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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Donnerstag, 14. November 2019; 03:10
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Bougainville/PNG:

> Ein neuer Staat?

Bougainville ist eine kleine Insel, ungefähr so groß wie das Bundesland
Salzburg, mit rund einer Viertelmillion Einwohnern und gehört (noch) zu
Papua-Neuguinea. Jahrzehnte dauerten dort die Konflikte an, weil die alten
und neuen Kolonialherren nicht auf ihre Profite verzichten wollten, die sie
aus der Insel zogen. Dabei wurden diese in ihren Interessen lange Zeit von
der Zentralregierung Papua-Neuguineas unterstützt.

Jetzt soll es ein Referendum über die Unabhängigkeit geben. 2001 schrieb Max
Watts über den damaligen Konflikt in der akin:

"Acht Jahre lang - von 1989 bis 1997 - kaempfte die Armee gegen die -
anfangs fast unbewaffnete - Partisanen der Bougainville Revolutionary Army
(BRA), Dabei ging es in erster Linie um die Riesen-Mine Panguna im Zentrum
der Insel Bougainville, in der Gold und Kupfer abgebaut worden war und die
fuer fuer ihren offiziellen Besitzer, multinationalen Konzern Rio Tinto,
zurueckgewonnen werden sollte. Vergebens.

Trotz starker australischer Unterstuetzung verlor die PNG Armee diesen
Krieg, die Bougainvillier blieben im Besitz der stillgelegten Grube. Im
Maerz 1997 versuchte Julius Chan, der damalige Regierungschef von PNG, eine
letzte Karte zu spielen: Englische und suedafrikanische Soeldner sollte
gegen die Bougainvillier eingesetzt werden. Aber das PNG-Militaer hatte
genug, meuterte, und warf die Soeldner ruhmlos aus dem Lande.

Die Bevoelkerung, begeistert, unterstuetzte 'ihre Soldaten' gegen die
Chan-Regierung. Seit dem werden die PNG Soldaten immer 'aufmuepfiger'. Und
fuer den 'Grossen Bruder' Australien mehr und mehr 'unzuverlaesslich'. Wie
man in der australischen Hauptstadt Canberra offen sagt, ist 'keine' Armee
besser als eine, deren Soldaten anfangen fuer sich selbst zu denken. Und zu
handeln."

Doch damit war noch kein Friede, die PNG-Regierung versuchte noch so
Einiges, aber letztlich wurde 2001 in einem Friedensabkommen Bougainville
zur autonomen Provinz innerhalb Papua-Neuguineas erklärt.

Am 23. November soll es ein (formal nicht bindendes und schon einmal
verschobenes) Referendum über die tatsächliche Unabhängigkeit der Insel
geben.
(akin)

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