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  akin-Pressedienst.
  Aussendungszeitpunkt: Donnerstag, 5. März 2020; 00:49
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  > Widerstandschronik
  
  22. Jänner: Protest gegen BDS-Resolution
  Gegen einen All-Parteien-Entschließungsantrag im Parlament, der allgemein
  Protest gegen Israels Besatzungspolitik mit Antisemitismus gleichsetzt und
  speziell die BDS-Bewegung kriminalisiert, protestierten (nach
  Veranstalterangaben) rund 100 Leute am Stephansplatz
  
  24. Jänner: 2200 demonstrieren gegen so gen. Akademikerball
  deutschnationaler Burschenschaften
  Eher beschaulich verliefen am 24. Jänner die Proteste gegen den auch 2020
  wieder von der Wiener FPÖ ausgerichteten so genannten Akademikerball
  deutschnational-völkischer Burschenschaften. Rund 2200 Menschen
  demonstrierten von der Uni weg um die heuer ziemlich groß angelegte
  Platzverbotszone rund um die Hofburg bis zur Oper.
  Im Anschluss an die Demonstrationen kam es zu einigen Anhaltungen von
  Demonstrant*innen durch die Polizei samt Identitätsfeststellungen. Begründet
  wurde das von der Polizei damit, dass die angehaltenen Personen bei der
  Demonstration vermummt gewesen sein sollen. Woran diese wiedererkannt
  wurden, wurde nicht erklärt. Für Reporter*innen stellte es sich eher so dar,
  dass einfach Personen angehalten wurden, die beim Weggehen den Schal über
  den Mund gezogen hatten, was bei den herrschenden Temperaturen unter dem
  Gefrierpunkt aber auch zulässig ist. Vizebürgermeisterin Birgit Hebein, die
  nach dem Ende der Abschlusskundgebung angeradelt gekommen war, vermittelte
  zwischen den Beteiligten. FPÖ-Wien-Obmann Nepp fordert daher ihren
  Rücktritt.
  Vereinzelt gab es dann auch noch Blockaden einzelner potenzieller
  Zufahrtswege zur Hofburg, hinter dem Burgtheater und am Beginn der
  Bellariastraße.
  
  25. Jänner: Mahnwache für Assange
  Am 25. Jänner beteiligen sich rund 70-80 Menschen an einer Mahnwache für den
  inhaftierten Wikileaks-Aktivisten Julian Assange. Der Bogen der Reden zog
  sich über sachliche Darstellung der Aufdeckungsleistungen von Julian Assange
  und Chelsea Manning über Verschwörungsgeschichten bis zu
  Journalist*innenbeschimpfungen. Der Präsident des Österreichischen
  Journalistenclubs, der zuvor noch selbst auf der Kundgebung gesprochen
  hatte, distanzierte sich von Letzterem. Der Österreichische Journalistenclub
  unterstützt aber die Forderung nach sofortiger Freilassung von Assange.
  
  27. Jänner: Holocaust-Gedenken am Heldenplatz
  Am internationalen Holocaust-Gedenktag, beteiligten sich mehr als 500
  Menschen an einer vom Bündnis "Jetzt Zeichen setzen" veranstalteten
  Gedenkkundgebung beim Burgtor.
  Gesprochen hat unter anderem die Zeitzeugin Susanne Bock.
  
  27. Jänner: Protest gegen Jägerball
  Gegen den Jägerball in der Hofburg protestierten auch heuer wieder
  Tierrechtsaktivist*innen. Heuer gab es auch eine Gegen-Gegenkundgebung für
  den Jägerball, bei der eine Handvoll Menschen für den Jägerball
  demonstrierte. Die Beteiligten taten sich aber eher schwer, uns zu erklären,
  warum sie da waren.
  
  28. Jänner: Schüler*innen protestieren gegen Abschiebung ihres Mitschülers
  Timi
  Gegen die Abschiebung des 7-jährigen in Wien geborenen Volksschülers Timi
  demonstrierten vor allem Schulkolleg*innen am Minoritenplatz. Er sollte bis
  31. Jänner mit seinen Eltern das Land verlassen, obwohl eine Entscheidung
  über ein beantragtes Aufenthaltsrecht in besonders berücksichtigungswürdigen
  Fällen noch aussteht.
  
  30. Jänner: Studierendenproteste vor der TU
  Rund eineinhalb Monate nach der der Besetzung des Festsaals der Technischen
  Universität demonstrierten 80 bis 100 Menschen mit einer Kundgebung und
  einem Rave im Resselpark vor der TU neuerlich bzw. immer noch für offene,
  freie und gerechte Hochschulen.
  
  31. Jänner: Mahnwache für Raif Badawi
  Seit Jahren findet jeden Freitag um 10 Uhr vor dem König-Abdullah-Zentrum am
  Wiener Schottenring eine Mahnwache für den Blogger und
  Menschenrechtsaktivisten Raif Badawi statt, der in Saudiarabien zu einer
  zehnjährigen Haftstrafe sowie zu tausend (!) Peitschenhieben verurteilt
  worden ist, nachdem er sich für Meinungsfreiheit eingesetzt hat, behauptet
  hat, dass Jüd*innen, Christ*innen, Muslim*as und Atheist*innen gleichwertig
  sind und damit den Islam beleidigt habe. Am 31. Jänner fand zusätzlich um
  11:30 eine Mahnwache vor der Botschaft Saudi Arabiens statt für Raif Badawi
  und den ebenfalls in Saudi Arabien inhaftierten Menschenrechtsaktivisten
  Waleed Abu al-Khair
  
  2. Februar: Kundgebung für Frieden im Irak
  70 Menschen demonstrierten am 2. Feber am Stock-im-Eisen-Platz in Wien für
  Frieden im Irak und Solidarität mit der irakischen Befreiungsbewegung.
  
  5. Februar: Beschäftigte im Gesundheits- und Sozialbereich fordern
  Arbeitszeitverkürzung
  Beschäftigte im privaten Gesundheits- und Sozialbereich demonstrierten am
  Stephansplatz für eine Reduktion der Wochenarbeitszeit.
  
  6. Februar: Solidarität mit Grup Yorum
  Die Repression gegen Kritiker*innen des AKP-Regimes macht in der Türkei auch
  vor Künstler*innen nicht Halt. Mindestens sechs Musiker*innen der populären
  Band Grup Yorum, 2014 kamen noch über eine Million Menschen zu einem Konzert
  in Istanbul, mindestens sechs Musiker*innen sind mittlerweile inhaftiert,
  zwei befinden sich aus Protest im Hungerstreik. Am 6. Feber demonstrierten
  rund 60 Menschen in Wien für Freiheit für Grup Yorum und andere politische
  Gefangene.
  
  7. Februar: Protest gegen Begnadigung des Drahtziehers des Massakers von
  Sivas in der Türkei
  Weniger Repression können in der Türkei jihadistische Attentäter erwarten.
  So wurde vor wenigen Tagen ein Drahtzieher des Massakers von Sivas in der
  Türkei, bei dem 1993 mindestens 33 Teilnehmer*innen eines alevitischen
  Festes getötet worden waren, von Präsident Erdogan begnadigt. Dagegen
  protestierten am 7. Feber auch in Wien rund 50-60 Personen unweit der
  türkischen Botschaft.
  
  8. Februar: Solidarität mit Öcalan
  Rund 100 Menschen demonstrierten am 8. Feber für Freiheit des Mitbegründers
  der Arbeiter*innenpartei Kurdistands PKK.
  
  10. Februar: Streikversammlung privater Beschäftigter im Gesundheits- und
  Sozialbereich
  Am 10. Feber wurden die Kollektivvertragsverhandlungen der Sozialwirtschaft
  Österreich ergebnislos unterbrochen. Wie angekündigt, gingen die
  Beschäftigten im privaten Gesundheits- und Sozialbereich daraufhin zu
  Warnstreiks über. Eine öffentliche Streikversammlung mehrerer Betriebe fand
  am Mittwoch, den 12. Feber vor dem Sozialministerium statt.
  
  In den Tagen rund um den 12. Februar:
  Zahlreiche Veranstaltungen im Gedenken an die Kämpfer*innen gegen den
  Austrofaschismus im Jahr 1934.
  
  14. Februar: One Billion Rising
  Rund 125 Menschen kamen am 14. Feber zum Tanz für ein Ende der Gewalt an
  Frauen* und Mädchen* von One Billion Rising auf den Yppenplatz in
  Wien-Ottakring.
  
  15. Februar: Antifaschist*innen demonstrieren gegen angekündigte
  rechtsextreme Versammlung in Floridsdorf
  Nachdem identitäre Rechtsextreme eine Versammlung angekündigt hatten, trafen
  sich Antifaschist*innen am 15. Feber beim Bahnhof Floridsdorf, um auch im
  21. Bezirk Rechtsextremen keinen Raum zu geben.
  
  20.Februar: Rund 350 Menschen gedenken bei der deutschen Botschaft der Opfer
  des rechtsextremen Terroranschlags von Hanau.
  
  24. Februar: Zirka 120 Menschen fordern bei einer Mahnwache vor der
  Karlskirche in Wien Freiheit für Julian Assange.
  
  27. Februar: Rund 2500 Menschen demonstrieren in Wien für kürzere Arbeit und
  mehr Lohn in der Sozialwirtschaft SWÖ (Beschäftigte im privaten Gesundheits-
  und Sozialbereich).
  
  
  
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