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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Freitag, 26. Januar 2018; 21:36
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Das Positive:
> Die lesenden Arbeiter
Es sind düstere Zeiten und man muß befürchten, daß sie noch so richtig 
finstere werden. Aber dann gibt es es Geschichten, die man kaum glauben 
kann, weil sie einen einfach unverhofft zum Lächeln bringen. Der Schreiber 
dieser Zeilen weiß ja nicht, ob das so stimmt, wie die Story in 
"Spiegel-Online" erschien, aber wenn ja, dann kann die Welt doch nicht so am 
Abgrund stehen, wie man manchmal den Eindruck hat.
Die Geschichte ist keine große, nicht der laute Aufstand der unterdrückten 
Massen oder der xte Aufguß einer vielversprechenden globalen Bewegung. Es 
ist eine kleine Geschichte: Eines Tages hatten ein paar Müllmänner in Ankara 
eine Idee. Sie sahen, daß sich im Müll oft viele Bücher fanden. Und weil sie 
meinten, daß es einfach schade um diese ist, fischten sie sie aus dem Müll 
und forderten andere auf, es ihnen gleichzutun. Und dann machten sie in 
ihrer Freizeit eine Bibliothek damit auf.
Und es waren eben Müllmänner, die die Bücher retteten, nicht irgendwelche 
städtischen Bürokraten und keine wichtigtuerischen Intellektuellen, sondern 
richtige Hackler. Und das in Erdogans Türkei.
So beschreibt es zumindest der "Spiegel". Wie gesagt: Keine Ahnung, ob das 
wirklich so stimmt. Ich will es glauben. Und muß dabei an Brechts Gedicht 
über die Geschichte der Entstehung des Tao Te Kings denken: "Aber rühmen wir 
nicht nur den Weisen / Dessen Name auf dem Buche prangt! / Denn man muß dem 
Weisen seine Weisheit erst entreißen. / Darum sei der Zöllner auch bedankt: 
/ Er hat sie ihm abverlangt."
Die Müllmänner von Ankara stehen in der Tradition jenes Zöllners, der nach 
der Legende Laotse dazu aufgefordert haben soll, seine Gedanken 
niederzuschreiben.
Diese Geschichte ist einfach nur schön.
*Mario Czerny*
*
Nachzulesen unter: 
http://www.spiegel.de/karriere/ankara-muellmaenner-gruenden-bibliothek-mit-weggeworfenen-buechern-a-1189211.html
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