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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 30. Januar 2019; 23:42
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Rechte Bälle:
> Zu Gast am Akademikerball
Auch heuer fanden sich am FPÖ-Akademikerball wieder zahlreiche Exponenten 
der außerparlamentarischen extremen Rechten ein: So etwa Thomas 
Kalcher-Cibulka, der im November Schlagzeilen gemacht hatte, da er im 
sensiblen BVT-Untersuchungsausschuss als Security gearbeitet hatte (1). 
Damit hatte er (ein Vertrauter des Neonazis Gottfried Küssel) 
uneingeschränkten Zutritt nicht nur zu den Parlamentsräumlichkeiten sondern 
auch zu den Live-Übertagungen des U-Ausschusses, wo heikle Ermittlungen im 
Bereich des Rechtsextremismus erörtet wurden. Kalcher-Cibulka verlor zwar 
seinen Security-Job, doch am Akademikerball der FPÖ scheint er weiterhin 
gern gesehener Gast zu sein, wie Fotos (die von Aka-Ball-Gästen gepostet 
wurden) belegen.
Am Ball waren auch mehrere Funktionär_innen und Aktivist_innen der 
Identitären zugegen, von denen sich die FPÖ sonst gerne distanziert. (2) 
Unter den Anwesenden war IB-Bundesleiter Martin Sellner, der mit seiner 
Verlobten, der rechtsextremen US-Publizistin Brittany Pettibone, am Ball 
erschien. Außerdem wurde der ehemalige Salzburger Landessprecher Edwin 
Hintsteiner in Begleitung von Reinhild Boßdorf, Aktivistin der Bonner 
Identitären, am Ball gesehen.
Auch Alexander Christian war, wie schon in vergangenen Jahren, am 
Akademikerball zugegen. Der ehemalige Generalsekretär der 
Bundesrechtsanwaltkammer pflegt Kontakte bis weit in die neonazistische 
Szene, trägt ein Tattoo der Schwarzen Sonne und umgibt sich gerne mit den 
Nazi-Hooligans von Unsterblich Wien. 2006 hatte er bei der Nationalratswahl 
für die FPÖ kandidiert.
Zu guter Letzt durfte auch der rechtsextreme Pausenclown Georg Immanuel 
Nagel nicht fehlen, der sich in der Vergangenheit vor allem dadurch 
auszeichnete, jedes Projekt, das er startete, in den Sand zu setzen. 
Angefangen von Pegida, über seine eigene Burschenschaft bis hin zu einem 
Ableger der rassistischen Kandel-Proteste. Zuletzt veranstaltete er am 
Nationalfeiertag eine skurrile Kundgebung unter Beteiligung deutscher 
Neonazis, in der er sich für eine Wiedereinführung der Monarchie aussprach.
Auf einem Foto mit Kalcher-Cibulka ist neben dem AfDler Dubravko Mandic auch 
Alexander Schleyer zu sehen. Er ist Mitglied des deutschnationalen Corps 
Hansea und fungierte der "Defend Europe"-Blamage der Identitären als 
Ko-Kapitän. Darüber durfte er anschließen eine zweifelsohne heroische Fabel 
für den rechtsextremen Antaios-Verlag verfassen.
Der Akademikerball war also wie in jedem Jahr ein Stelldichein quer durch 
die extreme Rechte, von parlamentarisch organisierten Rechten bis hinein ins 
neonazistische Spektrum.
(autonome antifa wien/bearb.)
Original 
https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=2302910656610946&id=1416326288602725
(1) https://orf.at/stories/3101030/
(2) https://kontrast.at/strache-identitaere-fussi-foto/
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> Champagner für euch, 12 Stunden-Tag für uns?!
Aufruf zur Demo gegen den Linzer Burschenbundball
Samstag, 2. Februar 2019, 16:30, Pfarrplatz, 4020 Linz
Schwarz/Blau lässt keinen Tag aus, um deutlich zu machen, für wen sie 
Politik macht: Sozialabbau, Steuergeschenke für die Reichen, Hetze gegen 
Flüchtende, rückschrittliche Bildungs- und Frauenpolitik, Abschaffung der 
Notstandshilfe, Postenschacherei zugunsten deutschnationaler 
Burschenschafter, Attacken auf die Pressefreiheit, Entdemokratisierung, 
Zerschlagung der Sozialversicherung und Angriffe auf die Gewerkschaft. 
Menschen werden gegeneinander aufgehetzt, AsylwerberInnen zu Sündenböcken 
für alles erklärt. Steuerzuckerl gibt es für Großunternehmen und 
Industrielle, während wir uns "freiwillig" zu Tode arbeiten dürfen. Alles 
kein Problem, schon gar nicht der Sozialraub, meint die Regierung.
Am Samstag, 2. Februar 2019, treffen sich PolitikerInnen aus FPÖ und ÖVP im 
Linzer Palais des Kaufmännischen Vereins zum alljährlichen Burschenbundball. 
Bei teurem Champagner und Kaviar lassen sich die Landes- und 
BundespolitikerInnen nicht nur für ihre unsoziale Politik abfeiern, dieser 
Ball dient in erster Linie auch als Vernetzungstreffen für rechtsextreme 
Burschenschaften mit dem wirtschaftlichen und politischen Establishment. So 
werden neue Seilschaften geknüpft, man tauscht sich über künftigen 
Sozialraub aus, spricht über Kürzungen und Verschlechterungen, die uns in 
den nächsten Jahren alle betreffen werden. Wie durch die widerwärtige 
Liederbuch-Affäre rund um Udo Landbauer wieder einmal deutlich geworden ist, 
gehören Antisemitismus, Rassismus und auch Sexismus zum guten Ton in 
deutschnationalen Männerverbindungen - welche dieser Ressentiments auf 
solchen Veranstaltungen geschürt werden, lässt sich nur erahnen.
Der Linzer Burschenbundball ist schon längst zum Symbol dafür geworden, was 
sich auch in der Politik zusammengefunden hat: FPÖ und ÖVP in trauter 
Zweisamkeit!
Dagegen wollen wir unseren Unmut kundtun! Als Bündnis "Linz gegen Rechts" 
rufen wir alle demokratischen und antifaschistischen Kräfte, Menschen eines 
jeden Alters und aus allen Gesellschaftsschichten, Jugendliche und Familien 
auf, ein starkes Zeichen gegen diesen blau-schwarzen Rechtswalzer und für 
Toleranz und Solidarität zu setzen. Nein zum Burschenbundball, Nein zu 
Schwarz/Blau!
(Bündnis Linz gegen rechts/gek.)
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