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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 12. September 2018; 19:45
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Widerstandschronik (II): 8.September

> Böse Blamage für Idis

Am 8. September hat die antifaschistische Bewegung einen Aufmarsch der
Identitären verhindert. Die Identitären, das ist eine sich modern gebende,
extrem rückschrittliche Gruppe mit zahlreichen offensichtlichen Neonazis in
ihren Reihen, die heute des Siegs der Habsburger über die Osmanen im Jahr
1683 gedenken wollten. Ja, das ist wirklich lächerlich und richtet sich
selbst, aber dieser traurige Haufen hat schon Übung in Straßenterror und
kann wieder gefährlich werden, wenn wir zulassen, dass sie unwidersprochen
marschieren können. (In Graz haben sie 2016 Antifaschistinnen aufgelauert
und mit eisernen Schlagstöcken angegriffen!) Die Führung der Identitären
kommt aus den am weitesten rechts stehenden deutschnationalen
Burschenschaften Österreichs, und pflegen Kontakte mit gewaltbereiten
Neonazis, wie etwa dem derzeit inhaftierten Gottfried Küssel.

Die Kämpfer gegen die Osmanen wollten in Wien vom Kahlenberg zum Cobenzl
marschieren, aber brachten samt Unterstützern aus Polen, Slowenien und einem
Reisebus aus Deutschland keine 150 Leute zusammen. Der antifaschistische
Gegenprotest, für den "Linkswende jetzt" nur drei Tage lang via facebook
mobilisiert hat, war 450 Menschen stark und besetzte den Ort an dem die
Gegenkundgebung geplant war. Deshalb verhinderte die Polizei den Marsch der
Identitären und geleitete sie vom Kahlenberg zum Leopoldsberg.

Als die Nachricht vom Scheitern des rechtsextremen Aufmarschs per
Lautsprecher durchgesagt wurde, brandete Jubel auf. Im Cafe Luftschloss am
Cobenzl direkt neben dem Kundgebungsort wurde zum "Tanz gegen rechts"
geladen. Die Betreiber des Cafes hatten die geniale Idee einen "kleinen
Braunen gegen rechts" Gegenaktion zu dem Aufmarsch der Identitären
anzubieten. Und dort ließen die Antifaschist_innen dann auch den Abend
ausklingen. (Der Erlös aus der Konsumation dieses Abends ging an das
Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands)
(linkswende.org/bearb.)

> PEGIDA-Konkurrenz

Neben dem Aufmarsch der Identitären am Kahlenberg gab es am 8.9. auch eine
Kundgebung der "Freien heimatlichen Bewegung", dem Ableger der gescheiterten
österreichischen PEGIDA-Fraktion, am Ballhausplatz. Die Kundgebung dürfte
wohl unter die Top 5 der kleinsten Kundgebungen der außerparlamentarischen
extremen Rechten in Ö der letzten Jahre fallen. Vorrangiges Thema der von
Rassismus strotzenden Reden war die Forderung nach einem EU-Austritt
Österreichs.
(Rosa Antifa/bearb.)

> Linke Aktivitäten

Wohl auch wegen der Beschäftigung mit rechten Umtrieben an diesem Tag begann
der Heiße Herbst mit eigenn linken Anliegen eher lau: Nur 165 demonstrieren
in Kagran auf der Nebenfahrbahn der Wagramer Straße in der Nähe der
U-Bahnstation "gegen den EU- Finanzminister*innengipfel".
Und: Rund 100 Menschen (zeitweise mehr) forderten ebenfalls am 8.9. am
Praterstern öffentlichen "Raum Für Alle", ein Ende der Schikanierung
bettelnder Menschen, bedarfsorientierte Mindestsicherung, menschenwürdige
Migrations- und Asylpolitik, eine Wohnungspolitik, die Zugang zu leistbarem
Wohnen schafft ...
(nochrichten.at/bearb.)


***


> Am 4. Oktober ist wieder Donnerstag!

18:00 bis 21:00 , Ballhausplatz, 1010 Wien

Wir geben kund:
Zu Tausenden treffen wir uns am 4. Oktober, um den Platz einzunehmen, von
dem aus diese Regierung ihre menschenverachtende Politik dirigiert.
Zur Standortbestimmung, zum Austausch und als Signal dafür, dass wir bereit
sind, einen gesellschaftspolitischen Gegenentwurf zur grausamen "illiberalen
Demokratie" zum Sprechen zu bringen.
Wir werden tanzen und lachen und wir werden aufstehen und uns bewegen,
wohin, das ist noch offen, aber gegen sie, das ist fix!
Und ganz ehrlich: Auch sie werden sich noch wundern, was da alles geht, wenn
wir erst mal los gehen.
Es ist wieder Donnerstag, also: Bringt euch ein, mit Musik, mit Graphics,
mit Rätseln, mit Blamings gegen die Rechten.
Wenn ihr den "First Thursday" mitvorbereiten oder uns zweckdienliche
Hinweise geben wollt, schreibt an: wiederdonnerstag@gmail.com
(Aussendungstext)

Facebook: https://tinyurl.com/2018DON



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