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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 19. Dezember 2018; 22:31
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Glosse:
> So wird das nix!
Ich war am Samstag bei dieser Kälte einer der 17.000 oder - je nach 
Lesart -, einer der 50.000, die gegen diese unsägliche Regierung protestiert 
hat, die nun seit eine Jahr mit großer Ambition und durchaus "erfolgreich" 
alles in Österreich kaputt macht, was "wir" in den letzten 60 Jahren mühsam 
aufgebaut und an Fortschritten erkämpft haben.
Und ich füge hinzu: WIR KÖNNEN STOLZ SEIN, dass das alles in 100% 
friedlichem Rahmen verlaufen ist und durch keinerlei Gewaltakte - weder 
durch Demo-Teilnehmer, noch durch die Polizei - in seiner Legitimität 
beeinträchtigt wurde!
Ich war nicht nur von persönlichen Freunden umgeben, sondern auch von 
tausenden anderen, die sich zurecht (!!!) große Sorgen machen um ihre Jobs, 
ihre Wohnungen, ihre Altersversorgung und vor allem um die spätere 
Lebenswelt ihrer Kinder und Enkel, ... in der ich - schon altersbedingt - 
nicht mehr leben werde ... in der ich aber ganz sicher auch gar nicht mehr 
leben möchte!
Am Sonntag war mein Facebook vor allem angefüllt mit Jammerei über den Spott 
eines chronischen Verbalkotzers in der Krone, über eine "Beschwerde" des 
verachteten Blut- und Boden-Volksgröhlers der Nation, über Fake-Meldungen 
eines ehemaligen Zahntechnikers, wen denn die gestrige Demo aller behindert 
hätte und ... über (ebenso berechtigte) enttäuschte Beschwerden hinsichtlich 
der medialen Nicht-Wahrnehmung unseres gestrigen Protests.
Alles verständlich ... alles berechtigt ... aber liebe Freunde, außer einer 
Kumulierung unseres Zorns ändert das an der Realität heute GAR NIX.
Da könnt Ihr jammern, zurückhassen, Euch empören, soviel Ihr wollt, ... 
DAMIT erreichen wir leider gar nichts! Den Basti und den Bumsti lässt das 
kalt ... und ich kann das auch gut verstehen, denn - so toll wir uns am 
Samstag auch gefühlt haben - DEN UNSÄGLICHEN B&B TUT DAS NICHT WEH! Schon 
gar nicht bringen wir die "Reform-Regierung" rund um Basti & Bumsti damit in 
existenzielle Bedrängnis.
Diese Erkenntnis ist natürlich unbequem und viele meiner Freunde mögen mir 
jetzt böse sein, dass ich ihnen in ihrer Hoffnung widerspreche (...und ich 
kann das auch gut verstehen und akzeptieren). Das ändert freilich nichts an 
den für jeden hier offensichtlichen Tatsachen. Basti und Bumsti sind nach 
dieser "Großdemo" auch heute noch ganz fest im Sattel - ja fühlen sich sogar 
bestätigt, weil eben 99 % aller Österreicher gestern NICHT gegen sie 
protestiert haben. Ich nehme an, das bestätigt sie eher noch, ihren Kurs 
konsequent fortzusetzen.
Wenn wir das ändern möchten, müssen wir uns GEMEINSAM ÜBERLEGEN, WIE WIR DAS 
ÄNDERN KÖNNTEN. Mit Jammern, Schimpfen, Zurückhassen und Empören in Facebook 
alleine wird das genausowenig gehen, wie mit Demos, bei denen 17- oder 
50.000 Menschen mitmarschieren.
Vielleicht sollten wir uns ernsthaft die Frage stellen, warum gestern 
tatsächlich 99 % aller Österreicher NICHT mitmarschiert sind und wie wir 
zumindest 10% -12% dieser Menschen dazu bringen könnten, das nächste mal mit 
uns mit zu marschieren? (Denn dann wären wir immerhin knapp 800.000 bis eine 
Million auf der Straße und das könnte diese Regierung des Schreckens nicht 
mehr achselzuckend ignorieren!)
Bis wir dafür eine Lösung gefunden haben, wäre es sicher bereits ein großer 
Fortschritt, wenn wir ALLE MEDIEN, DIE DIESE REGIERUNG SCHAMLOS VOLL 
UNTERSTÜTZEN, ENDLICH EFFEKTIV BOYKOTTIEREN - also nicht nur nicht mehr 
kaufen, sondern auch nicht mehr lesen und vor allem, auf Facebook auch NICHT 
MEHR TEILEN. (Nachdem das ja alles auch kommerziell tätige Medien sind, 
würde sich ein Leserschwund von 5 -10% auch sehr nachhaltig negativ in ihrem 
Ergebnis auswirken und vielleicht zum Nachdenken bringen, ob es wirklich so 
klug ist, diese Regierung völlig unkritisch voll zu unterstützen?)
Wahrscheinlich gibt es hunderte andere Möglichkeiten, durch bewusste 
Verhaltensänderung kleine Nadelstiche zu setzen, die dieser Regierung weh 
tun - denn DARUM GEHT'S JA. So lange denen nichts weh tut, was wir tun, 
werden die keinen Grund sehen, über Änderungen ihres Kurses auch nur einen 
Gedanken zu investieren.
DIES IST ALSO EIN AUFRUF, NACHZUDENKEN UND ZU DISKUTIEREN, was wir tun 
können, um mit verschiedensten Aktivitäten endlich eine KRITISCHE MASSE zu 
erreichen, die der Regierung weh tun und die Opposition stärken kann. Sonst 
tanzen die uns/Euch noch in 20 Jahren auf der Nase herum und verarmen uns 
bis in die Sklaverei.
*Christian Sadil*
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