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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 7. März 2018; 16:27
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Letzte Worte:

> Glawischnig geht zu Philipp Morris

Interview bei OE24; neu gehört und kreativ transkribiert von Christine Cote
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Wolfgang Fellner: Servus Eva, wie geht es Dir? Wir haben Dich lange nicht
mehr gesehen.
Nach 8 Monate Pause, ist dies Dein erstes Interview. Seit Samstag ist
bekannt, dass Du bei Philipp Morris zu arbeiten beginnst. Du hast für
Überraschung gesorgt. Dass Du zu Philipp Morris gegangen bist, hat eine
Schockwelle bei Deinen Kollegen, Deiner ehemaligen Partei, den Grünen
ausgelöst.
Heute war die Kärntner Landtagswahl: Die Grünen sind mit 3% herausgeflogen.
Glaubst Du, dass Die Nachricht Deiner neuen Tätigkeit eine Rolle gespielt
hat?

Eva Glawischnig: Die Holuberin hat sich mit den Jungen Grünen zerstritten.
So was darf einfach bei den Grünen nicht passieren: hält frau sich strikt an
Statuten, Grundsätze und Programm, passiert so etwas nicht.

OE24: Hast Du Dich erholt? Du siehst etwas zerdepscht aus.

Eva.G.: Ich bin top-fit für meinen neuen Job. Ich habe lediglich ein
Zahnimplantat bekommen. Nichts gegen die Pharmaindustrie, aber ich vertrage
die Antibiotika nicht so gut.

OE24: Ist es das, was Du einen "Grünen Job" nennst?

Eva.G.: Ja, wenn frau so will, ist es ein Grüner Job. Wenn eine Grüne einen
Job ausübt, ist es ein Grüner Job.

OE24: Aber Du bist keine Grüne mehr. Wie reagieren denn Deine Kollegen?

Eva.G.: Ein mal Grün, immer Grün. Ich habe viele mails erhalten. Manche
verstehen mich besser, andere weniger.

OE24: Aber ist da kein Widerspruch mit Deiner bisherigen Haltung? Die Grünen
setzen sich sehr intensiv gegen Raucher, die Tabakindustrie, Wirte, Casinos
ein.

Eva.G.: Nein. Das finde ich nicht. Ich bin nun Managerin für Responsability
und Sustainability und werde mich international engagieren.

OE24: Was heißt das genau? Was ist Deine Aufgabe?

Eva.G.: Ganz einfach: es heißt Raucherschutz, Nichtraucherschutz,
Jugendschutz, Kinderschutz, Tugendschutz. Es heißt Schutz. Ich werde auf der
ganzen Welt reisen.

OE24: Aber steht das nicht im Widerspruch zu Deinen bisherigen Aussagen?

Eva.G.: Nein: wir müssen die Sucht bekämpfen. Nikotin und Alkohol sind ein
Problem. Und auch Spielsucht, Internetsucht, Kaufsucht. Daran wird
gearbeitet. Die Pharmaindustrie, die Suchtforschung arbeiten an einer
Universal-Suchtimpfung.

OE24: Und wie ist das mit Selbstsucht, Habsucht, Machtsucht?

Eva.G.: Davon weiß ich nichts.

OE24: Deine Partei ist immer für Hanf eingetreten. Und Du gehst jetzt zur
Tabakindustrie?Rauchst Du Tabak? Rauchst Du Hanf?

Eva.G.: Erstens sagt frau bei den Grünen nicht "Hanf" sondern "Cannabis".
Das ist Grün. Zweitens ist das privat. Und drittens SO eingesetzt hamma uns
auch wieder nicht.

OE24: Sollte Deine ehemalige Partei, die Grünen doch noch
außerparlamentarisch Tabakverbote in die österreichische Gastronomie
durchpeitschen, befürchtest Du keinen Einfluß auf den Umsatz von Philipp
Morris?

Eva.G.: Nein, wir wissen aus dem Ausland, dass dies keinen Einfluß auf den
Tabakkonsum hat. Kürzlich ist eine Studie herausgekommen, wonach der
Tabakkonsum bei Jugendlichen in Frankreich gestiegen ist. Das ist im
Nachwuchs viel Potential. Das Problem ist, sie holen sich häufig eine
Lungenentzüngung, wenn sie im Winter nach dem Tanzen vor den Diskos rauchen.
Doch ist das ein ganz andres Thema.
Außerdem haben noch einige souveräne Staaten die WHO-Rahmenkonvention für
Tabakkontrolle nicht unterzeichnet. Wir werden uns verstärkt um diese
Staaten kümmern.

OE24: Werner Kogler und Birgit Meinhard-Schiebl unterstützen publik "Don't
Smoke". Den Grünen wird der Ruf der "Verbotspartei" angehängt. Die Grünen
haben 75% Ihrer Wähler verloren: glaubst Du, die Bevölkerung steht auf
Verbote?

Eva.G.: Ja: definitiv. Das ist Grün.

OE24: Verbote für sich selbst oder für andere?

Eva.G.: An sich, verbietet unsere neuere Wählerschaft seit unserer großen
Wende zu 180° anderen gerne alles, das sie selbst nicht mag oder nicht
braucht. Wenn frau es aber geschickt anrichtet, kann frau sogar das eigene
Ur-Gestein dazu bringen nach Verboten gegen sich selbst zu schreien. Es
kommt darauf an, wie frau ihre Inhalte vermittelt. Das betont Werner Kogler
immer wieder. Die Wählerschaft muß verstehen, was man von ihr will. Das ist
die Kunst. Das ist Grün.

OE24: Gut sie schreien vielleicht nur, weil Du das forderst, wegen ihren
Grünen Jobs, doch überall sieht man das berühmte Ur-Gestein in den
Rauchersalons der Lokale, auf Grünen "Begegnungszonen", genußvoll Tabak
rauchen. Wie paßt das zusammen?

Eva.G.: Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun: man darf kein Amalgam
machen.

OE24: Du hast den Grünen kein Glück gebracht. Die Grünen sinken seit einem
Jahr im Sturzflug; Sie verfolgen dennoch weiterhin in jedem Punkt Deine
Politik: ist es sinnvoll hinsichtlich der bevorstehenden Wahlen?

Eva. G.: Ja. Es ist sehr gut. Ich bin Die Gute. Und bei den Prozenten, was
ändert das?

OE24: Du bist selbst in einem Wirtshaus in Kärnten aufgewachsen: glaubst Du,
dass der Familienbetrieb Deiner Eltern bei einer solchen Tabakpolitik hätte
überleben können?

Eva.G.: Es war damals. Meiner Schwester und mir haben das Kaff und das
schäbige Wirtshaus nicht gefallen. Wir sind mehr international eingestellt.
Wir sind Kosmopolitinnen. Heute müssen wir in die Zukunft schauen, die
Globalisierung vorantreiben.

OE24: Befürchtest Du keinen Ruin der heimischen Gastronomie? Des Wiener
Flairs? Das Beiselsterben, das Wegfallen des so verbindenden Dorfwirtshaus?
der vielfältigen Unterhaltungsgastronomie?

Eva.G.: Starbucks, McDonalds, Maredo, Burger King können ohne Rauchergäste
überleben. Die Kunden konsumieren schnell und gehen, und bleiben nicht
stundenlang trinken, rauchen und politisieren. Um so besser, wenn die
Konkurrenz der inhabergeführten Gastronomie ausfällt. Wir müssen in die
Zukunft schauen.

OE24: Bis 2040 ist die totale Tabakprohibition geplant. Die "Tobacco free
World". Fürchtest du nicht um deinen Arbeitsplatz?

Eva. G.: Bis dahin bin ich in Pension. Oder ich gehe halt zu MERCK, Pfizer
oder wie immer.

OE24: Du hast Dich aus gesundheitlichen Gründen aus der Politik
zurückgezogen, und wolltest Dich ganz der Familie widmen. Hast Du das auch 8
Monate lang getan?

Eva.G.: Ja: ich habe mich um meine Familie gekümmert und die Zeit sehr
genossen. Viel Zeit mit meinem Ma... Partner Wolfgang Piesczek verbracht und
auch mit meinen Kindern, 2 Bubinnen, 8 und 11 Jahre.

OE24: Lauter Männer rund um Dich?

Eva.G.: Wenn frau so will.

OE24: Du wirst wenig in Österreich sein können? Wie ist das mit Deiner
Familie vereinbar?

Eva.G.: Österreich? Was ist das? Yes we can! Ich werde Karriere und Familie
gut unter einen Hut bringen: ich bin eine Powerfrau. Der Herd, der
Spielplatz, das ist nichts für mich.

OE24: Michael Reimon hat geschrieben, dass er Dich vor einem Jahr verteidigt
hat, und sich nun wie ein Volltrottel fühlt.

Eva.G.: Ein Volltrottel?

OE24: Maria Vassilakou ärgert sich; Sie hat "null Verständnis"; und "sie hat
das gebraucht, wie ein Stein am Schädel".

Eva.G.: Frau muß für die Mary Verständnis haben. Sie ist ein wenig nervös.
Sie hat sich viele Anfeindungen mit dem Getreidemarkt und der
Mariahilferstraße eingeholt. Dann auch noch mit dem Heumarkt und den
Parkpickerl in der Inneren Stadt. Sie hat eigens einen Fußgängerbeauftragten
und einen Radfahrerbeauftragten angestellt. Jetzt sind auch noch die Zu
Fußgehenden und die Radfahrenden untereinander zerstritten. Und die
Autofahrenden sind bekanntlich gar nicht gut auf sie zu sprechen.

OE24: Sie wird ständig intern und extern zum Rücktritt aufgefordert; zerrt
das Deiner Meinung nach an ihren Nerven? Klebt sie Deiner Meinung nach gut
am Sessel oder sitzt sie eher auf einem Schleudersitz?

Eva.G.: Naja, wenn es ihr zu blöd wird, macht sie es halt wie ich: sie wirft
das Handtuch, geht in Krankenstand, und geht dann zu einem Baukonzern oder
zu BMW oder den Atomkonzernen Siemens und RWE wie Joschka Fischer. Da
bekommt frau jeweils einen 6stelligen Betrag. Sie muß halt warten, bis ein
gutes Angebot kommt, wie bei mir.

OE24: Du setzt jetzt Deinen Traum um: Du ziehst aufs Land, ins Grüne
sozusagen (grinst): ist ein Haus nicht teuer so?

Eva.G.: Für mich jetzt kein Problem.

OE24: Du bist jetzt ausgetreten. Deine Parteifreunde haben Deinen Rücktritt
gefordert. Du bist jetzt keine Grüne mehr.

Eva.G.: Ich habe meine Mitgliedschaft ruhend gestellt.

OE24: Du bist ausgetreten. Bist Du jetzt keine Grüne mehr?

Eva.G.: Ich habe meine Mitgliedschaft ruhen lassen. Es muß noch entschieden
werden, ob ich ausgeschlossen werde oder nicht. In meinem Herzen bin ich
nach wie vor eine Grüne und werde es immer bleiben.

OE24: Und glaubst Du, Du wirst ausgeschlossen?

Eva.G.: Ich bin keine Hellseherin.

OE24: Danke für das Interview und wir wünschen Dir alles Gute für die
Zukunft.


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