**********************************************************
akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Donnerstag, 24. Mai 2018; 01:09
**********************************************************

Flucht/Webtips/Glosse:

> Herrn Sobotkas Verständnis für Flüchtlinge

"Ich durfte gestern die Ausstellung 'Verfolgt. Verlobt. Verheiratet.
Scheinehen ins Exil' im Jüdischen Museum in Wien eröffnen. Das Schicksal von
13 österreichischen Jüdinnen wird in dieser beeindruckenden Ausstellung
einfühlsam und empathisch dargestellt. Scheinehen mit ausländischen
Staatsbürgern waren für viele Frauen die oftmals einzige Möglichkeit, um dem
Holocaust zu entgehen. Ihre Schicksale sind berührend und tragisch
zugleich." (1)

Der das stolz verkündet, ist jetzt Nationalratspräsident und war bis vor
kurzem österreichischer Innenminister. Als solcher hat Wolfgang Sobotka sich
ja dafür stark gemacht, daß Flüchtlinge keine Scheinehen eingehen müssen, um
vor Verfolgung sicher zu sein. Ach so, nein, in Österreich schützt einen ja
eine Ehe nicht mehr vor der Abschiebung. Insofern konnte er ja guten
Gewissens und ohne nachdenken zu müssen diese Ausstellung eröffnen.

Ja, Sobotka hat viel für die Flüchtlinge in unserem Land getan -- zum
Beispiel das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) personell massiv
aufgestockt. Und dafür gesorgt, daß die Bescheide der neuen Mitarbeiter zwar
zumeist negativ ausfallen, aber aufgrund derer mangelnden Qualifikation oft
derart schleißig sind (2), daß das Bundesverwaltungsgericht sie mühelos
wieder aufheben kann.(3) Nein, Herr Sobotka hatte völlig zu unrecht den Ruf,
ein Scharfmacher zu sein. Österreich kann froh sein, einen solchen
Menschenfreund zum Nationalratspräsidenten zu haben.

*Mario Czerny*


(1) Zitat nach Facebook:
https://www.facebook.com/wolfgangsobotka.at/photos/a.920597524682389.1073741827.849106955164780/1936007289808069/?type=3
(2) Dort erfährt man unter anderem, daß Kabul im Irak liegt und Konversion
zum Christentum in Afghanistan unproblematisch ist. Gesammelt hat die
interessantesten Feststellungen aus Asylbescheiden der Flüchtlingshelfer
Wolfgang Salm auf dessen Homepage: http://www.fairness-asyl.at/
(3) Kurier-Arikel: "Asylbescheide: 'Würfeln wäre richtiger'":
https://kurier.at/chronik/oesterreich/asylbescheide-wuerfeln-waere-richtiger/400021009


***************************************************
Der akin-pd ist die elektronische Teilwiedergabe der nichtkommerziellen
Wiener Wochenzeitung 'akin'. Texte im akin-pd muessen aber nicht
wortidentisch mit den in der Papierausgabe veroeffentlichten sein. Nachdruck
von Eigenbeitraegen mit Quellenangabe erbeten. Namentlich gezeichnete
Beitraege stehen in der Verantwortung der VerfasserInnen. Ein Nachdruck von
Texten mit anderem Copyright als dem unseren sagt nichts ueber eine
anderweitige Verfuegungsberechtigung aus. Der akin-pd wird nur als
Abonnement verschickt. Wer versehentlich in den Verteiler geraten ist, kann
den akin-pd per formlosen Mail an akin.redaktion@gmx.at abbestellen.
*************************************************
'akin - aktuelle informationen'
postadresse a-1170 wien, lobenhauerngasse 35/2
vox: 01 53 56 200
redaktionsadresse: dreyhausenstaße 3, kellerlokal, 1140
vox: 0665 65 20 70 92
http://akin.mediaweb.at
blog: https://akinmagazin.wordpress.com/
facebook: https://www.facebook.com/akin.magazin
mail: akin.redaktion@gmx.at
bankverbindung lautend auf: föj/BfS,
bank austria, zweck: akin
IBAN AT041200022310297600
BIC: BKAUATWW