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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 10. April 2019; 16:12
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Initiativen/Bildung:

> Volksbegehren: Ethik für Alle

Aufruf der Initiative *Religion ist Privatsache*

Im Schuljahr 2020/21 wird der Ethikunterricht ins Regelschulwerk überführt
werden. Besuchen sollen ihn nur jene SchülerInnen, die, aus welchem Grund
auch immer, keinen Religionsunterricht besuchen. Er soll eine Alternative
zum Kaffeehaus bilden und bevorzugt von ReligionslehrerInnen durchgeführt
werden. Infolge der Beschäftigung mit dem Transzendenten in seinem Rahmen
soll er gar SchülerInnen als "Appetitanreger" dienen und Abmeldungen vom
Religionsunterricht verhindern. Kurzum: er hat sich dem Religionsunterricht
unterzuordnen und ihm zu dienen.
So zumindest die Vision der Regierung.

Es kann aber auch anders gehen da der Ethikunterricht viel zu wichtig ist,
um den Partikularinteressen der Religionsgemeinschaften geopfert zu werden.
In einer offenen, säkularen Gesellschaft kann - und muss - ein
Ethikunterricht viel mehr bieten. Es darf daher auch viel mehr verlangt
werden.

"Alle" bedeutet "Alle"

In den Genuss eines Ethikunterrichtes haben alle SchülerInnen des intakten
Klassenverbandes - ab der 1. und bis zur 12./13. Schulstufe - zu kommen.
Ungeachtet ihrer konfessionellen Zugehörigkeit und in jeder Schule mit
Öffentlichkeitsrecht, versteht sich. Denn wer zum Zweck der Wertevermittlung
Klassen dividiert, spaltet auch außerhalb der Schule und wer mit der
Wertevermittlung zu spät beginnt, der vermittelt wenig.

Keine Qualität ohne Qualitätskontrolle

Gerade beim Ethikunterricht haben die Lehrerausbildung, die Wahl der
Lehrbeauftragten und die Aufsicht eine besondere Rolle zu spielen. Nur ein
Lehramtsstudium würde nämlich EthiklehrerInnen befähigen, die komplexen
Herausforderungen, die ein Ethikunterricht mit sich bringt, zu bewältigen.
Um die Entstehung von Interessens- und Gewissenskonflikten zu verhindern
sollten wiederum LehrerInnen, die Religion unterrichten, an derselben Schule
nicht auch den Ethikunterricht erteilen dürfen. Ergänzend müsse ein
Ethik-Fachinspektorat nicht nur das Einhalten von positiven
Qualitätskriterien gewährleisten, sondern auch eine weltanschauliche
Beeinflussung verhindern.

Faule Kompromisse sind unethisch

Die flächendeckende Einführung eines Ethikunterrichtes für ALLE wird - nach
fast einem Vierteljahrhundert(!) der politischen Blockade - weder einfach
noch billig sein. Umso wichtiger ist es daher, zuerst die Ziele festzulegen
und erst anschließend detailliert zu planen. Wer die Einführung des
Ethikunterrichtes ausschließlich als Ersatzpflichtgegenstand zum
Religionsunterricht ab der Sekundarstufe II als "Schritt in die richtige
Richtung" gutheißt, bricht in Wahrheit eine Lanze für eine schleißige
Dauerlösung. Und solche haben im Bildungssystem schon gar nichts verloren.

Weitere Informationen über die Inhalte sowie Unterstützungsmöglichkeiten
unter: https://www.ethikfueralle.at

Zum aktuellen Verhältnis zwischen Staat und Kirche siehe auch: Das Letzte



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