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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 5. Dezember 2018; 21:28
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Letzte Worte:

> Helden der Freiheitlichen

Das Goldene Wienerherz -- ja, das ist berüchtigt. Gold ist ja bekanntlich
kein sehr weiches Material. Deswegen wohl meinte Johann Gudenus im Sommer
2017, damals war er Wiener Vizebürgermeister, die Auszeichnung "Goldenes
Wienerherz" stiften zu müssen. Vielleicht auch deswegen, weil ihm als
ressortlosem Regierungsmitglied fad war. Und möglicherweise auch, weil er
dem wirklichen Bürgermeister neidig war, daß der den "Goldenen Rathausmann"
verleihen darf, ohne deswegen um Genehmigung bei der FPÖ nachfragen zu
müssen. "Die Auszeichnung ist für die 'Helden des Alltages' gedacht. Gudenus
möchte so eben jene Menschen vor den Vorhang bitten und auszeichnen, die ein
goldenes Wienerherz bewiesen haben" ließ damals das Büro des Vize
verlautbaren.

Gudenus' Nachfolger Dominik Nepp interpretiert diese Anforderung
offensichtlich ganz im Sinne des Stifters und zeichnete jetzt jene
Polizisten aus, die in einem Wiener Park ein paar Musiker, die sich dort zu
einer Besprechung getroffen hatten, anhalten und kontrollieren mußten. Warum
diese Amtshandlung stattgefunden hat, ist unklar geblieben, vermutet wurde
aber allgemein, daß die Musiker sich durch ihre schiere Dunkelhäutigkeit
verdächtig gemacht hatten. "Laut Nepp gerieten die Beamten damals ungeniert
in die Kritik. Er wolle sich mit der FP-Auszeichnung 'solidarisch an die
Seite der Exekutive stellen' und den Beamten weiterhin Mut machen," zitiert
ihn die U-Bahnzeitung "heute". Ja, das sind halt die Helden der FPÖ.

Die Geschichte erinnert stark an Maria Fekter, die als Innenministerin
einstens Polizisten auszeichnete, die sie vor Demonstranten "beschützt"
hatten. Auch da war der Polizeieinsatz eher nicht gerechtfertigt, aber
Fekter sah es wohl mit Wohlwollen, wenn Menschen, die sie kritisieren,
festgenommen und vor Gericht gestellt werden. Die Auszeichnung setzte sie zu
einem Zeitpunkt an, während das Verfahren gegen die beiden festgenommenen
Demonstranten noch lief. Die Salzburger Richterin fällte daraufhin ein
Urteil, das so jenseitig war, daß es sogar der Staatsanwaltschaft zu heftig
war. Die damalige Richterin ist heute Staatssekretärin im Innenministerium.
Aber das nur nebenbei.

Ja, wenn solche Amtsträger jemanden ehren, dann weiß man, was es geschlagen
hat. Spätestens jetzt sollte diese -- eh ziemlich geschmacklose --
Herzerl-Statuette daher zumindest von der Präsidentin des Wiener
Tierschutzvereins, die von Nepp letzten Mai geehrt worden ist, zurückgegeben
werden. Dabei handelt es sich nämlich um die frühere Grünpolitikerin
Madeleine Petrovic.

-br-


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