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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 27. Juni 2018; 21:33
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Wien:

> Widerstands-Chronik

Am 13. Juni in der Früh, noch bevor im Parlament über die Ratifizierung des
Handelsabkommens CETA abgestimmt wurde, protestierten vor dem
Parlamentsausweichquartier am Josefsplatz Aktivist*innen mehrer
Organisationen gegen das Abkommen.

Laut Veranstalter 200.000 Menschen demonstrierten am 16. Juni wieder
gemeinsam für eine Gesellschaft ohne sexuelle Diskriminierung bei der
mittlerweile 23. Wiener Regenbogenparade. Und ein paar homophobe Fundis
fanden sich auch heuer wieder ein, um die ParadeteilnehmerInnen in den
tiefsten Schlund der Hölle zu verdammen -- siehe Kasten.

An einer musikalisch-künstlerischen Protestaktion gegen Abschiebungen nahmen
am 18. Juni am Heldenplatz rund 150 Menschen teil. Vor 250 Paaren auf der
Flucht zurückgelassender Schuhe wurde gemeinsam mit Paul Gulda, Fabian
Pollack und Willi Resetarits die Ode an die Freude gesungen.

An einer Demonstration gegen die Abschiebepolitik der Regierung am 20. Juni,
dem Weltflüchtlingstag nahmen rund 2500 Personen teil. Die Demonstration
führte vom Hauptbahnhof zum Karlsplatz, mit einer Zwischenkundgebung in der
Nähe des Kanzlerfests.

500-700 Personen protestierten am 18. Juni beim Eingang zum Kursalon Hübner
vor dem Wiener Stadtpark gegen den 12-Stunden-Tag. Dabei wurde von einigen
Demonstrant*innen auch eine Zufahrt zum Kursalon Hübner blockiert. Im
Kursalon feierte die Industriellenvereinigung gerade ihr Sommerfest. Nach
der Kundgebung begaben sich noch rund 400 Demonstrant*innen in den Park zur
Terrasse des Kursalons, und bereiteten den Industriellen noch eine Stunde
lang ein lautes Pfeifkonzert. Die Industriellen gaben sich betont
unbeeindruckt und schlürften weiter ihren Sekt auf der Terrasse.

Als die Polizei den Eindruck erweckte, dass eine Räumung der
Demonstrant*innen kurz bevor stehe, auch eine Hundestaffel stand schon
bereit, da gesellte sich plötzlich und unerwartet der Wiener Bürgermeister
Michael Ludwig zu den Demonstrant*innen.

Letztendlich wurde die Protestaktion gegen 20:30 gemeinsam beendet.

Mit Projektionen auf das Bildungsministerium protestierten 30 Studierende am
19. Juni gegen Studiengebühren. Eine kleine Aktion, die aber Teil einer
großen Kampagne war, wie Johanna Zechmeister vom ÖH-Vorsitzteam erklärte.

Rund 800 Personen beteiligten sich am 21. Juni an der ersten Wiener
Power-Parade von Menschen mit Behinderungen, die vom Rathaus zum Heldenplatz
führte. Und viele weitere feierten noch im Laufe des Tages mit, bei der
anschließenden fast neunstündigen Abschlusskundgebung am Heldenplatz.
(nochrichten.net/bearb.)

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> Gottgefällige Demo gegen gewaltfreie Weicheier

Während der Regenbogenparade am 16. Juni sammelten sich auch heuer wieder in
der Innenstadt 260 katholische Fundamentalist*innen und andere bekannte
Rechtsaußen zu einer Gegendemonstration, die sie "Marsch für die Familie"
nennen. Unter ihnen befand sich diesmal neben den Organisatoren Alfons Adam
und Christian Zeitz, dem von rechtstextremen Pegida-Märschen und
Kandel-Demos bekannten Georg Immanuel Nagel sowie Exponent*innen von Opus
Dei und anderer rechtsextremer kirchlicher Organisationen auch der
emeritierte Weihbischof Andreas Laun.

Dieser ließ sich dazu hinreissen, über jene seiner Glaubensbrüder
und -schwestern, die anderer Meinung sind als er, ausfällig zu werden:
"Diese Weicheier, diese katholischen, in jeder Menge! Wir müssen kämpfen!"
Christian Zeitz vom Wiener Akademikerbund und die Dominikanerinnenschwester
Katharina Deifel erklärten, dass in ihrem Kampf aus ihrer Sicht durchaus
auch Gewalt angewendet werden solle, ja müsse. Deifel: "Wenn wir, und da bin
ich sehr dafür, Gewaltfreiheit als Ziel anstreben, dann kann nicht
Gewaltfreiheit auch der Weg zu diesem Ziel sein." Schließlich hätte ja auch
Christus Gewalt angewandt, als er die Geldwechsler aus dem Tempel vertrieb.
(Nachzuhören unter: https://cba.fro.at/377401)

Gegen die katholischen Fundamentalist*innen gab es auch Proteste: Eine
Kundgebung gegen den rechtsextremen Marsch am Stock-im-Eisen-Platz musste
vor dem Vorbeiziehen der katholischen Fundamentalist*innen den Platz räumen.
Entlang ihrer Marschroute wurden die Fundis immer wieder mit Sprechchören
konfrontiert. Beim Einzug auf den Stephansplatz mussten die Rechtskatholen
über am Boden liegende blutrote Binden und Tampons sowie auf den Boden
gemalte Leichen gehen.

Laut Rechtshilfe wurden vier Personen festgenommen, aber noch am selben Tag
wieder freigelassen.



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