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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 17. Oktober 2018; 20:42
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Sozialversicherung:
> AUVA: Zensur, Bespitzelung, Verfolgung
Seit Anfang des Jahres wehren sich die Beschäftigten und die 
Belegschaftsvertretung der AUVA massiv. Sie Zerschlagung der AUVA konnte 
vorerst verhindern werden. Österreichweit haben sie durch Protestkationen 
und Unter- schriftensammlung die Öffentlichkeit und die Patienten darüber 
informiert, was eine Zerschlagung, wie sie FPÖ-"Unsozialministerin" 
Hartinger-Klein vorhatte, bedeuten würde: Massive Verschlechterungen für 
Unfallopfer und Patienten.
Dann hat der Obmann der AUVA (von der ÖVP gestellt) gegen die eigene 
Belegschaft mit der Ministerin ein "Sparpaket" ausgehandelt, dass der AUVA 
im Interesse der Unternehmer an die 500 Millionen entzieht, manche 
Rehazentren (RZ) schließt, die Unfallkrankenhäuser (UKH) in eine 
Betriebs-GesmbH ausgliedert und Drittel des Verwaltungspersonals abbaut. 
Diese "GesmbH"-Lösung bedeutet den Beginn einer Privatisierung. Eine 
Schlechterstellung bei der Entlohnung durch die GesmbH- Lösung - wie 
ursprünglich geplant - konnte die Belegschaft vorerst verhindern.
Weil Belegschaft und Betriebsräte samt Gewerkschaft und vielen Unterstützer 
aus vielen anderen Bereichen der Bevölkerung - sie sammelten in Summe mehr 
als 200.000 Unterschriften, davon rund 100.000 in Papierform auch in den 
AUVA- Häusern - geht jetzt die AUVA-Leitung gegen Beschäftigte und 
Betriebsrat vor.
Am 26. September 2018 schrieb der erste Generaldirektor-Stv. der AUVA an 
ausgewählte Führungskräfte und forderte diese auf zu erheben, ob in den 
Einrichtungen - UKH und RZ - "Unterschriftenlisten des Zentralbetriebsrats 
aufliegen, in deren Text die Regierung bezichtigt wird, 5 Millionen 
Versicherte zu schädigen".
Es soll festgestellt werden, wer diese Listen aufgelegt hat. Darüber hinaus 
wurden Dienstordnungs- paragrafen zitiert, was nahelegt, dass 
MitarbeiterInnen für politische Meinungsäußerungen mit dienst- rechtlichen 
Konsequenzen bedroht werden sollen. Erik Lenz, 
Zentralbetriebsratsvorsitzender in der AUVA, stellte zu den Vorwürfen 
entschieden fest: "Die angesprochenen Unterschriftenlisten waren Teil der 
Maßnahmen mit denen die Belegschaftsvertretung in der AUVA gegen die 
ursprünglich geplanten Kürzungsmaßnahmen vorgegangen ist. Diese Listen 
wurden von weit über 100.000 Menschen unterschrieben ... Dadurch wurde ein 
essentieller Beitrag dazu geleistet, die Bedeutung der AUVA einer breiten 
Öffent- lichkeit ins Bewusstsein zu rufen und die Existenz unserer AUVA 
abzusichern". Und weiter: "Dieses Vorgehen ist skandalös und in keinster 
Weise hinnehmbar. Wir leben in einem freien Land, in dem Presse- und 
Meinungsfreiheit gelten. Diese Rechte sind zu respektieren, durch die 
Bundesregierung, durch die Organe der AUVA und auch durch den Herrn Obmann. 
Kritik an politischen Absichten und das Eintreten für unsere AUVA sind keine 
Dienstpflichtverletzungen, sie stellen vielmehr die Inanspruchnahme 
unveräußerlicher Rechte dar."
AUVA-Obmann Ofner wies die Anschuldigungen, davon gewusst zu haben zunächst 
empört von sich, was er später zurücknehmen musste, da die Mail an ihn in 
Kopie ergangen war. Dann distanzierte er sich: Er habe das Einsammeln 
regierungskritischen Materials nie angeordnet.
Doch bereits eine Woche später kommt es Anfang Oktober zu neuerlichem Druck 
auf die Betriebsräte, diesmal in der AUVA-Landesstelle Salzburg: Thomas 
Mück, AUVA-Generaldirektor-Stv. der AUVA, "ersuchte" den AUVA-Direktor der 
Salzburger Landesstelle "betriebsrätliche Drucksorten für eine allfällige 
Würdigung dieser Materialien im Rahmen einer Verwaltungskörpersitzung" 
bereit- zustellen. Hintergrund: Für die demnächst stattfindende 
AUVA-Kontrollversammlung soll Material gesammelt werden, das belegt, wie 
kritisch der Betriebsrat den Regierungsplänen gegenübersteht. So soll der 
erfolgreiche Widerstand schlecht gemacht, in der Belegschaft Angst und 
Schrecken verbreitet werden, dass sich niemand mehr getrauen soll für die 
berechtigten Interessen des AUVA-Erhalts im Interesse von Beschäftigten und 
Patienten.
*GewerkschafterInnen gegen Atomenergie und Krieg*
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