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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 20. Dezember 2017; 19:25
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Nachruf:
> Erich Makomaski 1940-2017
Erich Makomaski wurde am 22.Juni 1940, also in einer sehr bewegten Zeit in 
Wien geboren. Seine Kindheit war sicherlich nicht einfach. Als die Bomben 
auf Wien fielen, fuhr seine Mutter mit ihm und seiner Schwester Irene zu 
Verwandten nach Südmähren. Er besuchte dort auch die Schule bis sie 1948 
nach Wien zurückkehrten.
1951 ging er, seine Mutter stammte aus einer sozialdemokratischen Familie, 
ein Jahr zu den "Roten Falken".
1954 nahm ihn seine Schwester Irene mit in das FÖJ-Ensemble, das im Palais 
Trautson probte. Erst als Tenor, später nach dem Stimmbruch Bass.
Das FÖJ-Ensemble hatte damals mit Chor, Orchester, Tanzgruppe und 
Theatergruppe so um die 200 Mitglieder.
Alles war für ihn sehr aufregend. Die vielen "alten Leute" -- in seiner 
Altersgruppe gab es nur ein halbes Dutzend Chormitglieder. Erich: "Und die 
vielen hübschen Mädchen und Frauen, von denen ich einige insgeheim sehr 
verehrte".
1955 war große Jugendarbeitslosigkeit. Er wäre gerne Goldschmied geworden, 
aber da war gerade keine Lehrstelle frei und so brachte ihn sein Stiefvater, 
Emmerich Hanzlik, bei der Firma Goerz als Feinoptiker-Lehrling unter. Diese 
Lehre schloss er mit sehr gutem Erfolg ab.
Neben seiner Mitgliedschaft beim FÖJ-Ensemble beteiligte er sich an den 
Aktivitäten der FÖJ und der KPÖ in seinem Heimatbezirk Brigittenau.
Nach den Weltjugendfestspielen 1957 in Moskau löste sich das FÖJ-Ensemble 
auf und es blieb nur mehr der Chor über, der sich stark verjüngte und vom 
Palais Trautson in die Bezirksleitung der KPÖ-Hernals in der Jörgerstrasse 
übersiedelte. Die Dirigenten wechselten von Silvio Pasch, über Heinz 
Hollitscher wieder zu Silvio Pasch, der schließlich den Chor Gerda Pachner 
übergab. Gerda Pachner leitete den Chor dann künstlerisch bis zu seiner 
Auflösung im Zusammenhang mit den Augustereignissen 1968 in der CSSR.
1958 trat er der Kommunistischen Partei Österreichs bei.
1959 kam er zum Bundesheer nach Kaisersteinbruch zur Artillerie, wo er nicht 
nur das "Waffenhandwerk" erlernte. Es war auch eine Lebensschule. Er war 
allerdings kein guter Soldat, wurde aber von seinen Kameraden in den 
Soldatenrat gewählt.
Im Jahre 1962 schlug der damalige Wiener Obmann Walter Pold dem Erich vor, 
im Wiener Sekretariat der FÖJ hauptamtlich mitzuarbeiten. Dort arbeitete er 
5 1/2 Jahre in denen er viel gelernt hat.
Als Sportfunktionär war er verantwortlich für die Schirennen am Semmering, 
Radkriterien rund um den Kinzerplatz, Tischtennisturniere in der Prizihalle 
und im Globus-Verlag.
Ich persönlich lernte Erich 1961 bei meinem Eintritt zum FÖJ-Chor kennen. 
Auch ich durfte beim Chor Bass singen und dabei war mir Erich eine besondere 
Stütze. Nicht nur, dass er einen ausgezeichneten kräftigen Bass sang, übte 
er meist vor oder nach der Probe mit den Neulingen die Lieder durch. Daher 
war der "Bass" eine besondere Einheit im FÖJ-Chor.
Dann kam das berüchtigte Jahr 1968.
Erst die Weltjugendfestspiele in Sofia, wo sich bereits die angespannte Lage 
widerspiegelte, dann der Einmarsch der Sowjetischen Truppen in die CSSR.
1969 kam es dann zum endgültigen Bruch mit der KPÖ. Die FÖJ trennte sich von 
der KPÖ und die hauptamtlichen Mitarbeiter mussten sich eine andere Arbeit 
suchen.
Auch Erich musste sich neu orientieren. Er bekam eine Anstellung als 
Versicherungsangestellter bei der Generali Versicherungs AG, wo er bis zu 
seiner Pensionierung war. Er war dort Betriebsrat und hat auch die 
Sozialakademie der AK besucht. Er war Funktionär der Gewerkschaftlichen 
Einheit.
Erich war extrovertiert, freundlich, sehr kontaktfreundlich, ging auf die 
Menschen zu, redete gern und ging dabei oft Einigen auf die Nerven, liebte 
alle Frauen und leider zeitweise auch den Alkohol.
In den letzten Jahren hat er sich immer mehr aus dem diesseitigen Leben in 
seine Welt begeben.
Er hatte Glück seine Frau Uli zu finden und an seiner Seite zu haben.
Lieber Erich!
Danke, dass du da bei uns warst!
Wir werden dir ein ewiges Gedenken bewahren!
*Albert Dlabaja*
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