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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 21. November 2018; 21:15
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International/Militär:

> Skandinavische NATO-Erweiterung?

Ein Manöver in Norwegen wirft Fragen nach den Intentionen auf

157 Millionen Euro soll es gekostet haben, das NATO-Manöver "Trident
Juncture", das diesen Monat hauptsächlich in Norwegen stattfand (und auf
Stabsebene noch immer stattfindet) -- wohl bemerkt, das sind nur die
Zusatzkosten, nicht miteingerechnet sind da die laufenden Kosten der
beteiligten Armeen. 31 Mitglieder der NATO und der "Partnership for Peace"
sollen daran beteiligt gewesen sein mit rund 40.000 Soldaten. Begründung
laut Manöver-Homepage: "Um sicherzustellen, daß NATO-Kräfte trainiert und
einsatzbereit sind, um unsere kollektiven Fähigkeiten zu zeigen und daß die
NATO stark ist."

Es sollte aber jetzt keineswegs irgendwie agressiv wirken und der Gegner sei
natürlich "fiktiv". In Agenturberichten konnte man dazu aber auch anderes
lesen: "Aus Kreisen von NATO-Diplomaten hieß es dennoch, dass es wohl kein
Zufall sei, dass das NATO Groß-Manöver 'Trident Juncture' in einem Land
stattfindet, welches an Russland grenzt. Neben der Annexion der Krim durch
Russland könnten entsprechend auch die jüngsten Großmanöver Russlands in
Wostok eine Rolle gespielt haben, bei denen laut Angaben Moskaus etwa
300.000 Soldaten partizipiert haben."

Das ist aber auch nur die halbe Wahrheit. Daß da auch PfP-Länder beteiligt
sind, ist ein wichtiger Hinweis, denn man betont auch in offiziellen
Stellungnahmen ganz besonders, daß dieses Manöver auch im Luftraum von
Schweden und Finnland stattfindet -- zwei neutralen Ländern, die aber, wie
Österreich, Mitglieder der PfP sind. Das österreichische Bundesheer war nach
vorliegenden Berichten zumindest unmittelbar nicht daran beteiligt
(mittelbar möglicherweise schon durch Bereitstellung von Know-How wie auf
der Bundesheer-Homepage angedeutet wird). Aber auch in Schweden und Finnland
ist die Sache eher heikel. Immer wieder gibt es Andeutungen von Seiten der
USA, daß sie diese beiden Länder eigentlich schon als Teil der NATO
betrachten. Im finnischen Präsidentschaftswahlkampf Anfang dieses Jahres
wurde es nach langer Zeit dort wieder einmal thematisiert -- wenn man auch
in Finnland mit seiner Geschichte und seiner geographischen Lage in der
Bevölkerung davon mehrheitlich auch weiterhin nichts wissen will. Als
Österreicher muß einem das ja bekannt vorkommen.

Dennoch: Mit diesem Manöver, einem der größten seit Bestehen der NATO, wurde
ein Zeichen gesetzt, daß in Moskau wohl verstanden wurde. Nach der
Bekanntmachung der Manöverpläne meldete sich der russische
Verteidigungsminister Sergej Schoigu zu Wort. Sollten Schweden und Finnland
der NAO beitreten, werde Russland "darauf reagieren müssen" hatte Schoigu
der Nachrichtenagentur Interfax gesagt. Eine derartige Ausweitung der Nato
würde die globale Sicherheit gefährden.
-br-



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