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  akin-Pressedienst.
  Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 11. März 2020; 22:41
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  Chronik:
  
  > Die Polizei lügt nicht auf Twitter
  
  Das ist wiedermal so einer von diesen Fällen. Im Netz tauchten Videos auf,
  wo man sieht, wie ein paar seltsame Gestalten auf einen Infostand der SJ
  losgingen -- offensichtlich Identitäre. Und man sieht, wie die Polizei -- in
  nicht unerheblicher Anzahl vor Ort vorhanden -- ganz offensichtlich wenig
  Interesse am Geschehen hat.
  
  Bald darauf vermeldeten die Identitären, daß einer von ihnen von der Antifa
  ganz übel zugerichtet worden ist, nur weil er versucht hätte, das
  "Soundwagerl" der Idis von der bösen Antifa zurückzuerobern -- inclusive
  Bild der Wunden des Idis, aber sein Gesicht anonymisiert.
  
  Blöd nur, daß der weiße Spitzbart des Idis auf dem Bild erkennbar ist. Dabei
  handelt es sich wohl um jenen Herren, der für die juvenilistischen Idis
  eigentlich schon zu alt sein dürfte und von dem Photos existieren, wie er
  auf einem auf dem Boden liegenden Linken einprügelt. Vom selben Herren
  existieren auch Photos dieses Geschehens, wie er ein Klappmesser in der Hand
  hält und wie ihn dann spät, aber doch die Polizei überwältigte -- von der er
  auch die Blessuren gehabt haben dürfte.
  
  Daß die Polizei bei diesem Angriff auf die SJ zuerst einfach nur zugesehen
  habe, wollte diese aber nicht auf sich sitzen lassen. Und veröffentlichte
  ganz gegen ihre Gewohnheit über Twitter ein Filmchen aus ihrer
  Überwachungskamera, wo tatsächlich eine Attacke auf die Identitären zu sehen
  ist. Dazu der Text von @LBDWien: "Aus Videoaufzeichnungen und Angaben von
  Kolleg*innen geht hervor, dass eine Gruppe von Teilnehmern der Kundgebung
  'Solidarität mit den Verteidigern Europas' nahe der Kundgebung der
  Sozialistischen Jugend von vermummten Personen attackiert wurde." Und: "Nach
  derzeitigem Ermittlungstand kann ein Angriff auf die Kundgebung der
  Sozialistischen Jugend nicht bestätigt werden."
  
  Moment! Da gibts doch ein Gesetz, das ganz wichtig war einzuführen,
  offensichtlich, um linke Demos auf Distanz halten zu können, daß da besagt,
  daß Kundgebungen mit inhaltlich konkurrierenden Meinungen weit
  auseinandergehalten werden müßten, oder?
  
  Auf entsprechende Nachfrage präzisierte die Wiener Polizei dann, daß es sich
  dabei nicht um die Kundgebung der "Verteidiger" gehandelt habe, sondern daß
  es sich um Leute handelte, die auf dem Weg zu dieser Kundgebung waren.
  
  Sprich: Die Idis werden wohl unterwegs mit ihrem Soundwagerl gewesen sein
  und da ordentlich elektrisch verstärkt in Richtung SJ geschimpft haben --
  was, rein rechtlich betrachtet, Störung einer politischen Kundgebung gewesen
  sein wird. Anders ist es schwer zu erklären, warum von Seiten der SJ jemand
  aktiv geworden wäre. Und da hat man den Idis das Plärrinstrument geklaut.
  Weswegen dann die Idis zum Prügeln anfingen. Das aber kommt komischerweise
  nicht mehr auf dem Polizeivideo vor -- genausowenig wie die anfängliche
  Untätigkeit der beobachtenden Polizisten.
  
  Sollte irgendwer aber das anders sehen als die Polizei, so sei er gewarnt.
  Vorsorglich setzte die Wiener Polizei auch diesen Tweet ab: "Kurzer Hinweis
  an all jene die glauben unter diesem Thread beleidigenden, verhetzenden oder
  sonst strafrechtlich relevanten Inhalt verbreiten zu müssen: Je nach Inhalt
  werden wir diesen zur rechtlichen Abklärung weiterleiten und Nutzer
  gegebenenfalls blockieren."
  -br-
  
  
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