviews", also daß mit einem Zulassungsverfahren begonnen wird und die
erhobenen Studiendaten jeweils aktuell während des laufenden Verfahrens
nachgeliefert werden.

Man muß kein Mediziner sein, um sich der Gefahr bewußt zu werden, daß die
Qualität dieser Verfahrens leiden wird. Dazu kommt aber noch, daß nicht nur
die Impfstoffe, sondern bisweilen auch die Impfansätze selbst experimentell
sindt. Seit Anfang Oktober sind drei Impfstoffe in diese EMA-Verfahren
aufgenommen worden, wo aber nur einer ein klassischer Aktiv-Schutz auf der
Grundlage von Schimpansen-Viren ist, während die anderen beiden RNA-basiert
sind, also auf Genfähren setzen. Experimente mit solchen RNA-Impfstoffen
gibt es schon seit 30 Jahren, aber nie schaffte es irgendein Präparat gegen
Influenza, Tollwut oder gar Krebs bis zur Zulassung irgendwo auf der Welt.
Und jetzt soll ein solcher Impfstoff im Eilverfahren Wirksamkeit und
Sicherheit bescheinigt bekommen?

Es hat gute Gründe, warum auch dringend benötigte neue Impfstoffe genau und
in langwierigen Verfahren untersucht werden. Und es hat wohl auch Gründe,
warum RNA-Impfstoffe bislang an diesen strengen Kriterien scheiterten.

Wenn das jetzt so durchgeboxt wird, weil Politik und Kapital möglichst
schnell wieder zum normalen Leben zurückkehren wollen, bringt das nicht nur
gesundheitliche Gefahren mit sich, sondern es wird auch enormer Kampagnen
bedürfen, um die Seriosität dieser Impfstoffe glaubhaft zu machen. Und
trotzdem wird die Zahl der Impfverweigerer jene bei bisherigen Präparaten
bei weitem übersteigen. Die Folgen werden sein, daß einerseits die
Impfskepsis auch bei nachgewiesenermaßen wirksamen und sicheren Impfstoffen
gegen andere Krankheiten ansteigen wird und andererseits die Debatten um
eine Impfpflicht befeuert werden. Ersteres könnte uns eine Rückkehr längst
überwunden geglaubter Infektionen bringen, letzteres ein neuerliches
Ausrasten der Staatsgewalt.

Das kann eigentlich niemand wollen. Außer vielleicht den
Verschwörungstheoretikern, die sich dann bestätigt fühlen und auch wieder
mehr Zulauf bekommen.
-br-


Zum Weiterlesen:
https://www.infosperber.ch/Artikel/Politik/Corona--Ein-genbasierter-Impfstoff-solls-richten
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/zweiter-corona-impfstoff-wird-ueberprueft-120924/
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ema-beginnt-mit-der-beurteilung-120841/
https://de.wikipedia.org/wiki/RNA-Impfstoff inclusive der dort angeführten
Quellen


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