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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 27. November 2019; 12:28
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Reaktionen:

> Gsunde Watschen helfen nicht

Reaktion zu: "Eine Gsunde Watschn für die Grünen" von Bernhard Redl


Lieber Bernhard, als in der Vergangenheit Empfänger unzähliger "gsunder
Watschen" mag ich diesen Begriff nicht sehr. Gut, bei der überwiegenden
Anzahl derer bezog das "gsund" nicht auf eine etwaige heilkräftige Wirkung,
sondern auf seine zweite, umgangssprachliche, Bedeutung wie z.B. in "gsund
deppert" oder ähnliches. Diese war in der Regel ein körperlicher Ausdruck
der (wenn auch ungerechtfertigten) Herrschaft gegenüber einer unterlegenen
Person.

Aber auch jene schwarz-pädagogische gefühlskalt verabreichte, der eine
vermeintlich geistig oder moralisch "heilende" Wirkung zugeschrieben wurde,
besonders in Zeiten oder Situationen, wo Disziplin als oberste Tugend galt,
ist meiner Ansicht nach erstrebenswert, auch nicht metaphorisch.

Genug der eher nebensächlichen Einleitung. Als gelehriger Schüler Schüssels
hat Kurz dessen Fähigkeit gut klingende politische Aussagen zu machen,
welche alle möglichen Hoffnungen erwecken können, die aber nicht damit
gemeint sind. Nur zur Erinnerung: Schüssel versprach vor der Wahl, die
Pensionen zu sichern. Nach der Wahl gab es dann die diversen Pensionsfonds,
welche dann nicht nur die Aktienkurse hinauf trieben, sondern auch die
Spekulation und später auf Umwegen auch teilweise Umweltzerstörung. Nun,
diese Fonds wirken wie eine Milchzentrifuge: oben kommt bei einem kleinen
Röhrchen der Schlagobers für die Privilegierten und unten beim großen Rohr
die Magermilch für die Pensionisten heraus. Aber es gäbe noch vieles mehr.

Aber was Kurz alles kann, hast du ja bestens beschrieben, aber die grüne
Spitze hat es nicht begriffen, vielleicht schon auch ein bisschen, will es
aber nicht wahr haben. Ich kann mich an die vielen Diskussion über "Was ist
gut an der Macht" erinnern, denn es gab schon vor vielen Jahren den Wunsch,
wo immer es geht, an der Macht mitnaschen zu wollen. Nun ja, Macht führt zu
keiner nachhaltigen Verbesserung. Gramsci hat sinngemäß gemeint, wenn es
nicht gelingt, die Meinungshegemonie zu erlangen, ist jede Revolution
sinnlos. Aber das bedeutet Arbeit, und wenn es nicht gelingt, die Hegemonie
zu erringen, dann liegt es nicht an dem als dumm deklarierten Volk, welches
nur zur Wahl die Wahrheit (je nachdem wer gewinnt) erkennt, sondern am
Hegemon mit seiner Meinung. Übrigens, kein Volk lässt sich auf die Dauer
einen Himmel auf die Dauer aufs Aug drücken, wenn es diesen nicht will. Das
hat der Reale Sozialismus hinreichend klar gestellt.

Noch was: In Diktaturen fallen Beschlüsse in den höchsten Gremien praktisch
immer einstimmig, vielleicht nicht beim ersten Mal, bestimmt ab dem nächsten
Mal. In demokratischen Gremien, wenn sie größer sind, sobald genügend
Opportunisten am Werk sind, meint

*Querulanta*



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