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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Freitag, 11. Mai 2018; 19:52
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Initiativen:
> Einladung zur Wiener Antikriegskoordination
Am Montag, den 14. Mai, soll sich erstmals eine neue Friedensinitiative 
treffen. Daher hier als Einladung eine Analyse von *Stefan Junker*:
Die Kampagne der europäischen imperialistischen Mächte und der USA um den 
Giftanschlag auf den ehemaligen russischen Spion und britischen 
Doppelagenten Sergei Skripal stinkt zum Himmel. Ohne jegliche Beweise werden 
weitreichende und folgenschwere Unterstellungen verbreitet. Bei dieser 
Propagandaoffensive geht es nicht darum, was am 4. März in einem Park in 
Salisbury tatsächlich geschah. Vielmehr soll ein Vorwand für eine massive 
Eskalation des Kriegskurses in Syrien, dem Nahen Osten und gegen Russland 
geschaffen werden.
Hiermit nicht genug. Am 7. April überschlugen sich die Meldungen über einen 
angeblichen Giftgaseinsatz in Syrien. Ohne jegliche Untersuchung und gegen 
alle Regeln der Vernunft wird kurze Zeit später die syrische Regierung dafür 
verantwortlich gemacht. Unter Federführung der USA wird ein 
Vergeltungsschlag beschlossen und am 14. April Syrien mit über 100 
Marschflugkörper bombardiert. Eine Eskalation des Kriegs wird bewußt 
einkalkuliert. Bestimmten Angaben zufolge, war sogar die Zerstörung 
russischer Ziele ins Auge gefaßt. Was sollen wir uns vorstellen, wäre 
geschehen, hätte Rußland in diesem Fall wie angekündigt die Kreuzer 
versenkt, von denen die Raketen kamen? Es drängt sich unweigerlich der 
Schluß auf: der sogenannte Westen bereitet den großen Krieg vor.
Bereits am 26.3. ließ Washington 60 russische Diplomaten ausweisen wegen des 
fingierten Anschlags auf einen ehemaligen russischen Agenten und dessen 
Tochter. Einen Tag später wiesen auch Großbritannien, Frankreich, 
Deutschland und mehr als zwanzig weitere Staaten in einer koordinierten 
Aktion jeweils eine Handvoll russischer Diplomaten aus. Zweifellos wußten 
alle Staatschefs, dass die englische Regierung über keinerlei handfeste 
Beweise verfügte, was eine russische Täterschaft betrifft. Es handelt sich 
um eine bewußte Provokation gegen Russland.
Wir können davon ausgehen, daß ein direkter Konflikt mit Russland 
vorbereitet wird. Erst am 19. Januar präsentierte US-Verteidigungsminister 
James Mattis eine neue nationale Sicherheitsstrategie, wonach die 
"Konkurrenz zwischen Großmächten" den Terrorismus als Schwerpunktthema für 
die nationale Sicherheit der USA abgelöst hat.
Vor zehn Jahren hat Georgien vergeblich versucht, mit Unterstützung durch 
die USA die abtrünnigen Provinzen Südossetien und Abchasien zurückzuerobern. 
Seither hat der US-Imperialismus seine Aggressionen und Propaganda gegen 
Russland stetig verschärft.
Am 20. März jährte sich zum 15. Mal der Beginn des Irakkriegs, der mit 
zahlreichen Lügen gerechtfertigt wurde. Im Rahmen einer konzertierten 
Kampagne, die Existenz von Massenvernichtungswaffen zu "beweisen", fertigten 
die USA und Großbritannien damals in monatelanger Arbeit zwei fragwürdige 
Geheimdienstdossiers an und schickten sogar Waffeninspektoren in den Irak. 
Nachdem diese keine Hinweise auf ein Atom- oder Chemiewaffenprogramm 
gefunden hatten, präsentierte US-Außenminister Colin Powell am 5. Februar 
vor den Vereinten Nationen die berüchtigte Diashow, die angeblich 
fotografische "Beweise" liefern sollte, dass der Irak 
Massenvernichtungswaffen verstecke. Am 18. März erklärte dann die Labour- 
Regierung unter Tony Blair Großbritanniens Unterstützung für einen Krieg 
unter Führung der USA.
Heute wird das gleiche Drehbuch abgearbeitet. Allerdings ist der Vorwurf 
gegen Russland wegen Skripal noch durchsichtiger als die Anschuldigungen, 
die den Krieg gegen den Irak rechtfertigen sollten. Nur im Unterschied zu 
Irak verfügt Rußland über Atomwaffen.
Nicht wenige möchten ihre Angst mit dem Argument beruhigen, die Mächtigen 
gefährden mit einem großen Krieg ihr eigenes Überleben und würden darum 
letztlich die Finger davon lassen. Tatsache aber ist, daß in den USA breite 
Kreise aus dem militärisch-industriellen Komplex von der Gewinnbarkeit eines 
Atomkriegs überzeugt sind. Auch sollten wir nicht vergessen, daß die 
modernen Kriege aus der Logik der kapitalistischen Konkurrenzkämpfe 
entspringen.
Es ist erstaunlich wie schwach die Antikriegsbewegungen zur Zeit sind, trotz 
dieser ungeheuren Bedrohung. Selbst diese ungeheuren Lügen aus London und 
die massive Kriegspropaganda, wie sie derzeit über die großen Medien 
verbreitet werden, bringen nur eine schwache öffentliche Präsenz der 
Kriegsgegner hervor. Hier möchte unsere Initiative ansetzen. Es handelt sich 
nicht mehr um abstrakte Drohungen, sondern um konkrete Kriegsvorbereitungen. 
Breite Information und Aufklärung tut Not, auch muß vielfach öffentlich 
Präsenz gezeigt werden, um Druck nach oben auszuüben. Wir denken an 
regelmäßige Treffen, womöglich wöchentlich, wo wir die aktuellen 
Entwicklungen verfolgen, auf Recherchen ruhende Einschätzungen erarbeiten 
und über verschiedene Aktionsformen diskutieren.
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Erstes Treffen: 14.Mai 2018, 19.00 Uhr
Ort: Pfarre Gaußplatz | 1020 Wien, Gaußplatz 14
(Eingang/Pfarre seitlich der Kirche)
Kontakt/Email: st.junker[ÄT]gmx.at
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