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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Donnerstag, 19. September 2019; 19:37
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> Widerstands-Chronik

Sommerrückblick und September-Aktivitäten

Klimastreik
Die Klimakrise kenne keine Ferien und auch keine Bezirksgrenzen, meinten die
Wiener Aktivist*innen von Fridays for Future, und deshalb fanden die
freitäglichen Klimastreikaktionen auch im Sommer und da jedes Mal in einem
anderen Bezirk statt. Teilgenommen haben meist um die 250 bis 300 Personen.

Srebrenica-Gedenken
Am 13. Juli beteiligten sich rund 430 Menschen an einem
Srebrenica-Gedenkmarsch - in Erinnerung an alle Opfer des Massakers von
Srebrenica im Juli 1995, bei dem mehr als 8000 Menschen getötet worden
waren.

Gedenken an Genozid an Roma und Sinti
Am 2. August wurde des Genozids an den Roma und Sinti durch den
Nationalsozialismus gedacht, unter anderem am Ceija-Stojka-Platz.

Hiroshima-Gedenken
Am 6. August beteiligten sich anlässlich des Jahrestags des
Atombombenabwurfs auf Hiroshima rund 80 Menschen am jährlichen Laternenzug
für eine Welt ohne Atomwaffen vom Stephansplatz zum Teich am Karlsplatz. Nur
wenige Tage davor, am 2. August war der INF-Vertrag über nukleare
Mittelstreckenrakten von den USA und Russland gekündigt worden.

Protest gegen drohende Besetzung Rojavas
Am 10. August protestierten 70-80 Menschen vor der Staatsoper in Wien gegen
eine drohende Besetzung Rojavas durch die Türkei nach der Einigung von USA
und Türkei auf Einrichtung einer so genannten Sicherheitszone im Norden
Syriens.

Radlobby-Flashmob auf Uraniakreuzung
Am 13. August zeigte die Radlobby Wien mit einem Flashmob, an dem rund 100
Menschen teilnahmen, dass die für den Autoverkehr optimierte Uraniakreuzung
lediglich von 108 Radfahrer*innen pro Stunde überquert werden könnte, wenn
sich alle Radfahrer*innen an die ebenfalls für den Autoverkehr optimierte
Straßenverkehrsordnung halten würden. Ein stundenlanger Fahrradstau wäre -
wie beim Flashmob - die Folge.

Protest gegen Abbrennen des Regenwalds
Am 27. August demonstrierten vor der brasilianischen Botschaft in Wien rund
600 Menschen gegen die verheerenden Brandrodungen und die Vernichtung des
Regenwalds in Brasilien sowie gegen die dafür politisch und ökonomisch
Verantwortlichen in aller Welt.
Am 5. September, an dem zu einem "Global Act for Amazonas" aufgerufen worden
war, fand im Sigmund-Freud-Park dazu ein Klima-Friedensfest statt.

Rechtsextremer Fackelzug in Wien - und antifaschistische Proteste dagegen
Rund 200 Menschen beteiligen sich am 6. September, am Vorabend eines
angekündigten rechtsextremen Fackelzugs in Wien an einer antifaschistischen
Warm-up-Demo.
Und am 7. September verhinderten schließlich hunderte Antifaschist*innen,
dass Rechtsextreme den von ihnen angekündigten Fackelzug vom Kahlenberg zum
Leopoldsberg durchführen konnten. Den Antifaschist*innen gelang es, alle
wichtigen Zufahrtsrouten auf den Kahlenberg, sowohl von Grinzing als auch
von Klosterneuburg, zu blockieren.
Aufgerufen dazu haben unter anderem Autonome Antifa [W], Plattform Radikale
Linke und Offensive gegen rechts.
Nachdem die Rechtsextremen nicht auf den Kahlenberg fahren konnten,
verlegten sie ihren Fackelzug in die Wiener Innenstadt. Die Identitären
trafen sich zuerst bei der Mölker Bastei und zogen dann von der Freyung zum
wohl auch nicht zufällig ausgewählten Karl-Lueger-Platz. Mit dabei beim
Fackelzug war auch die nicht amtsführende Stadträtin der FPÖ, Ursula
Stenzel.
Antifaschist*innen gelang es übrigens auch in der Innenstadt den
rechtsextremen Fackelzug zumindest mit Sprechchören zu konfrontieren. Beim
Luegerplatz wurden die Antiaschist*innen von der Polizei mit Hunden
vertrieben.

Music4HumanRigts
Am 11. September gab es am Minoritenplatz wieder Music4HumanRights. Damit
sich die Geschichte von Türkis-Blau, von Korruption, Menschenverachtung,
Hetze, geschürtem Hass und von reihenweisen Einzelfällen nicht wiederhole,
solle vor den Wahlen an die Folgen türkisblauer Politik erinnert werden,
hieß es im Aufruf. Am Mittwoch, den m 25. September wird neuerlich gesungen,
um 16:30 am Minoritenplatz. Und auch bei der Großdemo gegen Schwarzblau, die
sich am 21. September um 14 Uhr am Christian-Broda-Platz trifft.

Wieder Donnerstag
Am 12. September war wieder Donnerstag. Die Donnerstagsdemo kehrte noch
einmal vor der Neuwahl des Nationalrats zurück, und das gleich dreifach. Vom
Praterstern begaben sich rund 250 bis 300 Menschen unter dem Titel RollDo
auf Fahrrädern, Rollern und was sonst noch rollen konnte zum Ballhausplatz,
vom Keplerplatz demonstrierten rund 450 bis 500 Leute als RufDo zu Fuß zum
Ballhausplatz, und über 1000 Personen tanzten mit RaveDo vom Yppenplatz zum
Ballhausplatz.

Freiheit für Hatime Azak
Am 13. September protestierten nach Angaben der Demonstrant*innen 12
Personen vor der deutschen Botschaft in Wien für die Freilassung des
Vorstandsmitglieds der anatolischen Föderation in Österreich Hatime Azak.
Sie hat in Österreich vor rund 14 Jahren politisches Asyl erhalten, da sie
in der Türkei politischer Verfolgung ausgesetzt war. Vor rund vier Wochen
war sie an der deutschen Grenze aufgrund eines türkischen Haftbefehls
festgenommen worden.
(Anm. akin: Während die Fälle von Max Zirngast und Denis Yücel sehr
prominent waren, geht die Zahl der politischen Gefangenen in der Türkei
weiterhin in die Zigtausende. Auch weniger prominente Menschen mit
österreichischer Staatsbürgerschaft sind von der Repression betroffen. Die
Vorarlberger Nachrichten berichteten vor kurzem über einen Kurden, der
seinen schwerkranken Vater in Kayseri besuchen wollte, dort festgenommen
worden war und jetzt wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen
Vereinigung zu 6 Jahren Haft verurteilt wurde. Ein Vorarlberger Islamlehrer
ist in Österreich leichtsinnigerweise manchmal auf Demonstrationen
gegangen -- das reichte, um ihn bei einem Besuch in der Türkei festzusetzen.
Derzeit wartet er dort auf seinen Prozeß. Seine Familie in Vorarlberg kann
ihn auch nicht besuchen, da deren Namen in der Türkei auch auf
Fahndungslisten stehen dürften. Wer irgendwie in Verbindung gebracht mit der
PKK oder der Gülen-Bewegung, muß derzeit mit Verhaftung rechnen -- und das
sind nach den Kriterien des Sultans so ziemlich alle türkisch-oder
kurdischstämmigen Migranten, die nicht eindeutig dessen Fans sind.)

Transdanubische Critical Mass
Am 14. September beteiligten sich 63 Menschen an einer transdanubischen
CriticalMass und radelten vom Pius-Parsch-Platz in Floridsdorf nach
Hirschstetten, kreuz und quer und zurück.
(nochrichten.net/akin)



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