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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 30. Oktober 2019; 14:54
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Initiativen/Antimilitarismus:

> "Krieg gehört ins Museum"

Protest muß nicht unbedingt laut sein, um gehört zu werden. Seine
Erfahrungen mit einer kleinen Aktion am N-Feiertag schildert hier ein
Aktivist:
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Heute zum Antinationalfeiertag haben meine Mama und ich eine kleine
antimilitaristische Intervention beim militärischen Aufmarsch am Heldenplatz
in Wien gewagt.

Nach der Teilnahme an der Kranzniederlegung und Gedenkveranstaltung beim
Deserteursdenkmal sind wir über den Platz spaziert und haben Schilder
getragen mit den Aufschriften "Bundesheer abschaffen -- Krieg gehört ins
Museum" und "Waffen sind kein Kriegsspielzeug". Die Reaktionen der Leute
waren sehr unterschiedlich. Manche haben sich wie Wutbürger*innen empört und
geschimpft, andere waren überrascht. Soldaten haben uns ausgelacht. Andere
Soldaten sind extra näher gekommen, haben sich bedrohlich neben mir
aufgebaut und böse geschaut. Eine Passantin kommentierte: "Man kann wirklich
alles schlecht machen. Dann können wir auch die Polizei abschaffen." (Ich
meinte dazu: Bin ich auch dafür!)

Meine Mama hat sich mit ihrem Kriegsspielzeug-Schild bewusst zu Eltern
hingestellt, die mit ihren Kindern bei den Fahrzeugen des Bundesheeres
herumstanden und mit Soldaten sprachen. Fein war auch, dass Menschen von der
Friedensbewegung einen Stand beim Eingang zum Heldenplatz hatten.

Am Schönsten fand ich aber die Reaktion eines Mannes, der auf uns zukam und
freundlich sagte: "Entschuldigung, darf ich Sie etwas fragen? Wer sorgt dann
für den Katastrophenschutz?" Darauf meinte ich: Das kann ja ein ziviler
Katastrophenschutz erledigen. Darauf er kopfschüttelnd: "Aber wer soll das
bezahlen?" Und ich: Naja, man kann die Armee auch durch einen zivilen
Katastrophenschutz ersetzen und die Mittel dafür umschichten. Dann ist er
weggegangen, wobei ich meine, verstanden zu haben, dass er noch sagte: "Das
ist eine Idee", mir also tatsächlich zugestimmt hat. Das fand ich eine
schöne Erfahrung!
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