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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 13. Juni 2018; 10:37
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WWWebtips und Initiativen:

> Pegida singt fast

Am 2. Juni 2018 veranstalteten Rechtsextreme in Wien zum zweiten Mal eine so
genannte Kandel-Demo.
Seit einigen Monaten werden unter dem Motto "Kandel ist überall"
insbesondere in Deutschland Mordopfer für rassistische Hetze
instrumentalisiert, da in der deutschen Stadt Kandel ein Geflüchteter eine
junge Frau ermordet haben soll - ein Gerichtsurteil gibt es dazu noch nicht.
Während an der ersten Wiener Kandel-Demo im April noch 180 Personen
teilgenommen hatten, waren es am 2. Juni nur mehr gerade mal 80. Aufgerufen
dazu hatten wieder die "Patrioten für Heimat und Tradition" von Georg
Immanuel Nagel, der als Sprecher des erfolglosen Versuchs bekannt geworden
war, Pegida in Österreich aufzubauen.
Nach hetzerischen Reden unter anderem von Pegida-Sprecher*innen aus
Deutschland und der Schweiz sollte die Demo am Schmerlingplatz mit der
österreichischen Bundeshymne ausklingen - eine Herausforderung, der Georg
Immanuel Nagel und seine Patriot*innen nicht ganz gewachsen waren. Das
allerdings ist hörenswert. Unter https://youtu.be/IAICZ_azAzg --
"Österreich-Patrioten "singen" die österreichische Bundeshymne; 2.6.2018 in
Wien" auf Youtube -- kann man sich das anhören und -sehen. Danach wechselten
die Pegidisten zum Lied der Deutschen - mit der ersten Strophe, also der mit
Mars, Memel, Etsch und Belt. Aber auch die brachten sie nicht wirklich
zusammen. Das hingegen ist schön zu hören auf der CBA:
https://cba.fro.at/376286 -- man gönnt sich ja sonst nichts.
Zurück zum Geschehen am 2.Juni: Nur ganz vereinzelt gab es entlang der
Demoroute der Rechtsextremen Missfallensbekundungen von Passant*innen. Ein
paar wenige Antifaschist*innen begleiteten die Demo, zum Teil mit
Regenschirmen, auf denen "Nazis raus" stand. An einem antifaschistischen
Straßenfest im Ottakring nahmen an diesem Nachmittag mehr als 500 Menschen
teil. (nochrichten.net/akin)

> Schwierige Berechnung

Apropos saublöd: Daß die Einführung der Zentralmatura doch eine gute Idee
war, wollen viele immer noch nicht so recht glauben. Eine Initiative von
MathelehrerInnen schlägt jetzt im Speziellen Krach, daß das
Beurteilungsschema in ihrem Fach ganz besonders jenseitig ist: "Ein
Flüchtigkeitsfehler hat die gleiche Konsequenz wie ein fundamentaler
Denkfehler, nämlich 0 Punkte! Aufgaben nur als gänzlich falsch oder gänzlich
richtig zu bewerten, widerspricht sowohl allen pädagogischen Grundsätzen als
auch der jahrzehntelangen und bewährten Tradition des Prüfens." Und das
ganze ist so schräg, daß die MathelehrerInnen an der Allgemeingültigkei
ihres Faches zweifeln müssen: "Der Beurteilungsmodus führt erfahrungsgemäß
häufig dazu, dass Arbeiten mit 25 von 48 Punkten mit Nicht genügend und
gleichzeitig Arbeiten mit nur 17 von 48 Punkten mit Genügend bewertet
werden. Durch den Verlust eines einzigen Punktes kann ein Befriedigend zu
einem Nicht genügend kippen. Im Extremfall kann man sogar mit 16 von 48
Punkten (33,3%) ein Genügend, aber auch mit 35 von 48 (72,9%) Punkten ein
Nicht genügend erhalten." In einer Petition bitten die InitiatorInnen jetzt
Heinz Faßmann, eigentlich Uni-Prof, aber jetzt gerade Bildungsminister, daß
er das doch bitte einmal nachrechnen möge:
https://www.openpetition.eu/at/petition/online/zentralmatura-in-mathematik-wir-wollen-eine-reform
(akin)

> Club-TV

ZIGE.TV bastelt immer noch an einer repräsentativen Website. Bis jetzt gibts
dort immer noch nur einen Link auf den Youtube-Channel des "Senders der
ZivilGesellschaft". Aber da gibts schon viel zum Anschauen. Vor allem
interessant die meist recht spannenden Veranstaltungen im Republikanischen
Club. Daneben bietet der Channel auch noch Berichte über die
Armutskonferenz, BSA-Veranstaltungen sowie Demos. Ja, vieles davon scheint
ein bisserl SPÖ-Schlagseite zu haben. Aber das ist okay, schließlich sind
das zumeist die intelligenteren Vertreter der Sozialdemokratie. Die sind
schon in Ordnung.
https://www.youtube.com/user/ZIGETV
(akin)

> Unsere Bahn

Während die Regierung droht für den Bau einer Autobahn unter der Lobau ca. 3
Milliarden Euro auszugeben, wird die Ostbahn in Wien, auf der auch die
Schnellbahnlinie S80 über die Donau fährt, schmählich vernachlässigt.
Und das, obwohl diese genau parallel zur Südosttangente verläuft. Die
Schnellbahnlinie S 80 könnte die Südosttangente wirklich entlasten also für
viele, die über die Donau wollen, eine ideale Alternative zum Auto bieten.
Warum wird nur auf dem westlichen Ende der Schnellbahnlinie S 80
modernisiert bzw. sogar 2 neue Stationen gebaut, während auf dem anderen
Ende, im 22. Bezirk, die Station Lobau geschlossen wurde? Auch in der
Station Hausfeldstrasse gibt es keine Möglichkeit mehr von der S 80 in die
U2 oder in die Straßenbahnlinie 26 umzusteigen, weil die S 80 dort nicht
mehr stehen bleibt. Eine neue S 80 Haltestelle in der U2 Station Aspern Nord
ohne Umsteigemöglichkeit zum 26er irgendwann in ferner Zukunft ist da nur
ein schlechter Ersatz.
Und: Im Moment fährt die S80 überhaupt nur mehr bis Erzherzog Karl Straße.
Die Frage drängt sich auf: Will man die Menschen im 22.Bezirk ans Autofahren
gewöhnen?
Die BürgerInitiative S80 Lobau, die sich für die Wiedererrichtung der
Station Lobau einsetzt, hat am Freitag 9.Juni, ein sogenanntes
"Wir-bauchen-die-Station-Lobau-Fest" veranstaltet.
Den Radiobericht dazu gibts auf:
https://cba.fro.at/376790
Weitere Infos https://s80lobau.at/
und https://www.facebook.com/schnellbahn.lobau/
(Jutta Matysek)

> Nachsingen statt Nachruf

Zum Tod von Stefan Weber gäbs viel zu sagen. Aber nachdem schon so ziemlich
alles gesagt ist -- und daß sogar von jenen Medien, die ihn früher höchstens
erwähnt haben, wenn sie sich über ihn empören wollten, ersparen wir uns das.
In Österreich lassens dich erst hochleben, wennst tot bist. Aber dann lebst
lang. Soll der Falco gesagt haben. Auch einer von den Drahdiwaberls und auch
schon jenseits des Jordans. Schnell, bevor noch ein Stefan-Weber-Platz in
Kagran eröffnet wird, hier ein Webtip mit dem OEuvre des lokalen Godfathers
of Punk: Auf kontrast.at gibts jetzt eine Liedersammlung der "exzessivsten
Rockband Österreichs" (und wahrscheinlich auch des Rests der Welt). Diese
Textsammlung sollte man allerdings nicht auf Facebook verlinken, weil dann
kriegt man das Titelbild dazu und Facebook sperrt einen wegen Postens von
Nacktheit. (Nebenbei: Da wunderts einen nicht, daß die Veranstalter
seinerzeit die USA-Tournee der Band abgesagt hatten.)
https://kontrast.at/drahdiwaberl-gesammelte-texte-als-memorial/
(akin)



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