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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Freitag, 27. Oktober 2017; 19:38
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Postelectorales/Proteste:
> Neue Donnerstagsdemos?
Am Donnerstag, dem 19. Oktober, fand am Abend eine erste Donnerstagsdemo 
statt. Vorbild dafür waren die Donnerstagsdemos, die ab dem Feber 2000 
wöchentlich gegen die damalige schwarzblaue Regierung durchgeführt wurden. 
Um 19 Uhr versammelten sich 160 Personen vor dem Parlament und zogen danach 
spontan, ohne vorherige Anzeige der Versammlung über Ring, Schottengasse und 
Herrengasse zuerst Richtung Innenministerium, schließlich wieder zurück zum 
Ring. Bei der Uni stürmte die Polizei plötzlich ohne Vorwarnung in die Demo 
und trieb die Anwesenden auseinander. Verletzt oder festgenommen wurde 
niemand.
Das Vorgehen der Polizei verletzte dabei aber nach Auskunft einer 
Verfassungsjuristin das Versammlungsgesetz. Eine spontane Demonstration ist 
nicht unrechtmäßig, nur weil sie nicht fristgerecht angezeigt worden ist. 
Die Behörde hat die Möglichkeit, die Versammlung für aufgelöst zu erklären. 
Dann sind die Anwesenden verpflichtet, den Versammlungsort sogleich zu 
verlassen und auseinanderzugehen. Erst dann darf im Falle des Ungehorsams 
die Auflösung durch Anwendung von polizeilichen Zwangsmitteln in Vollzug 
gesetzt werden. Die Polizei hatte die Donnerstagsdemonstration aber zu 
keinem Zeitpunkt für aufgelöst erklärt.
Nochrichten.net fragte dazu bei der Landespolizeidirektion Wien nach, warum 
um ca. 20:12 an der Ecke Universitätsring/Rathausplatz die Polizei in die 
Demonstration gestürmt ist und die Anwesenden auseinandergetrieben wurden. 
Und warum es nicht zu einer Erklärung der Auflösung der Versammlung gekommen 
ist.
Die Antwort der Polizei: "Die unangemeldete Versammlung wurde zu keinem 
Zeitpunkt aufgelöst, gestürmt, auseinandergetrieben oder dgl. Lediglich 
wurden Spitze und Ende der Versammlung durch Polizisten besetzt, um die eine 
unkontrollierte Ausbreitung zu verhindern, Verkehrsbehinderungen 
hintanzuhalten und die Sicherheit der Teilnehmer zu gewährleisten." 
Zwangsmittelanwendungen habe es gar keine gegeben. Nachsatz: "Es wäre 
empfehlenswert, die Quellen zu hinterfragen."
Nochrichten.net dazu: "Bleibt von meiner Seite festzuhalten, dass meine 
´Quellen` eigene Wahrnehmungen waren, und die Darstellung der LPD Wien 
meinen eigenen Wahrnehmung und allen Aussagen von Anwesenden, mit denen ich 
gesprochen habe, fast zur Gänze widerspricht."
Am Nationalfeiertag kam es zu Ansätzen einer weiteren Donnerstagsdemo. Auch 
hier war nochrichten.net anwesend und berichtete von einer rund 
halbstündigen Demo mit 70 Beteiligten - die allerdings große Zahl an 
Polizisten nicht mitgerechnet.
Ebenfalls eher dürftig war die Demo gegen Überwachung am 25.Oktober, an der 
sich etwa 170 Personen beteiligten.
Ob es weitere Donnerstagsdemos geben wird, ist fraglich. Für den Tag der 
Angelobung einer schwarzblauen Regierung gibt es allerdings einen Aufruf, 
durch massive Proteste auf der Straße dafür zu sorgen, daß die neuen 
Minister wie Anno 2000 wieder unterirdisch zu ihrem Shakehand mit dem 
Bundespräsident wandern müßten. Info: http://tag-x.mobi/
(nochrichten.net/akin)
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> In eigener Sache: Cover akin 20
Ein Leser schrieb uns zur letzten Ausgabe, "das große Foto mit dem 
Transparent 'ÖSTERREICH DU NAZI' unproblematisiert auf die Titelseite von 
akin 20 zu stellen, erweckt den Eindruck, die akin würde sich dieser 
Sichtweise anschließen".
Stimmt, so könnte man das lesen. Auch wenn sich der LayOuter ein wenig 
schwer tut, der Aussage des Transparents zu 100% zu widersprechen, so diente 
dieses Bild eigentlich nur zur Illustration der Demoberichterstattung und 
war nicht als Ersatz für eine Headline gedacht. Allerdings bringt der Spruch 
sehr wohl die Grundaussage dieses Protests klar zur Geltung. So hätte der 
LayOuter das Titelbild gerne verstanden gehabt.
*Die Redaktion*
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