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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 28. März 2018; 13:29
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Leserinbrief:
> Rindfleisch als Klassenfrage
Zusatzbemerkung zu "Im Namen der Kuh" über Hindu-Nationalismus, akin
7/2018
Die Verehrung und "Heiligsprechung" der Kuh hat in Indien eine lange und
durchaus sinnvolle Tradition. Eine tote Kuh kann man essen, aber nur ein Mal
und dann ist Schluss. Eine lebendige Kuh hingegen bietet einem Bauern
mehrere Vorteile: sie kann jahrelang Milch und/oder Kälber liefern, frißt
viel von dem, was an der Straße wächst und hilft beim Pflügen der durch
Trockenheit harten Böden. Sogar die Kuhfladen sind nützlich und können noch
zum Kochen und Heizen dienen. Aber da die Menschen nur durch "göttliche
Gebote" zu vernünftigem Handeln zu bringen waren (oder sind?), wurde die Kuh
heiliggesprochen. Die reichen Hindus haben durchaus auch Rinder gegessen.
Wie immer ist alles nur eine Klassenfrage und alles, woraus mensch eine
Religion macht, ist bedenklich.
Das ist alles nachzulesen in: Marvin Harris, Wohlgeschmack und Widerwillen.
Die Rätsel der Nahrungstabus. Klett Verlag 1990, offensichtlich vergriffen,
aber antiquarisch zu haben. Marvin Harris war amerikanischer
Kulturanthropologe und Vertreter des Kulturmaterialismus. Er schrieb sehr
lesbar und spannend.
*Ilse Grusch*
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