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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Donnerstag, 5. März 2020; 01:10
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Kapitalismus:

> Telekom Austria: Dividenden rauf, MitarbeiterInnen runter

Empörung ruft beim Betriebsrat der Telekom Austria hervor, dass heuer die
Dividenden um ein Vielfaches der Löhne steigen und laufend massive
Einschnitte bei der Belegschaft vorgenommen werden. Der Spagat bei der
Telekom Austria ist eklatant: Seit 2015 sind die Dividenden um 360% in die
Höhe gerauscht, die Zahl der Telekom-MitarbeiterInnen ist dagegen um 10%
gesunken.

Die A1 Telekom Austria Group hat Ende Jänner bekannt gegeben, dass der
Vorstand der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2019 eine Dividende in
Höhe von 0,23 EUR pro Aktie, vorbehaltlich der Genehmigung des
Aufsichtsrats, vorschlagen wird. Begründet wird diese Entscheidung mit einer
verbesserten operativen und wirtschaftlichen Entwicklung der A1 Telekom
Austria Group.

Der Betriebsrat lehnt diesen Vorschlag ab und spricht sich klar gegen eine
Dividendenerhöhung aus. Die Erhöhung von bisher 0,21 auf 0,23 EUR je Aktie
würde eine Steigerung der Ausschüttung von 9,52 % bedeuten. Scharfe Kritik
zum Vorschlag des Vorstands kommt vom Telekom Holding Betriebsrat Alexander
Sollak: "Der Vorstand initiiert im Auftrag der Eigentümer ein
Kosteneinsparungs- und Personalrestruk-turierungsprogramm nach dem anderen.
Es gibt laufend massive Einschnitte bei der Belegschaft. Bei den kürzlich
abgeschlossenen Kollektivvertragsverhandlungen für 2020 hat man die
Mitarbeiter, mit dem Hinweis auf den Kostendruck, mit einer bescheidenen
KV-Erhöhung von + 2,2 % abgespeist. Wenn es aber um die Aktionäre geht, ist
es kein Problem, die Dividende um 9,52 % zu erhöhen und somit mehr als 152
Mio. EUR auszuschütten." (OTS, 30.1.2020).

Noch fulminanter ist der Spagat zwischen Mitarbeiter- und
Aktionärsinteressen, wenn man sich die Entwicklung seit 2015 anschaut. Die
Dividendenausschüttungen sind um 360% nach oben gerauscht, die Zahl der
Telekom-MitarbeiterInnen in Österreich ist dagegen seither um rund 10%
gesunken. In den letzten vier Jahren wurden fast 900 Stellen abgebaut.
Aktionäre verwöhnen und MitarbeiterInnen mit Füßen treten - diese
Entwicklung zieht sich durch alle Infrastruktur-Bereiche, die infolge von
EU-Richtlinien liberalisiert und - zumindest teilweise - privatisiert
wurden.
(Solidarwerkstatt/gek.)

https://www.solidarwerkstatt.at/arbeit-wirtschaft/telekom-austria-dividenden-rauf-mitarbeiterinnen-runter



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