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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Mittwoch, 18. Oktober 2017; 18:07
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Widerstandschronik
> Wahlabenddemo
15.Oktober: Eine Spontandemo zog noch am Wahlsonntagabend durch die Wiener 
Innenstadt, um vor der dräuenden Wiederauflage von Schwarzblau zu warnen. Am 
Ende des Umzugs sollen sich rund 400 Personen daran beteiligt haben. Eine 
Wiederauflage der Donnerstagsdemos soll es aber auch geben. Eine Ankündigung 
lautet auf 19.Oktober, 19h, Parlament. Bis zu Redaktionsschluß war uns aber 
noch kein offizieller Demoaufruf bekannt. Aber zumindest irgendwas wird es 
wohl geben.
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> Manifest der Polin
Am 3. Oktober nahmen 30 Personen am Maria-Theresien-Platz an einer 
Kundgebung der Solidarität mit Frauen in Polen teil. Ein Jahr zuvor hatten 
in Polen hunderttausende Menschen gegen ein geplantes totales Verbot von 
Schwangerschaftsabbrüchen protestiert und dieses vorerst verhindert. Immer 
noch wird aber versucht, das Gesetz durchzubringen. In einem "Manifest der 
freien Polin" wird die freie Entscheidungsmöglichkeit über Fortsetzung oder 
Abbruch einer Schwangerschaft sowie einfachen Zugang zu Verhütungsmittel und 
fundierter Sexualkunde gefordert.
Das "Manifest der freien Polin" findet man in deutscher Sprache unter:
https://manifestwolnejpolki.wordpress.com/lange-version-manifest-der-freien-polin/
> Sozialdemo
Rund 1000 Personen demonstrierten am 8. Oktober in Wien gegen Rassismus, 
Sexismus und Sozialabbau. Die Regierung rechtfertige Kürzungen im 
Sozialbereich mit rassistischer Sündenbockpolitik, meinten die 
Veranstalter*innen, und erklärten: "Unsere Alternative zur politischen 
Entwicklung in Österreich ist Solidarität!" Weiters kündigten sie an: Diese 
Demo sei der Auftakt zu einer Protestwelle, die notwendig werde, wenn die 
Nationalratswahl am kommenden Sonntag - wie eingetreten - einen massivem 
Rechtsruck bringe.
Unbekannte Täter*innen versuchten die Auftaktkundgebung mit einer Art 
Stinkbomben zu stören. Sie zerbrachen Glasröhrchen mit einer stinkenden 
Flüßigkeit bei einem Infotisch und flüchteten. Redner*innen auf der 
Kundgebung bezeichneten den Gestank als den Geruch des Wahlkampfs. Weder die 
Redner*innen noch andere Demonstrant*innen ließen sich von dem Angriff von 
der Demonstration abhalten.
> Lesbenkonferenz
Vom 6. bis 8. Oktober fand in Wien die europäische Lesbenkonferenz statt. 
Lesben aus 45 Ländern und 148 Städten nahmen daran teil. Bereits im 
September waren die 400 zur Verfügung stehenden Plätze ausverkauft. Ziel der 
Konferenz war unter anderem Lesben in der Gesellschaft und im öffentlichen 
Raum sichtbar zu machen. Dazu diente auch ein Lesbian March in der Wiener 
Innenstadt am 8. Oktober. Das grenzüberschreitende Netzwerk von Lesben, das 
während der Konferenz sichtbar wurde, müsse weiter gestärkt werden, hieß es 
in einer zum Abschluss veröffentlichten Erklärung. Schon jetzt stünden 
Lesben immer wieder an der Spitze vieler sozialer Veränderungen. Dennoch 
würden lesbische Aktivitäten durch fehlende Daten, mangelnde Finanzierung, 
und zu wenig Repräsentation laufend behindert.
> Pass-egal-Wahl
37 % SPÖ, 32 % Grüne, 12 % KPÖ plus, die Listen Pilz und Kurz knapp oberhalb 
der Vier-Prozent-Hürde. So stimmten am 10. Oktober knapp 2000 Personen ohne 
österreichischen Pass bei der Pass-egal-Wahl in Wien, Graz, Linz, Salzburg, 
Innsbruck und Klagenfurt ab. Stimmberechtigt waren jene 15 Prozent in 
Österreich lebende Menschen, die vom Wahlrecht bei der Nationalratswahl 
aufgrund ihrer StaatsbürgerInnenschaft ausgeschlossen sind. In Wien darf gar 
jede vierte hier lebende Person ab 16 nicht an der Nationalratswahl 
teilnehmen. Das Ergebnis sei zwar nicht repräsentativ für alle in Österreich 
ohne österreichischen Pass lebende Menschen, aber dennoch interessant, 
meinte Alexander Pollak von SOS Mitmensch, der Initiatorin der 
Pass-egal-Wahl.
> Abschiebedemo
100 Personen demonstrierten am Abend des 10. Oktober und einige von ihnen 
später auch noch am Flughafen Wien gegen eine Charterabschiebung nach 
Afghanistan. Zehn Personen aus Schweden und 11 Personen aus Österreich 
wurden laut Auskunft von FlüchtlingshelferInnen in einem Flugzeug der 
spanischen Fluggesellschaft Privilege Style nach Afghanistan ausgeflogen. 
Das sei die erste Charterabschiebung nach Afghanistan seit Mai gewesen sagte 
Fanny Dellinger . Jede Woche werde aber auch mindestens eine Person mit 
einem Linienflugzeug in das laut Außenministerium in höchstem Grad unsichere 
Land abgeschoben. Von Abschiebung gefährdet seien derzeit aus Afghanistan 
geflüchtete Männer ab 18 Jahren. Unbescholtenheit und Integration spielten 
keine Rolle.
> Anti-Strache
Rund 120 Personen beteiligten sich am 13. Oktober an einer F*ck-Strache-Demo 
der Linkswende.
(nochrichten.net/akin)
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