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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 19. Dezember 2018; 22:45
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Wien/Initiativen:

> Räumung nicht ganz so schonend

*nele.noblogs.org* berichtet etwas anders über die Räumung der "NELE"

Am 17. November wurde die ehemalige revolutionär-marxistische Druckerei -
REMA print - in der Neulerchenfelderstraße 35 besetzt. Laut Grundbuchauszug
befindet sich das Gebäude im Besitz der DAW Leasing Gmbh, eine schwer
recherchierbare Firma, die offensichtlich an der Börse spekuliert.
Anwohner*innen zufolge gehören dieser Firma noch weitere Häuser in der
Straße.

Am 7.12. wurde das besetzte Haus in Wien-Ottakring von einem übermäßigen
Polizeiaufgebot geräumt. Von Seiten der Polizei und medial wurde das
Vorgehen der verschiedenen Einheiten als gewaltfrei & schonend dargestellt.
Das Handeln der Besetzer*innen wurde als widerstandslos beschrieben. Dennoch
wurden die Besetzer*innen stundenlang auf Polizeianhaltezentrum
Rossauerlände (PAZ) festgehalten.

Eine Person befindet sich seit der Räumung in Untersuchungshaft!

15 Festgenommene Personen verweigerten die bekanntgabe ihrer Identitäten und
wurden bis zu ihrer Entlassung rund 9 Stunden lang im PAZ ihrer Freiheit
beraubt.
Vorgeworfen wurden ihnen mehrere lächerliche Verwaltungsübertretungen:
Anti-Gesichtsverhüllungsgesetzt (EUR 100), Störung der öffentlichen Ordnung
(EUR 150) und Nichtbefolgung der Verordnung zum Verlassen des Ortes der
Besetzung (EUR 150). Rechnungen gingen an Unbekannt. Lediglich die Identität
von zwei Personen konnten ermittelt werden.

Polizeipressesprecher Harald Sörös umschrieb vor laufender Kamera das
Handeln der Polizei als schonend. Weiters hob er hervor, dass es weder unter
Polizist*innen noch Besetzer*innen verletzte gegeben habe.

Außer acht ließ er dabei, was sich auf dem Dach des gesamten
Gebäudekomplexes abspielte. Für Empörung sorgte beispielsweise der
Filmmitschnitt von dem Tritt eines Polizisten gegen eine sich auf dem
Giebeldach befindlichen Person.

Weniger Aufmerksamkeit bekam die auf dem darunterliegenden Flachdach
ausgeübte Polizeigewalt.

9 Menschen verließen das Dach nicht freiwillig und mussten von
WEGA-Beamt*innen weggetragen werden. Dabei wurden Arme verdreht und Menschen
ins Nasse fallen gelassen. Diese Menschen wurden anschließend kopfüber durch
ein offenes Fenster in das Haus geworfen und es wurde ihnen von den Beamten
in den Rücken getreten. Die Besetzer*innen wurden stranguliert und gezwungen
in nasser Kleidung auf dem kalten Boden zu sitzen.
Die Unverletzten Besetzer*innen konnten am Ende des Tages - bis auf eine
Person die sich in der JA Josefstadt in Untersuchungshaft befindet -
humpelnd, mit Blutergüssen und Abschürfungen das PAZ verlassen.
(Stand 11.12.2018)



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