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akin-Pressedienst. Aussendungszeitpunkt: Donnerstag, 23. Januar 2020; 04:00
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Medien:
> Kurz-Nachrichten
Daß der Gesalbte medial überpräsent ist, ist schon ein alter Hut. Dennoch
erstaunt man immer wieder, wie gut die message control funktioniert. Ob das
jetzt an den schwarzen Netzwerken in den Redaktionen liegt oder weil die
Redakteure doch immer wieder auf die Spin-Doktoren und Berater des ÖVP-Chefs
reinfallen..., ja, darüber läßt sich sicher trefflich streiten.
Der Standard titelte jüngst über die entsprechende Rundfunk-Bilanz:
"Kurz-Nachrichten aus dem ORF: Wer 2019 in den 'ZiBs' am häufigsten vorkam".
Die Schlagzeile sagt alles. Der Gesalbte hatte -- obwohl mehr als ein halbes
Jahr nicht Bundeskanzler und die meiste Zeit davon formal ohne auch nur
irgendein Mandat -- 8083 O-Ton-Sekunden in ZiB und ZiB2, also ohne die
Wahlkampfkonfrontationen. Zum Vergleich: Auf Platz 2 folgt abgeschlagen
Rendi-Wagner mit 4861 Sekunden -- und das auch nur, weil sie so oft
Statements abgeben mußte zum katastrophalen Zustand ihrer Partei, wie die
Inhaltsanalyse ergab.
Wenn man das in den Print-Medien liest, riecht es allerdings ein wenig nach
ORF-Schelte. Nur: Auch im Printsektor hat sich -- nach APA-Zählung -- der
Trend zur Huldigung weiter fortgesetzt (siehe auch akin 16/2019). Im
gesamten zweiten Halbjahr führte der Türkiseste aller Zeiten immer mit
Respektsabstand zu den Nächstplatzierten die monatlichen Rankings der
Namensnennungen in den österreichischen Tageszeitungen an. Sein bester Wert
waren da 2360 Nennungen, fast soviel wie Platz 2 (Hofer) und 3 (Rendi)
zusammen. Und das war ausgerechnet der September -- also der
Intensiv-Wahlkampfmonat.
Aber manchmal ist es dann auch der APA zuviel. Man muß den Gesalbten nicht
immer erwähnen. Zum Beispiel nicht, wenn das "profil" einen Zeugen aus den
Casinos-Ermittlungen zitiert, der auch die Rolle des Gesalbten sowie von
Josef Pröll und dem damaligen Finanzminister Löger bei der Sidlo-Bestellung
anspricht. Aus der profil-Aussendung machte die APA eine Kurzfassung. Und
zwar so, daß statt dem Satz, in dem beim profil die ÖVP-Prominenz erwähnt
wird, bei der APA zu lesen ist: "Die ÖVP hat stets jeden Einfluss auf die
Personalia bei der Glücksspielfirma zurück gewiesen."
Aber das ist sicher nur der journalistischen Verknappung geschuldet -- in
der Kürze liegt ja die Würze.
-br-
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