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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Freitag, 27. Oktober 2017; 19:27
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Debatte/Bildung:

> Freie Erziehung für freie Menschen

Fortsetzung der Schuldebatte, Replik auf Ilse Grusch in akin 20/2017
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Liebe Ilse, ich bleibe dabei, jeder Frau ist das Entscheidungsrecht
einzuräumen, sich ausschließlich ihrer Kinder zu Hause widmen zu können oder
sie in ein Betreuungsverhältnis zu begeben. Die Väter haben da gar nichts zu
reden. Kein Mann der Welt kann die Entscheidung darüber treffen, wie Mutter
und Kind/er aufzuwachsen zu wünschen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass
Kinder neben der Mama eine sekundäre Sozialisation brauchen, aber auch diese
suchen meistens die Mütter aus. Die Kirche sowieso nicht, aber das weißt Du
schon am besten, der Staat auch nicht. Sämtliche reformpädagogischen
Projekte für Klein- und Schulkinder sind primär von Eltern erkämpft und
erstritten worden, die sich gegen eine Verstaatlichung ihrer Kinder verwehrt
haben und die sich ihre Alternativen selbst erkämpft hatten. Die Antworten
lassen sich auf Alexander Neill zurückführen: freie Erziehung für freie
Menschen.

Die Freiheit der Kinder beginnt meines Erachtens nicht dort, wo der Staat
mit Unterrichtspflicht zuschlägt, die Freiheit des Kindes beginnt mit seinem
Bedürfnis, äußern zu können, was seiner Neugier entspricht. Gerade diese
Neugier wird mehr als einmal in der Regelschule zerschlagen, kaputt gemacht.
Jedes Kind möchte lernen, ist wissbegierig. Diese Neugier geht mit der
Regelschule den Bach hinunter. Die Lust am Lernen wird in der Regelschule
oft genug zerstört.

Ich gebe Dir schon recht, wenn Du sagst, die Mama entscheidet über
Lebensentwürfe ihres Kindes mit. Ich möchte trotzdem das Kind in den
Mittelpunkt stellen. Ich verstehe die Kritik und fühle mich mißverstanden.
Es ist schlimm, ohne eigenes Zutun in eine Schule gesperrt zu werden, es ist
schlimm, nicht selber entschieden zu haben, ob es ineressant ist, eine
Füllfeder zu bedienen, es ist schlimm, aus einem eigenem Lebensgefühl heraus
in ein Schulglockensystem hineingepresst zu werden, das es einem erlaubt,
dann aufs Klo zu gehen wenn die Glocke läutet. Es ist schlimm. Den großen
Ausbruch hat uns die Reformpädagogik versprochen. Nur hat man diese aus
Österreich verjagt, zum Glück fanden sich in Großbritannien interresierte
Experimentalpädagogen, die Freude daran empfanden, Antworten auf die
zentrale Frage zu geben, wann das Entscheidungswort des Kindes Geltung haben
kann.

Ein Wort noch zum "fachkundigen" Personal: Die Kinderladenbewegung hat über
zwei Jahrzehntelang hinweg mit "fachkundigen" Personal überwiegend negative
Erfahrungen gemacht, viel mehr Spaß hatten die Kinder mit lustigen spontan
agierenden überwiegend Frauen beim Spielen und gemeinsamen Lachen. Wenn ich
mir staatliche Kindergärten und staatliche Schulen mit ihren Konzepten so
anschaue, da kommt mir nur das Kotzen: Lachen und Spaß am Lernen kommt da
nicht vor.
*Rosalia Krenn*



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