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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 3. Juli 2019; 21:33
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Militarismus:

> Propaganda-Absage als Propaganda

Das Kaschperltheater um die Heeresschau in der Wiener Innenstadt war schon
sehr peinlich. Es wäre ja auch komisch, wenn ausgerechnet der erste aktive
Militär als Heeresminister seit Onkel Lü die Propagandaveranstaltung des
Bundesheeres hätte ausfallen lassen. Es ging ja nicht darum, daß diese
Indoktrinationsshow dem bisherigen Adjutanten des grünen Bundespräsident zu
eklig erschienen wäre. Es ging nicht einmal darum, daß, wie behauptet, dem
Bundesheer das Geld dafür fehle. Es ging nur darum, zu zeigen, wie
dramatisch arm das Bundesheer doch sei. Die angedrohte Absage der Propaganda
war selbst nur Propaganda: Jenem Teil der Bevölkerung, der die Show am
Heldenplatz immer so genießt, sollte drastisch vor Augen geführt werden, wie
sehr das Militär schon darbt. Damit konnte man massiv Druck ausüben, daß es
sämtlichen Parteien im Parlament wirklich ein Anliegen ist, der
österreichischen Soldateska mehr Geld zu versprechen. Damit wurde
sichergestellt, daß es diesbezüglich vollkommen egal ist, wie die Wahl
ausgehen und wer mit wem koaliert -- das Bundesheer wird im nächsten Budget
noch großzügiger bedacht werden.

Und alle sind jetzt glücklich, daß trotz verordneter Sparziele für die
Heeresshow sich doch noch ein paar Cent im Börsel des Finanzministers
gefunden haben. Weil schließlich ist es ja wichtig, daß die Kinderlein
einmal im Jahr mit echten Waffen spielen können.

Dabei stellt niemand der relevanten Politiker oder Journalisten die Frage,
warum trotz stetig steigendem Budget weit über der Inflationsrate das
Bundesheer so arm ist. Ja, die Antwort ist einfach: Weil man es eben für die
diversen Projekte der "internationalen Zusammenarbeit" braucht.(1) Aber
darüber reden sie alle miteinander nicht gerne, weil ja das Bundesheer
angeblich nur dazu da ist, die österreichische Neutralität zu beschützen.
Das hat zwar nichts mit der Realität zu tun, aber trotzdem tun sie alle --
Regierung, Parlament, Bundespräsident, Massenmedien -- so als ob.

Da waren wir politisch aber schon mal weiter.
-br-


(1) siehe akinpd 24.6.2019, "Gar nicht so armes Bundesheer"


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