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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 18. April 2018; 20:44
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> Widerstands-Chronik
Am 2. April demonstrierten vor der Universität Wien Studierende ihre 
Solidarität mit Studierenden der Bogaziçi Universität in Istanbul, die wegen 
Terror-Vorwurfs exmatrikuliert und inhaftiert worden waren. Am 19. März 
hatten Studierende in Istanbul gegen eine am Campus stattfindende 
Veranstaltung zur Unterstützung türkischer Soldat*innen, die an der Invasion 
von Afrin beteiligt gewesen waren, protestiert. Im Gedenken an die bei dem 
Angriff gefallenen türkischen Soldat*innen waren Süßigkeiten verteilt 
worden. Die Studierenden hatten mit einem Transparent reagiert, auf dem 
gestanden war: "Für Besatzung und Massaker gibt es keine Süßigkeiten". Der 
türkische Präsident Erdogan hatte daraufhin angekündigt, die, wie er sie 
genannt hatte, terroristischen Studierenden von der Universität zu verweisen 
und dafür zu sorgen, dass ihnen auf jeder anderen Universität das Recht, zu 
studieren, verweigert werde.
16 Studierende waren inhaftiert worden. Die solidarischen Studierenden in 
Wien forderten, Platz für die in der Türkei von den Universitäten 
verwiesenen Studierenden zu schaffen. Sie forderten Freiheit für die 
Studierenden, Solidarität mit allen, die sich der faschistischen türkischen 
Regierung entgegen stellen, und Freiheit für Afrin.
An die 150 Menschen gedachten am 2. April vor der französischen Botschaft in 
Wien der am 23. März 2018 in Paris vermutlich aus antisemitischen Motiven 
ermordeten Shoah-Überlebenden Mireille Knoll. Es sprachen unter anderem 
Michael Moffatt von den Jüdischen österreichischen HochschülerInnen und Lara 
Masliah-Gilkarov von Hashomer Hatzair.
In den letzten Wochen wurden zahlreiche afghanische Geflüchtete 
festgenommen. Insgesamt soll es 400 Festnahmeaufträge geben. Ein 
Massenabschiebung per Charterflug soll bereits am 9. April stattgefunden 
haben. Deswegen demonstrierten am 9. April rund 80 Menschen in Wien vom 
Deserteursdenkmal am Ballhausplatz zum Stephansplatz.
Unter anderem mit öffentlichen Betriebsversammlungen, Kundgebungen und 
Flashmobs am 10. April vor dem Lorenz-Böhler-Unfallkrankenhaus, am 12. April 
vor dem Unfallkrankenhaus Meidling, am 13. April vor dem Sozialministerium 
und bei der S- und U-Bahnhaltestelle Handelskai protestierten hunderte 
Menschen gegen die Zerschlagung der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt.
Am Freitag, dem 13. April wurde wieder der #F13, der "Festtag der Verdammten 
dieser Erde", gefeiert, unter anderem mit Augustin-Fahrscheinkontrollen in 
Bussen und U-Bahnen, außerdem gab es Slow-forward-Performances vor der 
Karlskirche und Chorgesang .
Rund 180 Personen beteiligten sich am 14. April an einer rechtsextremen 
Demonstration unter dem Titel "Kandel ist überall. Schützt unsere Frauen." 
Aufgerufen dazu haben Organisationen wie "Patrioten für Heimat und 
Tradition" und "Okzident". Hinter beiden steht vor allem Georg Immanuel 
Nagel, der als Sprecher des erfolglosen Versuchs bekannt geworden ist, 
Pegida in Österreich aufzubauen. Gesprochen haben auch aus Deutschland 
angereiste Politikerinnen der AfD. Unter den Demonstrant*innen befanden sich 
neben Angehörigen kleiner rechtsextremer Gruppen auch einige 
Bezirkspolitiker*innen der FPÖ.
Vom Frauenbündnis Kandel und dem Bündnis "Kandel ist überall" werden in 
Deutschland seit einigen Monaten Mordopfer für rassistische Hetze 
instrumentalisiert. Am 14. April sollte scheinbar der Sprung nach Österreich 
gemacht werden.
Für die Auftaktkundgebung am Ballhausplatz wurde wieder einmal das 
Deserteursdenkmal, das Denkmal für die Opfer der NS-Militärjustiz, als 
Sockel für die rechtsextreme Bühne und als Transparentständer missbraucht.
Vom Ballhausplatz zogen die Rechtsextremen zur deutschen Botschaft in der 
Gauermanngasse.
Doch Antifaschist*innen und Feminist*innen säumten ihren Weg. Die Polizei 
drängte die Antifaschist*innen und Feminist*innen zurück. Einzelne 
Antifaschist*innen und Feminist*innen wurden Identitätsfeststellungen 
unterzogen.
(nochrichten.net/gek.)
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