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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Donnerstag, 18. April 2019; 03:49
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Initiativen/Zeitgeschichte/Gedenken:
> Hadersdorf, endlich!
Gut Ding braucht Weile - oder Hartnäckigkeit zahlt sich doch aus. Nach all
den Jahren konnten wir am 7. April 2019 endlich OHNE Schlagbohrmaschine,
Dübeln, Schablonen und Filzstiften nach Hadersdorf fahren. Nach
Verhandlungen mit der Gemeinde Hadersdorf, unterstützt von Birgit Hebein und
dem ÖVP EU-Abgeordneten Lukas Mandl, hat die Geschichte einen glücklichen
Abschluss gefunden.
In diesem Jahr wurde erstmalig die Gedenkfeier von der Gemeinde Hadersdorf
organisiert. Die ursprüngliche Tafel, auf der der Hinweis auf den
politischen Hintergrund der 61 Ermordeten fehlte, wurde erneuert. Die
Tafeln, die der KZ-Verband Niederösterreich entworfen und montiert hat,
bleiben hängen. Jetzt, 74 Jahre nach dem Massaker durch Volkssturm und SS am
7. April 1945 kann man es endlich lesen, dass diese Männer als Nazigegner
gestorben sind. "Am 7. April 1945 ermordete an diesem Ort eine SS-Einheit
mit Unterstützung von ortsansässigen Helfern 61 politische Gefangene, die,
aus der Haftanstalt Stein entlassen, auf dem Weg nach Wien waren. NIEMALS
VERGESSEN! NIE WIEDER FASCHISMUS"
Zwar fehlt nach wie vor das Wort "Faschismus" als Ergänzung zum
eingraviertem "nie wieder. Aber diesen Kompromiss können wir auf der Tafel
der Gemeinde verkraften.
Hier auch noch ein herzliches Dankeschön an Mag. Stephan Roth vom
Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, der ebenfalls in
Kontakt mit der Bürgermeisterin in Hadersdorf stand und lt. Aussagen von
Frau Bürgermeisterin Golda eine neue Expertise erstellt hat, die bestätigt,
dass es sich bei den Opfern um Widerstandskämpfer gehandelt hat.
Christine Pazderka, Tochter des in Hadersdorf ermordeten Widerstandskämpfers
Alois Westermeier kam 1995 erstmals nach Hadersdorf, um zum 50. Todestages
ihres Vaters Blumen niederzulegen. Christine fand jedoch lediglich ein
Kriegerdenkmal am Hauptplatz vor. Einen Gedenkort für die ermordeten
Widerstandskämpfer gab es nicht. Für Christine und ihren Sohn folgten viele
Jahre der politischen Überzeugungsarbeit. Erst 2009 wurde eine Tafel am
Friedhof vom Bürgermeister und dem Pfarrer aufgehängt. Entgegen der
Absprache mit den Hinterbliebenen fehlten jedoch die Worte "POLITISCHE" und
"FASCHISMUS". 10 Jahre lang wurden diese beiden Worte immer wieder auf der
Tafel ergänzt. Jetzt, 24 Jahre nach der ersten Suche nach einer
Erinnerungsstätte, konnten wir endlich unsere gemeinsamen Forderungen, wenn
auch mit kleinen Kompromissen, umgesetzt werden.
Im April 2019 haben diese Männer endlich auch die offizielle Anerkennung
durch die Gemeinde erhalten. Wir hoffen, dass wir auch in in den nächsten
Jahren eine würdige Gedenkfeier anlässlich dieses grausamen
Endphaseverbrechens in Hadersdorf abhalten können.
*Dagmar Schindler, Obfrau des KZ-Verbandes Wien*
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