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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 22. Mai 2019; 06:10
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Linke/Wickel/Debatte:

> Die KIV holt ihre eigene Vergangenheit ein

*Wolfgang Kauders*, Urgestein der "Konsequenten Interessensvertretung", hat
so seine Probleme mit dem jetzigen Zustand seiner Gewerkschaftsfraktion. Auf
seinem Blog beschäftigt er sich mit Verhaltensweisen der KIV, die für ihn
nicht in Ordnung sind. Der wichtigste Inhalt dieses Blogs ist die
Auseinandersetzung mit einem arbeitsrechtlichen Streit rund um die
Entlassung eines IT-Betreuers. Im nachfolgenden Blog-Text geht es aber um
Grundsätzliches:
*

"Sind Sie zufrieden? Zufrieden mit der Gewerkschaftsvertretung, wie sie in
den letzten vier Jahren praktiziert wurde? Haben Sie für Ihren Geschmack die
Politik der Personalvertretung ausreichend mitbestimmen können? Wurden Sie
gefragt, was Ihre Gewerkschaftsvertretung für Sie vertreten soll? Genügen
Ihnen die Informationen, die Sie von Ihrem Gewerkschaftsvorsitzenden
erhalten haben? Haben sich die letzten Gehaltserhöhungen bei Ihnen
entscheidend ausgewirkt? Durchschauen Sie den Aufbau und die
Entscheidungsstruktur unserer Gewerkschaft?"

So begann die "Namensliste für Konsequente Interessenvertretung" im Frühjahr
1978 ihren Aufstand gegen die verkrusteten Verhältnisse im Magistrat und in
der Gewerkschaft. Grundlegende Anliegen waren Gleicher Lohn für gleiche
Arbeit, Transparenz und Mitwirkung der Basis in den Entscheidungsprozessen
der Gewerkschaft. Die häufig geäußerte Kritik der KIV lautete: Der Mensch
fängt in der Gewerkschaft erst beim Funktionär an! Das wollten wir ändern.
Und haben natürlich gegen Maulkorberlässe kampagnisiert und gegen
Unterdrückung freier Meinungsäußerung durch Stadt Wien und die von der FSG
domestizierten Gewerkschaft.

Umgehend wurde ihr von der Mehrheitsfraktion Untergrabung des
Betriebsfriedens, Hetze und Aufstachelung nachgesagt. Die Aktivist*innen der
KIV wurden als Unruhestifter und als linksextreme Unterwanderer der
Gewerkschaft bezeichnet, als übrig gebliebene 68er, Linkskatholiken,
Sozialisten am linken Rand, Kommunisten, Trotzkisten, Feministinnen und
Maoisten. War alles nicht ganz falsch. In der KIV fanden sich tatsächlich
Menschen aus den verschiedensten politischen Bewegungen, die nicht mehr nur
"Große Politik" machen, sondern an ihren konkreten Lebensbedingungen, also
an den Arbeitsprozess anknüpfen wollten.

Inzwischen sind 41 Jahre vergangen.

Und was sagt die KIV heute angesichts einiger kritischer Kommentare auf
ihrer Facebookseite durch Aktivist*innen einer beeindruckenden Bewegung im
Pflegebereich, die erst dieser Tage ohne Unterstützung von FSG und KIV eine
Demonstration von an die tausend Bediensteten auf die Beine gestellt hat?

"Liebe Leute,
momentan gibt es seitens der Revolutionär Sozialistischen Organisation (RSO)
intensive Versuche, die KIV, vor allem im Krankenanstaltenverbund, zu
unterwandern. Es ist erklärtes Ziel der RSO, Organisationen zu infiltrieren
und von innen zu zerstören. Das wollen wir für die KIV nicht.
Um den Verantwortlichen (Namen sind bekannt) keine weitere Plattform zu
bieten, haben wir uns entschlossen, den Kommentarbereich für diesen Beitrag
zu "schließen" und auch alle bisher getätigten Kommentare zu entfernen.
Jegliche neue Diskussionskommentare unter diesem Beitrag werden ebenso
entfernt. Solltet ihr Fragen hierzu haben, könnt ihr uns gerne eine
Nachricht schicken.
Es tut uns Leid, dass wir zu einem so ungewöhnlichen Schritt gezwungen
wurden. Die KIV steht weiterhin für Transparenz, Offenheit und Demokratie,
aber auch für politische Unabhängigkeit. Gerade deswegen können wir es uns
nicht erlauben, einer radikalen politischen Organisation unsere
Facebookseite und unsere Fraktion als Spielwiese zu überlassen.
Eure KIV"

Die KIV zählt heute offenbar zu jenen, vor denen sie immer gewarnt hat.
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Kauders' Blog:
http://wp1133141.server-he.de/farewell/
oder: https://tinyurl.com/AKINKIV


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